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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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weniger, die diesem Schauspiel folgen konnten.
    »21.59 Uhr ... es geht los.« Sarai stand auf und ging ebenfalls zu ihren Geschwistern. In der Schwärze der Nacht, die Elias auf dem Display sah, bildete sich ein schmaler gelblich roter Streifen am Horizont ab. Das Licht breitete sich langsam aus. Licht bedeutete Leben. Für sie, überleben.
    »Ob Sonnenaufgänge auf jeder Welt so aussehen?«, fragte Kezia, die ihren Kopf an Elias' Schulter angelehnt hatte.
    »Das werden wir herausfinden«, antwortete Elias intuitiv, auch wenn er sich einen Moment später selbst über seine Worte wunderte. Mit dem Licht, das am Horizont heller wurde, mischte sich ebenfalls ein blauer Streifen zwischen das dominante Gelb und Rot. Ein wunderschönes Bild.
    »Etwa in der letzten Nacht davon geträumt, ein großer Entdecker zu werden?«, fragte Sem amüsiert.
    »Sind wir das etwa nicht? Wir sind die ersten Menschen auf dieser Welt.«
    »Jo, das sind wir. Und auch die Letzten«, fügte Sem dem, wenig beeindruckt, hinzu.
     
    Geschwister haben keinen Sex miteinander, hatte ihnen Vater früher stets versucht, beizubringen. Nur, das interessiert keinen, dachte Elias und küsste innig Kezias Brüste, während sie auf ihm langsam ihr Becken auf und ab bewegte. Sie zu spüren, war es wert, nicht aufzugeben. Ihr Atem wurde schneller und in Elias Schlafkabine liefen kondensierte Schweißtropfen die Kunststoffwände hinab. Mit den Händen griff er kräftig in ihre Taille und führte sie wie bei einem Tanz. Kezia liebte es, wenn er das tat. Ihre langen Haare wogten durch die Luft. Sie stöhnte und zuckte lustvoll mit dem Po. Es war schön, gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen. Elias Männlichkeit entlud sich in ihr. Zufrieden und befriedigt legte er seine Hände an ihre Wangen und küsste sie zärtlich.
    »Warum können wir keine Kinder zeugen?«, fragte sie leise. Diese Frage beschäftigte Kezia bereits länger, Elias wusste, dass sie gerne Mutter werden wollte. Bestimmt hatte sich jemand etwas dabei gedacht, ihnen die Fruchtbarkeit zu nehmen. Nur warum? Bestimmt nicht in der Erwartung, dass sie ihr Leben lang mit den Händen über der Bettdecke schlafen würden.
    »Ich weiß es nicht ... ich stelle mir einfach vor, dass unsere Kinder in einer anderen, einer besseren Welt leben.«
    »In einer besseren Welt?«, fragte Kezia leise, »dieser Gedanke gefällt mir.« Sie schlief zufrieden auf seiner Brust ein. Elias fuhr zärtlich mit seiner Hand ihren Rücken hinauf. Er sollte nicht ständig mit sich hadern, sondern etwas zufriedener sein. Ein wenig zumindest.
    In einer besseren Welt, hatte Kezia eben gefragt. Wie eine solche Welt wohl aussehen würde? Sicherlich anders, als alles, was sie kannten. Mit den Gedanken kamen auch wieder alte Fragen hervor, warum packte man 31 zwölfjährige Geschwisterkinder in eine Rettungskapsel? Diese Frage ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Wieso kühlte man 31 zwölfjährige Geschwisterkinder bis unter den Gefrierpunkt herunter? Um sie durch das All zu schießen? Wobei es ursprünglich eigentlich 32 Kinder gewesen waren. Das Habitat hatte insgesamt vier Ebenen, die obere Kommandozentrale, darunter den Gemeinschaftsraum und 32 kreisrund angeordnete Schlafkabinen, eine Etage tiefer die Versorgungs- und Lagerräume und die unterste Ebene mit 32 schmalen High-Tech Kühlschränken, in die halbwüchsige Kinder gerade noch gepasst hatten. Wie lange sie sich im Kälteschlaf befunden hatten? Diese Frage war für Elias ein Mysterium.
    Mit diesem Gedanken schlief Elias ein. Er liebte Kezia, träumte aber von einer anderen Frau, die nur in seinen Gedanken lebte. Seinen sehr persönlichen Gedanken, von denen er noch niemandem erzählt hatte. Auch Kezia nicht, die ansonsten alles über ihn wusste. Der Traum von der anderen Frau war immer derselbe. Er schlief als Kind in seinem Kältebett und beobachtete sich selbst, als körperloses Wesen in der Mitte des Raumes schwebend. An den seitlichen Bedienungsleisten blinkten zahlreiche kleine grüne Lichter. Die ganze Technik sah noch neu und unbeschädigt aus.
    Anna, das war der Name, der über dem leeren Kühlschrank stand, sie hatte sich beim Absturz nicht an Bord befunden. Über jedem der vertikalen Kältebetten stand ein Name, den sie später übernommen hatten. Vater hatte sie nach der Bruchlandung geweckt und zu dem Punkt geführt, an dem sie sich heute befanden. Das machte alles einen Sinn, sie hatten eine lange Reise überlebt. Und dennoch fehlten viele Puzzlestücke, um alles zu

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