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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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zu unvorstellbaren Taten in der Lage sein würden. Geschwister, die sich äußerlich stark ähnelten, aber trotzdem nicht alle denselben Charakter hätten.
    Ruben, der vermutlich Stärkste von ihnen, seine Gene würden ihn zum Anführer machen. Kezia, die einfühlsamer war als andere und Elias, der ihr Herz bereits vor langer Zeit erobert hatte.
    Anna ging durch das Rund und berührte jedes der Kryobetten, was blieb ihr auch sonst noch. Es war, als ob etwas von ihr mit ihnen vergehen würde. Ein junges Mädchen trug sogar ihren Namen, Anna, eine durchaus bemerkenswerte Person, die, obwohl 31 ihrer Geschwister dunkle Haare hatten, sich strikt weigerte, genetischen Gesetzmäßigkeiten zu folgen. Als Einzige hatte sie rote Haare und einen helleren Teint als alle anderen. Was ihr auch den Namen beschert hatte und beim vollständig entschlüsselten Genom des Menschen eigentlich eine nicht denkbare Mutation war. Die Wissenschaft würde niemals alle Fragen erklären können - was auch gut so war.
    Doch was blieb, war die Frage, was Anna für die Rettung ihrer Schützlinge zu riskieren bereit war? Bei aller Vernunft, zu der sie sich zwingen konnte, wenn nicht jetzt wann dann? Welche Bedrohung hätte schlimmer sein können?
    »Vater?«
    »Ja.« Er war immer an ihrer Seite gewesen. Sie vertraute ihm.
    »Übernimm die Kontrolle über die Kryobetten der Replikanten, allokiere jedes verfluchte MIPS, das die Computer der Horizon hergeben ... und finde eine Lösung! Sofort!«, erklärte Anna entschlossen und sah Martin in die Augen, der ihr, im Türrahmen des Labors stehend, zuhörte.
    »Dabei wird mich Irene entdecken«, stellte Vater nüchtern fest.
    »Das muss dich nicht stören, das ist meine Aufgabe, mit Irene zu sprechen.«
    Ihre Worte ließen Martin binnen eines Lidschlages das Blut aus dem Gesicht fallen. Leichenblass versuchte er etwas zu sagen, was Anna gerade nicht interessieren wollte.
    »Alarmstufe 7 ... militärische Aitair Signatur im offenen Netzwerk entdeckt. Quelle ist der persönliche Bereich von Major Sanders-Robinson ... starte Notfallprotokoll.« Irene hatte erwartungsgemäß nicht lange auf sich warten lassen.
    »Major, Anna, was haben Sie getan? Wir befinden uns in der finalen Startsequenz ... wollen Sie uns umbringen? Irene, erstellen Sie sofort eine Bedrohungsanalyse!«, rief Favelli aufgebracht über den Kommunikator.
    »Nein, nein, das ist keine Bedrohung! Irene irrt sich! Ich habe eine selbstentwickelte KI gestartet, um die Replikanten zu retten!«, erwiderte Anna.
    »Negativ. Major Sanders-Robinson hatte keine Routine dieser Art angemeldet. Kapitän, diese Aitair Signatur verfügt über ein völlig unbekanntes Muster, ich kann die Entwicklungsstufe nicht einschätzen. Ich kann daher nicht ausschließen, die Kontrolle zu verlieren. Die ganze Besatzung der Horizon befindet sich in akuter Lebensgefahr. Bitte um die Freigabe defensiver Manöver.«
    »Anna, ich würde Ihnen so gerne glauben ... Irene, Erlaubnis erteilt! Desintegrieren Sie diese unbekannte Viren Signatur!« Favelli hatte das Todesurteil über Vater gesprochen.
    »Das können Sie nicht tun!«, schrie Anna und schlug mit der Hand gegen die Wand. »Die KI ist keine Bedrohung, sie assistiert mir nur!« Sie stand mit dem Rücken an der Wand, das hätte sie besser geschickter angehen sollen.
    »Kapitän, die feindliche Aitair Signatur verbirgt ihre Kernprozesse hinter der Firewall der Forschungseinheit. Ich kann aber im offenen Netzwerk eine sehr schnelle Evolution erkennen. Sogar wenn die Signatur noch auf Stufe 1 wäre, was ich nicht annehme, würde sie meine Fähigkeiten in kürzester Zeit überragen. Major Sanders-Robinson soll die Schutzbarriere ihrer Abteilung preisgeben, damit ich die Kernprozesse des Feindes sofort angreifen kann.« Irene drehte weiter auf, sie versuchte überhaupt nicht, Vater genauer zu beobachten, um zu erkennen, dass er keine Sabotage vornahm.
    »Major, öffnen Sie Irene den Zugang zu Ihren Systemen! Das ist ein Befehl! Und Ihre letzte Chance, dem Kriegsgericht zu entgehen!« Favelli ging weiter, als Anna es sich vorgestellt hatte.
    »Kapitän, die Verschlüsselung der Firewall zu brechen, dauert zu lange. Wir haben keine Zeit. Erbitte die Freigabe der Drohnen, ich werde die Rechner der Forschungsabteilung physisch angreifen«, erklärte Irene und störte sich offensichtlich nicht daran, dass Anna sie weiter hören konnte. Das war doch Wahnsinn!
    »Kapitän Favelli, macht das Sinn? Erkennen Sie bei mir ein Motiv, die

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