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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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decodieren. Wechseln Sie in eine analoge Übertragung und nennen Sie die Anzahl der Überlebenden. Hier ist der Polar Explorer Amundsen, wir rufen Habitat R-12.« Die Meldung wiederholte sich pausenlos.
    »Ich glaube es nicht. Hab ich das richtig gehört? Das ist ein Rettungsfahrzeug!«, rief Sem und sprang Elias voller Freude auf den Rücken. »Wir kommen hier weg!«
    »Wir kommen hier weg ... ich hatte bereits fast meine Hoffnung verloren. Aber Sem hat recht, wir kommen hier weg!«, erklärte Sarai, während ihr Freudentränen die Wangen hinab liefen. Elias' Herz machte Purzelbäume, nachdem er Sem wieder abgesetzt hatte, sprang ihn Kezia von vorne an. Auch ihre Freude kannte keine Grenzen.
    »Kezia, bitte ... lass Elias leben ... ich brauche dich. Können wir analog antworten?«, fragte Sarai, die weiter aufmerksam den Informationen auf ihrem Bildschirm folgte.
    »Ja, ja ... warte.« Kezia küsste Elias und setzte sich erneut an die Konsole ihres Kommunikationscomputers. »Ich muss nur kurz ...«
    »Kezia, bitte ... warte einen Moment«, unterbrach sie Ruben, dem die lautstarke Freude natürlich nicht entgangen war. Elias' Bruder wirkte noch ein wenig wackelig auf den Beinen.
    »Ruben? Ist das nicht eine wundervolle Nachricht? Wir sind nicht allein auf dieser Welt!«, rief Sarai und lief ihm entgegen. »Jemand kommt uns holen.«
    »Das habe ich nicht überhören können. Nur, bitte wartet kurz, bevor wir antworten. Und, ich brauche sofort einen Stuhl!« Er ließ sich von Sarai helfen.
    »Was ist los? Warum die Vorsicht?«, fragte Elias, der auch ohne Worte die Ängste in Rubens Gesicht erkennen konnte.
    »Weil man manche Fehler nur einmal macht!«
    »Ach, jetzt hab dich nicht so!«, sagte Sem, »ich geh meine Sachen packen! Bis später!« Er verließ das Kommandozentrum.
    »Was fürchtest du?«, fragte Elias weiter nach. Er würde Rubens Bedenken niemals einfach fortwischen. In der Vergangenheit hatte sie seine vermeintliche Paranoia bei Gefechten mit den Schneckenköpfen bereits öfter vor Schlimmerem bewahrt.
    »Leichtsinn, Naivität, Dummheit ... such dir etwas aus«, antworte Ruben emotionslos.
    »Die wollen uns retten, ich bitte dich, was soll daran gefährlich sein?«, fragte Sarai, die Ruben dabei nur ungläubig ansah.
    »Das haben sie nicht gesagt, die wollen nur die Anzahl der Menschen an Bord des Habitats wissen. Denkt doch mal nach, dieses mutmaßliche Rettungsfahrzeug taucht wie aus dem Nichts auf und ist nicht in der Lage, unsere Codierung zu erwidern? Andererseits kennen sie aber unsere Kennung?«
    »Vielleicht sind Menschen auch an anderen Orten dieser Welt abgestürzt, die werden mit den Jahren ähnliche technische Schwierigkeiten haben wie wir.« Sarai wollte sich augenscheinlich Rubens vorsichtiger Haltung noch nicht anschließen.
    »Denkbar. Ich würde mich freuen, wenn das so ist, nur ich möchte nicht mein Leben darauf verwetten!«
    »Leben verwetten? Ruben, unser Habitat pfeift aus dem letzten Loch und du willst mit der richtigen Codierung gerettet werden! Ich liebe dich, aber ich verstehe dich nicht.«
    »Habe ich mich in der Vergangenheit bei solchen Dingen geirrt?«, fragte Ruben, der sich seiner Sache sicher schien. Was wiederum Elias einen Schauer über den Rücken jagte.
    »Nein.« Sarai nickte. »Was soll Kezia antworten?«
    »Nichts. Wir senden kein analoges Funksignal und lassen sie noch eine Weile im Ungewissen. Sem und du werdet sie in Thermoanzügen auf dem Eis empfangen. Elias wird euch mit dem Delta-7 Anzug den Rücken freihalten. Kezia und ich bleiben im Hintergrund. Solange wir die Situation nicht besser einschätzen können, werden wir das Habitat unter dem Eis verbergen«, erklärte Ruben nachdrücklich. Elias schauderte es, sein Bruder war ohne zu zögern bereit, Sarais Leben zu riskieren. Hoffentlich würde sich diese Vorsichtsmaßnahme als unbegründet erweisen.
     
    ***

X. Keine Schneckenköpfe
    »Ich kann sie sehen«, meldete Elias, der gut dreihundert Meter vom Habitat entfernt in einer Schneewehe lag. Um die Energie seiner Batterien zu sparen, hatte er das Tarnfeld noch nicht aktiviert. Über ihm verdeckten dunkle Wolken den Himmel und der aufkommende Wind wehte eine Schneeböe nach der anderen über das Eis. Die Sicht war ohnehin schlecht. Mit dem M-74 Präzisionsgewehr im Anschlag beobachte er durch das bildoptimierende Visier drei Kettenfahrzeuge, die sich in sechshundert Metern Entfernung mit Schrittgeschwindigkeit auf sie zu bewegten. Ohne visuelle Hilfsmittel

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