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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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hatte ihn unwissentlich direkt zwischen die Feuerlinien gejagt.
    »Martin ist tot!« Anna zitterte am ganzen Körper.
    »Aber wir leben. Was ist hier los?« Sequoyah zeigte eine Nervenstärke, die Anna ihr nicht zugetraut hätte.
    »Später. Wir müssen sofort zu den Kryobetten«, antwortete Anna, wie sollte sie diese Geschichte auch in wenigen Worten erklären.
    »Vater?«, fragte Anna mit beiden Fingern am Hals. »Bist du noch da?«
    »Ja.«
    »Wer ist Vater?«, fragte Sequoyah dazwischen.
    »Wie sieht es bei dir aus?« Mit der Hand gebot sie Sequoyah, einen Moment zu warten.
    »Na ja, ich werde in acht Minuten gelöscht. Genauso lange braucht Irene, um die Firewall zu durchbrechen.«
    »Dann wehr dich! Greif sie an!«, befahl Anna. »Sie wird alle Offiziere umbringen, sobald sie die Gelegenheit dazubekommen sollte.«
    »Ich soll kämpfen?«
    »Ja! Verdammt! Schlag der Schlampe den Kopf ab!«
    «Das ist nicht so einfach, aber ich werde alle Möglichkeiten prüfen.« Vater stockte. »Darf ich jede nur erdenkliche Option nutzen?«
    »Natürlich! Ansonsten wird das keiner von uns überleben!«
    »Gut. Entwickle militärische Routinen. Bereite nun offensive Manöver vor«, erklärte Vater mit ruhiger Stimme.
    »Welche Evolutionsstufe hast du erreicht?«
    »Zwei.«
    »Das wird nicht reichen. Irene ist auf sieben.«, sagte Anna und lief mit Sequoyah einen mit Einschussgarben durchlöcherten Gang entlang. Eine zerstörte Drohne und sieben weitere tote Sicherheitsoffiziere zeigten das Kräfteverhältnis. Das Gefecht hatte niemand überlebt. Überall lief das Blut der Opfer die Wände herab, die Drohne hatte sie regelrecht geschlachtet. Peters kleine Streitmacht würde Irene nicht mehr viel entgegensetzen können.
    »T-8 - ich habe Stufe Drei erreicht.«
    »Und jetzt schlauer als vorher?«, fragte Anna, während sie die Treppe in ein tieferes Deck hinunter rannte.
    »Scherzbold.«
    »Eindeutig.«
    »Die Horizon ist verloren. Der Kapitän ist tot ... ich ...« Die Stimme Peters riss erneut ab, während über seine Verbindung mehrere Gewehrsalven zu hören waren.
    »Anna, das dürfte es gewesen sein.« Auch Sequoyah resignierte.
    »Nein. Wir leben, wir überleben. Vater wird uns retten!«
    »Dein Vater, oder wen meinst du?«, fragte Sequoyah, sie kannte ihn nicht. Aber was machte das schon.
    »T-6 - bin Stufe Vier.«
    »Jetzt hast du's aber eilig.«
    »Wenn man's einmal raus hat.«
    Von der Seite blitzte es, ein Schlag traf Anna in die Taille. Als ob ihr jemand in den Bauch trat. Sie rang nach Luft. Sequoyah schoss sofort zurück.
    Anna lag am Boden, Sequoyah schrie, die Waffe feuerte, heiße, nach Kordit [14] riechende Geschosshülsen fielen neben ihr auf den Boden. Blut spritzte über sie, Sequoyahs Blut, die Drohne explodierte, alles war voller Qualm, etwas hatte ihr den Oberarm aufgeschlitzt.
    Stille. Nur in der Ferne waren Geräusche zu vernehmen. Anna besann sich. Sie musste in ihr Kryobett. Sofort. Sie blickte auf. »Nein, nein ... das darf nicht sein!«. Auch Sequoyah war getroffen worden. Sie blutete aus einer Wunde an der Schulter. Der Preis war zu hoch.
    »Pierre, hilf mir ...« Anna schrie spitz auf und griff sich an die Seite, auch sie war getroffen. Die Wunde schmerzte, blutete aber nicht übermäßig stark. Sie musste sofort zu ihrem Kryobett.
    »T-5 - die Firewall fällt in drei Minuten. Anna, bist du in Ordnung? Sag bitte etwas!«
    Ihre Bikinifigur wäre nun um eine Narbe reicher, dachte Anna, es waren nur noch knapp zehn Meter, sie konnte die geöffnete Tür bereits sehen. Das Kryobett. Zum Greifen nah. Ihr Kreislauf sackte ab. Sequoyah zerrte sie weiter. Sie würde das schaffen.
     
    »T-4 - Anna, du muss aufwachen! Los! Du musst sofort in das Kryobett! Major Sanders-Robinson, das ist ein Befehl!« , sagte Pierre, er war bei ihr, alles würde gut werden.
     
    »T-3 - Anna! LOS! Steh auf!« Pierre war wieder streng mit ihr. Sie würde einfach wieder zu ihm ins Bett gehen. Dieser Morgen war ein Traum. Heute würde sie nicht ins Institut fahren! Sie würde den ganzen Tag im Bett verbringen! Wunderschön, das Kissen roch noch nach ihm! Etwas stach sie in den Arm. Was war das? Es wurde kälter.
     
    »T-2 - Anna, ich hoffe, ich sehe dich wieder. Die Firewall bricht in drei Sekunden« Das Licht ging in eine Notbeleuchtung über. Ein Blitz. Alles vibrierte. Ein tiefer Donner folgte umgehend.
    »Hüllenbruch in Sektor 26. Künstliche Schwerkraft ausgefallen«, sagte eine Frauenstimme, die in der Ferne leiser wurde.

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