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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Weg wies. Der Magen knurrte, sie hatte Hunger, hoffentlich würde sie wieder nach oben finden.
    »Was ist das?«, flüsterte sie und sah zur Seite. Der bisher recht schmale Weg am See wurde breiter. Nein, das war nicht richtig. Das sah mehr wie eine Halle aus. Eine riesige in den Stein geschlagene Halle mit naturbelassenen Wänden und demselben metallisch anmutenden Boden, bei dem jeder Schritt schwach leuchtend nachgab. Kira blickte nach oben, die merkwürdige Halle hatte keine Decke. Obwohl das Licht hier eine weite Sicht nach oben erlaubte, schaute sie ins Nichts. Wenn sie fliegen könnte, wäre der Rückweg einfach gewesen. Wenn sie fliegen könnte - Kira senkte den Kopf - auf dem Boden ließen sich Muster erkennen. Das waren geometrische Formen. Sie lächelte, Mathematik war universell gültig. Das sah aus wie ein Landeplatz für irgendetwas, das fliegen konnte. Ein Landeplatz, der nicht von Menschen errichtet worden war. Im Gedanken sah sie die Höhlenmalereien ihres letzten Ausfluges. Egal wer das gebaut hatte, oder auch wann, die Spezies hatte sich inzwischen entscheidend weiterentwickelt.
    An der Seite des Landeplatzes befand sich eine Tür. Der Weg am See, der Landplatz und auch diese Tür, diese Dinge sahen alle neu und sauber aus. Völlig unbenutzt. Ganz anders als die skelettierte Leiche, die dort jahrzehntelang gelegen haben musste. Warum lag hier noch nicht einmal ein Staubkorn? Kira ging zur Seite und strich mit der Hand über den Fels. Etwas Staub fiel zu Boden, blieb aber nicht liegen, sondern wanderte wie von Geisterhand, minimal vibrierend, zur Seite. Der ganze Boden war elektrisch aufgeladen. Es musste eine Stromquelle in der Nähe geben, die nicht nur das Licht, sondern auch eine konstante Aufladung des Bodens ermöglichte. Die Reise in die Tiefe brachte ständig neue Überraschungen hervor. Die Tür hatte weder einen Griff, noch einen Schalter, nur eine glatte Platte in einer mannshohen Vertiefung. Mit der Hand fuhr sie neugierig über das weiche Metall. Ob die nachleuchtende Reaktion auf ihre Berührung eine Funktion erfüllte?
    »Sesam öffne dich.« Nichts passierte. Den Versuch war es wert. Ihre Mutter hatte Anna früher die Geschichte von Aladin erzählt. Inzwischen gefielen Kira einige von Annas Erinnerungen.
    »Sprich Freund und tritt ein!« Natürlich wirkte auch dieser Zauberspruch nicht. Sie lächelte. Die Menschen hatten früher wunderschöne Bücher geschrieben. Es half alles nichts, sie musste weiter suchen. Es blieb nur der Weg am See. Der Landeplatz und die Tür machten ihr aber Mut. Sie würde einen Weg finden.
    Lange hatte es nicht gedauert eine weitere Tür zu entdecken. Seitlich konnte Kira in eine erheblich kleinere Halle blicken. Hier fehlte auch der Schacht nach oben, dafür standen mehrere Türen offen. Nein, das traf es nicht, sie hingen wie nach einer Explosion, verbeult am Felsen.
    »Was ist hier passiert?«, flüsterte sie und begutachtete tiefe Kratzspuren und geschwärzte Wandflächen. Es musste beim Kampf gebrannt haben. In den Wänden ließen sich Einschussgarben von Schusswaffen erkennen. Am Boden lagen handgroße Knochenstücke und zahlreiche weitere stark skelettierte Leichenteile. Am Stück hatte hier niemand sein Leben verloren. Mit viel Fantasie konnte Kira die sterblichen Überreste den Humanoiden und auch den Schneckenköpfen zuordnen. Jemand anderes hätte sie auch überrascht. Da die Überlebenden der Horizon nur Schneckenköpfe auf Proxima angetroffen hatten, dürften die fremden Humanoiden den Kampf nicht gewonnen haben. Aber ihre Technologie funktionierte noch, was mehr als seltsam war.
    Kira durchquerte die Tür und folgte einem schmalen Gang. Links und rechts lagen weitere Räume. Verwüstete Räume und Unmengen von skelettierten Schneckenköpfen, denen Gliedmaßen oder der Kopf fehlten. Das kam Kira bekannt vor, die bewaffneten Drohnen der Horizon hinterließen ähnliche Leichenberge. Hier musste eine gewaltige Schlacht stattgefunden haben. Die Geschichte wiederholte sich, sie waren nicht die Ersten gewesen, die auf Proxima nicht willkommen waren.
    Kira erschrak, eine Tür öffnete sich. Da war aber zum Glück niemand, ein automatischer Sensor musste sie erfasst haben. Dahinter bot sich ihr ein weiterer Raum voller Leichen. Sie suchte aber einen Weg nach oben, die Friedhofstour reichte ihr mittlerweile.
    »Ist das etwa ein Computer?«, flüsterte sie und ging an ein Wanddisplay. Da halfen ihr auch Annas Erinnerungen nicht. Die Darstellung, die

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