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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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befreien. Fertig zum Verzehr. Was für ein morbider Blödsinn, sie sollte sich auf andere Gedanken bringen. Es gab keine Alternative, sie musste den Weg nach oben finden.
    Nach den ersten Schritten auf dem seltsamen weichen Metall erstarrte Kira regelrecht. An den Stellen, die sie mit den Füßen berührte, leuchteten ihre Fußabdrücke schwach eingedrückt nach.
    »Wo bin ich gelandet!« flüsterte sie kaum hörbar. Ihr Herz schlug schneller. In ihrer Nähe knackte etwas. Ebenfalls leise. In diesem Moment hätte Kira auch Flöhe husten gehört, wobei es auf Proxima keine dieser kleinen irdischen Plagegeister gab.
    Irgendetwas Elektrisches begann zu summen. Ihre Gedanken rasten erneut. Es wurde heller. Jetzt konnte sie es sehen. Sie stand auf einer befestigten Uferböschung, die auf der gesamten Seite des Sees anfing, bläulich zu leuchten. Kira hatte einen Lichtschalter gefunden, das war die beste Erklärung, die ihr gerade in den Sinn kam. Wobei weder das Metall, wenn es denn überhaupt welches war, noch das Licht, einen ihr bekannten Ursprung haben konnten. Und nach der guten Stube der Schneckenköpfe sah das auch nicht aus.
    Der See reichte weiter, als sie sehen konnte. In der Ferne verhinderte ein schwacher Nebel über dem Wasser, einen Horizont oder das Ende der Höhle zu erkennen. Würde sie auf diesem Weg nach oben kommen? Schwer vorstellbar. Eine Alternative sah sie allerdings auch nicht. Der Wasserfall befand sich mindestens zweihundert Meter über der Wasseroberfläche. Dass sie den Sturz überhaupt überlebt hatte, grenzte an ein Wunder.
    Ich heiße Kira und beiße nicht, dachte sie, ob das die richtigen Worte waren, einen Außerirdischen zu begrüßen? Denkfehler, sie war hier der Alien!
    Da vorne lag jemand. Der allerdings schon von weiten nicht sonderlich lebendig wirkte. Das war eine Leiche. Von einem Menschen? Sie ging näher heran.
    »Du bist sicherlich kein Mensch«, flüsterte sie, ein Schneckenkopf sah aber auch anders aus. Ob dieses Wesen die Höhlenbilder angefertigt hatte? Definitiv nein. Dieser Humanoide trug einen Schutzanzug, zumindest konnte sie noch die Reste erkennen, die früher einmal ein Schutzanzug gewesen sein konnten. Der Schädel, die Körpersymmetrie, die Hände, das war kein Mensch. Allerdings unterschied sich die skelettierte Leiche nur in Details von der irdischen Evolution. Der Kopf, der gesamte Körper wirkte schlanker und die Arme, Beine und Finger etwas feiner. Nicht so burschikos wie Rico, zum Beispiel. Dieses Wesen maß lebendig sicherlich 1,90, wog dabei aber vermutlich weniger als 50 Kilo. Als ob die Natur evolutionäre Erfolgskonzepte auf verschiedenen Welten mit ähnlichen Vorzeichen mehrfach hervorzubringen vermochte. Wie lange diese Leiche bereits am See lag? Wie war er gestorben? Oder sie? Der Kleidung hatte die Zeit mehr zugesetzt als den Gebeinen. Das war weder Stoff noch Leder oder auch irgendein anderes ihr bekanntes Gewebe. Das sah beinahe organisch aus. Was wirklich schräg gewesen wäre. Ob er eine Waffe gehabt hatte? Das würde zumindest diesen merkwürdigen Ort seiner letzten Ruhestäte erklären. Falls ihn ein natürlicher Tod ereilt hätte, hätte man ihn kaum derart weggeworfen zurückgelassen.
    Kira suchte das Umfeld ab und brauchte nicht lange, um fündig zu werden. Seine Waffe lag nur wenige Meter weiter. Ein metallisch wirkender Gegenstand, der mit etwas Fantasie einer alten Schrottflinte glich, nur sicherlich völlig anders funktionierte. Einen Griff oder einen Abzug konnte Kira nicht erkennen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die Waffe benutzen sollte, mit dem Ding würde sie sich bestenfalls selbst den Fuß wegschießen. Sie nahm die Waffe und warf sie in den See, jetzt würde auch kein anderer ihr damit etwas wegschießen können. Eigentlich das Beste, was man mit Waffen tun konnte. Kira ging weiter. Das würde sicherlich nicht die letzte Besonderheit hier unten bleiben. Ob sie jemand von denen finden würde, der noch lebte? Kaum. Dann wäre keine Leiche mitten auf einem Weg zurückgeblieben.
     
    ***
     
     
     

XXVI. Schlechte Gesellschaft
    Der unterirdische See erstreckte sich über mehrere Kilometer. Als ob sich das Leben von der Oberfläche in die Tiefe zurückgezogen hatte. Im klaren Wasser konnte Kira Fische und Pflanzen erkennen. Scheinbar vermissten sie das Sonnenlicht nicht. Ob das Helium-3 Gestein, das in rauen Mengen im See lag, der Grund dafür war? Sie ging weiter an dem künstlichen Ufer entlang, dessen bläuliches Licht ihr den

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