Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
nicht ohne Stolz.
»Natürlich. Wir haben es auch ohne ihre Unterstützung geschafft, aber sicher ist sicher. Unser Plan wird funktionieren.«, antwortete Sequoyah selbstsicher. »Erinnere dich bitte, warum du Aysegül zum Nordpol geschickt hast.«
»Over und out.« Sequoyah beendete das Gespräch und lehnte sich zurück.
»Ich habe gute Nachrichten für dich. Die Dinge wenden sich zum Guten. Endlich haben wir - hast du etwas Glück. Wir haben es uns verdient!«, erklärte Sequoyah und lächelte sie an.
Das seltsame Gespräch beschäftigte Kira noch länger. Sie würde aufpassen müssen. Konnte sie ihr vertrauen? Die Frage hatte sie sich bereits mehrfach gestellt. Mit unterschiedlichen Antworten. Wobei sie inzwischen immer noch nicht die richtige Entscheidung kannte. Viele Fragen und zu wenig Antworten.
Kira sollte aufhören, wie ein Kind zu denken! Und auch nicht mehr nach jedem Fetzen Identität heischen, das ihr jemand vor die Nase hielt. Sie würde sich vor keinen Karren spannen lassen wollen, deren Zügel andere in den Händen hielten. Andrej, Marina, Sequoyah, der General, niemandem von denen wollte sie blind vertrauen.
»Warum rüttelt die ganze Kiste auf einmal so stark?«, fragte Kira aufgeschreckt. Ein schwerer Stoß hätte sie beinahe zu Boden geworfen. Der gesamte Panzer wackelte.
»Halt dich besser fest. Wir sind mitten in einem Sandsturm, die hier ziemlich kräftig sind.«
Die Stürme in der Wüste kannte Kira bereits, sich bei einem Sandsturm ungeschützt an der Oberfläche zu bewegen, war lebensgefährlich. Bei den Windgeschwindigkeiten erstickte man zum Glück schneller, als einem der Sand das Fleisch von den Knochen riss. Bereits zwei Mal konnte sie sich vor einem Sandsturm nur knapp in einer Höhle in Sicherheit bringen. Es knallte, der Motor ging aus, Dunkelheit.
»Ganz ruhig, uns hat nur ein Blitz getroffen. Im Panzer sind wir sicher«, erklärte Sequoyah, während sich eine rote Notbeleuchtung an der Decke aktivierte.
»Ich tausche die Sicherung«, sagte einer der Männer routiniert. Man merkte ihm an, diese Tour bereits öfter gefahren zu sein. Der Panzer sackte auf der rechten Seite ab. Durch das Absterben des Motors konnte Kira die gesamte Wucht des Sandsturmes hören. Zahlreiche weitere Donnerschläge bezeugten das Naturspektakel.
»Werden wir umkippen?«, fragte Kira und hielt sich fest.
»Keine Sorge. Wir wiegen über 75 Tonnen. So stark sind die Stürme auf Proxima auch nicht«, erklärte der Soldat, während der Anlasser erfolglos versuchte, den Motor zu starten.
»Warte noch einen Moment und schone die Batterie. Wie ist der Status?«, fragte Sequoyah.
»Noch über 200 Amperestunden, den Panzer mit der schlechteren Batterie haben wir in Proxima XIV. gelassen«, antwortete der Fahrer gelassen, während weitere starke Sturmböen den Boliden durchschüttelten.
Genau so schnell, wie der Sandsturm aufgekommen war, verschwand er auch wieder. Der Panzer stand zum Glück noch waagerecht. Kira mochte es nicht, hilflos in dieser Blechbüchse zu sitzen.
»Ich werde die Ansaugrohre und unsere Auspuffanlage überprüfen«, sagte einer von Sequoyahs Männern und lächelte Kira an. Ein netter Kerl, kaum älter als sie. »Möchtest du mit?«
Kira stutzte und schaute Sequoyah an. Sie nickte. Nach mehreren Stunden in dieser muffigen Kiste würde Kira sich diese Gelegenheit nicht nehmen lassen.
Eigentlich war von dem schweren Kettenfahrzeug nicht mehr viel zu sehen, die gesamte linke Seite wurde von einer riesigen Sandwehe verdeckt. Kira sprang auf den Boden. Das gleißende Licht blendete. Die beiden Sonnen sorgten binnen kürzester Zeit wieder für eine unerträgliche Hitze.
Einer der Soldaten öffnete eine seitliche Abdeckung und schulterte einen aufgerollten Metallschlauch.
»Komm besser auf die andere Seite«, rief er Kira zu, die keinen Grund sah, den Ratschlag nicht zu befolgen. »Kompressor starten!«
Der gesamte Sand, den der Soldat oben aufsaugte, wurde unter dem Panzer wieder ausgeblasen. Es dauerte keine fünf Minuten, das Fahrzeug freizulegen, den Motor zu starten und aus der Kuhle herauszufahren.
»Ich habe auf dem rechten Turbo keinen Ladedruck! Ist das Ansaugrohr frei?«, rief sein Kamerad aus dem Panzer.
»Ich kann nichts sehen. Mach den Motor wieder aus. Ich schau mir den inneren Luftfilter an.
»Dauert das noch länger?«, fragte Kira und hielt sich die Hand an die Stirn, während sich nach oben blickte.
»10-20 Minuten. Ich muss nur eine Abdeckung
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