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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Horizon sabotieren zu wollen?«, fragte Anna, der Verzweiflung nahe. Vater war noch nicht so weit, eine direkte Konfrontation zu überstehen. Sie musste ihn beschützen.
    »Nein! Aber das ändert nichts«, sagte Favelli. »Irene, ich autorisiere keine physische Gewalt an Bord der Horizon. Dringen Sie in das Forschungsnetzwerk ein und isolieren Sie den Virus! Major, ich entbinde Sie Ihrer Aufgaben!«
    »Kapitän, wir müssen abbrechen«, erklärte Peter aufgeregt, der die ganze Zeit geschwiegen hatte. »Das Risiko für über 500.000 Menschen ist untragbar. Die Protokolle schreiben uns für eine Bedrohungslage dieser Dimension eindeutige Prozesse vor. Major Sanders-Robinson wird sich dafür auf der Erde verantworten müssen.«
    »Colonel Hennessy, Sie haben recht, leiten Sie die Notfallprotokolle für den Gravitationsantrieb ein. Wir brechen ab und kehren zur Erde zurück. Sicherheitsteam, nehmen Sie Major Sanders-Robinson in Gewahrsam. Falls sie Widerstand leistet, autorisiere ich Sie, verhältnismäßig zu agieren. Ich will sie in einem Stück, sie hat sich vor einem Militärgericht zu verantworten«, befahl der Kapitän für alle im Kommandonetzwerk hörbar.
    Hatte Anna einen Fehler gemacht? Sie hätte Favelli vorher informieren müssen. Nur hätte er es ihr dann erlaubt?
    »Kapitän Favelli, die von Ihnen angeordnete Handlungsweise verstößt gegen kritische Missionsparameter. Einem Abbruch kann ich nicht zustimmen!«
    »Irene, darüber diskutiere ich nicht mit einem Computer! Das war ein Befehl!« Favelli legte sich mit Irene an, das hätte Anna ebenfalls nicht erwartet.
    »Kapitän Favelli, Sie lassen mir keine Wahl. Ich enthebe Sie Ihres Kommandos. Begeben Sie sich sofort zu Ihrem Kryobett. Ich werde die Drohnen einsetzen und die Aitair Signatur eliminieren. Der Start erfolgt wie geplant in T-34.«
    Die Worte von Irene waren deutlich. Was hatte Anna mit dem Einsatz von Vater nur angerichtet? Sie deaktivierte ihre Sprachübertragung mit beiden Fingern am Hals.
    »Vater?«, fragte Anna, über die Gegensprechanlage im Labor dürfte die KI sie auch so hören können.
    »Colonel Hennessy, richten Sie uns sofort eine Verbindung mit General Sanders-Robinson ein!«, rief Favelli außer sich. Solange Irene Anna die Meuterei mitanhören ließ, würde sie weiterhin zuhören.
    »Anna, ich habe eine Möglichkeit gefunden, einen Schutz für die Replikanten zu errichten. Ein Energiefeld dürfte die Strahlung unseres Antimaterie Reaktors abhalten«, erklärte Vater. Das waren wirklich gute Neuigkeiten.
    »Dr. Breuer, Martin lag etwa richtig?«, fragte Anna, der es gerade heiß und kalt den Rücken herunterlief, nicht vorher auf ihren Assistenten gehört zu haben.
    »Ja«, antwortete Vater.
    »Ich übernehme das Kommando der Horizon und erlaube keine weitere Funkverbindungen. Die Missionsparameter sind eindeutig. Colonel Hennessy, begeben Sie sich sofort zu Ihrem Kryobett. Sollten Sie meinen Befehlen nicht Folge leisten, werde ich Sie Ihrer Aufgaben entbinden« , erklärte Irene kompromisslos. Wer hatte ihr nur solche Befehle erteilt? Peter? Das war kaum vorstellbar, dachte Anna voller Sorge.
    »Hennessy, das ist Ihr Werk! Sie haben dieses System doch entwickelt, jetzt stoppen Sie es auch!«, befahl der Kapitän.
    »Negativ. Der SAOIRSE Nachrichtendienst hat mir Irene zur Verfügung gestellt. Es war mein Befehl, Sie glauben zu lassen, dass ich der Entwickler wäre.« Peter stockte. »Kapitän, wir haben die Kontrolle über das Schiff verloren, Irene hat alle Systeme übernommen.«
    Auch wenn Anna gespannt zuhörte, sie musste sich um die Replikanten kümmern. »Martin, die Fieberwerte, sofort analysieren und einen Trend ermitteln!«, rief Anna aufgewühlt. Den Streit des Kapitäns mit Irene in den Ohren und Martin vor den Augen. Sie spürte den Schweiß ihren Rücken hinab laufen.
    »Vater, das war sehr gute Arbeit! Danke. Gib jetzt alle Rechner frei und zieh dich hinter die Firewall zurück. Übergib Irene auch die Steuerung aller Kryobetten im Labor. Biete ihr nicht die Stirn, bitte!« Anna wollte Vater nicht verlieren, Irene würde augenblicklich jede Speichereinheit löschen, auf der sie Spuren seiner Signatur finden würde.
    »Das sieht gut aus! Die Werte fallen. Schnell.« Martin lachte und zeigte mit dem Daumen nach oben. »Ich starte die Dehydrierung bei T-10 - wir sollten uns dann allerdings nicht mehr hier aufhalten. Irene wird den Start durchziehen, denke ich.«
    »Alle Protokolle übergeben. Ich ziehe mich zurück.«

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