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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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gemütliche Teeküche. Was für ein trostloses Loch.
    »Also ich kann die Economy Tickets der Horizon nicht empfehlen«, sagte Anna.
    »Major, bitte ... führen Sie eine Stichprobe der Transportbehälter durch«, ordnete Peter an, »Dann kommen Sie wieder zurück. Unser Zeitplan ist Ihnen bekannt.«
    Anna stieß sich mit den Füßen ab, zum Glück hatte sie bereits mehrere Trainings in völliger Schwerelosigkeit absolviert. Beim ersten Mal hatte sie das Flugzeug vollgekotzt. Auf der anderen Seite angekommen, steckte sie ein Verbindungskabel in einen willkürlich ausgesuchten Transportbehälter. Auf dem Display am Unterarm ihres Raumanzuges wurden weitere Informationen angezeigt. Mit einem Stift tippte sie den Start einiger Testroutinen an.
    »Da ist wirklich ein Mensch drin ... ein elfjähriges Mädchen, das wollten Sie doch wissen, oder?«
    »Liegen die Werte in den Toleranzen?«, fragte Peter angespannt, nur sicherlich nicht aus Sorge um ein Kind. Allein für die Frage hätte man ihn kielholen lassen sollen.
    »Ihr Name ist Lea.«
    »Major, die Werte?«
    »Na ja. Die Temperatur beträgt minus 176 Grad Celsius, also nicht anders, wie unsere Körpertemperatur in einigen Stunden. Die gesonderte Lagerung der Körperflüssigkeit ist ebenfalls in Ordnung. Die Kontrolleinheit arbeitet einwandfrei, obwohl Sie sich dieses alte Schätzchen nicht unter ihrem Hintern wünschen würden. Dieses Kryobett verfügt über keine Optionen, während der Reise Korrekturen vornehmen zu können. Es gibt auch keine Ersatzsysteme oder eine KI, die notfalls eine Drohne mit einem Schraubenzieher in der Hand herschicken könnte. Bei 0.8 C [12] wird sich wohl kaum einer von uns hier rüberhangeln.« Anna bemerkte eine Abweichung. »Oh, Peter ... ich sehe gerade etwas. Ihre Spezifikationen dieses Containers scheinen nicht ganz aktuell gewesen zu sein.«
    »Wie bitte?«, fragte Peter genervt.
    »Der Stand des Netzwerkes ist moderner als angenommen. Die Kryobetten sind doch vernetzt. Warten Sie kurz ..., es befinden sich 41.672 Kryobetten an Bord, 41.459 davon melden einen aktiven Status.
    »Und die Differenz?«
    »213 Einheiten sind offline, was bedeutet, dass die Kinder darin bereits die Reise in den Orbit des Mars' nicht überlebt haben. Lassen Sie mich das noch medizinisch korrekt ausführen, für das Logbuch, mindestens 213 Kinder werden auf HR12023 nur noch übel riechen, sobald ihre aufgetauten Körperflüssigkeiten aus der Kiste laufen.«
    »Das wären um die 0,5 Prozent ... das wäre vertretbar.«
    »Dann schreiben Sie mal mit ... weitere 1211 Kryobetten schließen nicht völlig partikeldicht. Die oxidierten Partikel dieses Schrotthaufens könnten den Kindern beim Abbremsmanöver durch den Kopf schießen, was auch intakte Behälter beschädigen würde. Sie glauben gar nicht, was 94 G aus herrenlosen Partikeln machen können.«
    »Gibt es weitere Risiken?«, fragte Peter kleinlaut.
    »Dass die Container die Horizon beschädigen? Ich bin nur Ärztin, fragen Sie unsere Ingenieure. Ich empfehle, die Verbindung zur Horizon mit Notsprengvorrichtungen zu versehen, die Irene bei Überschreitung bedrohlicher Werte zünden kann. Da die Container komplett offline sind, brauchen wir zur Messung der Partikeldichte in jeder Kiste mehrere Sensoren.«
    »Irene bestätigt Ihre Empfehlung. Wir werden auch Magneten aufstellen, die Metallpartikel binden können. Los! Die Sicherungsteams müssen in jeden der zwölf Container rein.«
    »Ich möchte dann auch alle Kryobett-Datensätze haben. Meine Prognosen werden dadurch genauer.« Anna hasste sich für die Idee, Sprengsätze anzubringen. Nur, das ganze Schiff gefährden, das wollte sie auch nicht.
     
    »Major, ich danke Ihnen für Ihren vorbildlichen Einsatz und Ihre pragmatischen Vorschläge zur Risikominimierung«, erklärte Favelli auf der Kommandoebene der Horizon.
    »Kapitän, darf ich offen sprechen?«, fragte Anna, neben dem Kapitän und ihr waren noch Peter und Irene anwesend.
    »Bitte.«
    »Warum nehmen wir unter solchen Risiken für unsere Mission 500.000 Jugendliche mit auf die Reise?«
    »Das sind unsere Missionsparameter ... die Spesen unseres Ausfluges sind beträchtlich. Die Kinder sind Teil der Refinanzierung«, antwortete Favelli, für Anna überraschend offen.
    »Kapitän Favelli, darf ich Sie an die Vertraulichkeit dieser Information erinnern«, bemerkte Irene wie eine alte Amme.
    »Noch habe ich das Kommando!«
    Anna schluckte. »Wären nicht von der Erde genug Menschen freiwillig

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