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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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abschrauben. Geh nicht so weit weg. Der Boden ist hier instabil«, erklärte er freundlich, während er sich an die Arbeit machte.
    »Instabil ... die Kiste wiegt 75 Tonnen ... soll das ein Scherz sein?« Den Witz fand Kira nicht lustig.
    »Gut, oder?« Er lachte. »Nein, der Panzer kann während der Fahrt die Stabilität des Erdreichs messen. Wir fahren immer feste Routen zwischen den Siedlungen. Ohne diese Technik wären die schweren Kisten in dieser Gegend rollende Särge.«
    »Ich werde aufpassen.« Kira hatte selbst genügend Erfahrungen in der Wüste sammeln können. Schließlich lebte sie noch.
     
    Auf einer Düne fünfzig Meter weiter hatte man eine grandiose Sicht über die grenzenlose Weite dieses Glutofens. Mit der richtigen Perspektive ein wunderschöner Ort, friedlich, ehrlich und stets sonnig.
    »Was mache ich hier bloß?« Kira lachte leise. Verspielt berührte sie die Kette, die Sequoyah ihr geschenkt hatte. Kontrollierte sie wirklich ihr Handeln? Oder würde sie das zumindest später jemals tun? Vor ihr befand sich mitten im Sand eine kleine Blume. Ein unmöglicher Ort für eine Pflanze. Leben ließ sich nicht besiegen. Nirgendwo.
    »KIRA! WIR KÖNNEN LOS!«, rief der Soldat, auf dem Turm des Panzers stehend. Kira winkte zurück und machte sich auf den Rückweg.
    Eine starke Vibration durchfuhr den Untergrund, auf dem sie stand. Kira schwankte kurz, fing sich aber wieder. Das Lächeln des Soldaten war das Letzte, was sie sah. Der Boden unter ihr gab nach, Kira fiel in die Tiefe. Da war Wasser. Sie landete im Wasser. Mühsam kämpfte sie sich nach oben. Was für eine dreckige Brühe. Das war kein See, sondern ein schnell fließender unterirdischer Fluss, der das gesamte Erdreich in der Nähe gnadenlos mitriss. Den Kopf oben zu halten, kostete all ihre Kraft und ans Ufer zu schwimmen, würde sie vorerst vergessen können. Es gab kein Ufer.
    Der unterirdische Strom spülte sie mittlerweile durch vom Wasser glattgeschliffenes Gestein. Immer wieder zogen sie die Verwirbelungen unter Wasser und immer wieder kämpfte sie sich nach oben. Um nicht zu ertrinken, riss sie sich die weit geschnittene Kleidung vom Leib. Wasser gab es auf Proxima reichlich, nur selten an den Orten, an denen man es haben wollte. Immerhin schmeckte es inzwischen nicht mehr nach Sand. Dafür wurde der Strom schneller. Was Kira für keine gute Entwicklung hielt. Die Strömungsgeschwindigkeit eines Flusses folgte der Schwerkraft. Newton [16] war ein Arsch! Es ging nach unten!
    Das Rauschen wurde lauter. Ein Wasserfall? Es blieb ihr keine Zeit, diese Vermutung zu bedenken. Sie fiel bereits. Lange. Viel zu lange. Noch ein Atemzug. Wieder Wasser. Sie verlor die Orientierung. Luft. Endlich. Sie landete in einem See.
    Über dem Wasser war es dunkel, die Luft roch modrig. Wie tief sie sich gerade unter der Wüste befand? Eine spannende Frage, als noch spannender empfand sie allerdings das Licht, das sie im Wasser erkennen konnte. Nicht übermäßig hell, aber auch nicht zu übersehen. Wo kam das her? Das wird doch nicht - Kira holte Luft und tauchte in den See hinab - das war unglaublich, den gesamten Boden bedeckte eine geschlossene Schicht Helium-3 Gestein. Das mussten Tonnen sein! Hier lagerte ihr Vorrat von acht Steinen, von dem Claire gesprochen hatte, Kira lachte in Gedanken.
    Wie sollte man das Zeug nur nach oben schaffen? Auch eine spannende Frage, der sie sich gerne annehmen würde, sobald sie einen passenden Weg gefunden hätte. Ob Sequoyah sie suchte? Hoffentlich war keiner von denen so dumm, ihr hinterher zu springen.
    An diesem See gab es auch wieder ein Ufer. Das obligatorische Loch in der Decke fehlte allerdings. Das wenige Licht erlaubte es nicht, die Höhe abzuschätzen. Kira war vorhin eine gefühlte Ewigkeit gefallen, das hätten auch mehrere hundert Meter gewesen sein können.
    »Klasse gemacht!«, sagte sie zu sich selbst. Leise. Das steckte in ihr. Am Ufer angekommen, ertastete sie einen glatten Untergrund. Stein war das nicht. Die Fläche fühlte sich metallisch an und nicht gerade eines natürlichen Ursprungs. Ob sie sich darüber freuen sollte? Kira verließ das Wasser. Wieder mal nackt. Mit Kleidung hätte sie sich sicherer gefühlt. War sie hier unten wirklich allein? Hoffentlich blieb das auch so. Konzentriert lauschte sie in die Ferne. Da war nur das Rauschen des Wasserfalls. Wenn sie den Schneckenköpfen in die Hände fallen sollte, brauchten die sie auch nicht mehr zu waschen oder von lästiger Kleidung zu

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