Genetic Balance - die Diät-Revolution - Fettverbrenner oder Kohlenhydratverbrenner? Welcher Diät-Typ sind Sie?
eine Genfunktion aus- oder einschalten. Ein Beispiel: Wenn Großeltern und Eltern übergewichtig waren, ist es sehr wahrscheinlich, dass deren Nachkommen genetisch bedingt ebenfalls zu Übergewicht neigen. Durch geeignete Diätmaßnahmen und ein typgerechtes Sportprogramm, wie in diesem Buch angeboten, können sie der genetischen Veranlagung in gewissen Grenzen Paroli bieten und Vorsorge treffen. Die hier zuständigen Stoffwechselgene sind »starke Gene« und Variationen, die von der Epigenetik nicht oder nur sehr marginal beeinflusst werden.
Was haben Evolution und Genetik mi teinander z u tun?
Wir Menschen von heute und unsere entfernten Vettern, die Schimpansen, haben einen gemeinsamen Vorfahren, der vor etwa sieben Millionen Jahren die Erde bewohnte. Deshalb haben wir– Menschen und Schimpansen– vieles gemeinsam, auch genetisch unterscheiden wir uns nur wenig. Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede: den aufrechten Gang und die Fähigkeit des abstrakten Denkens. Diese Unterschiede waren ausschlaggebend für den im großen Ganzen erfolgreichen Verlauf der menschlichen Evolution.
Obwohl vieles über die Anfänge dieser Entwicklung noch im Dunkeln liegt, weisen zahlreiche Fossilienfunde darauf hin, dass es eine ganze Reihe menschlicher Vorfahren gegeben haben muss, die uns modernen Menschen Schritt für Schritt ähnlicher wurden. Sie verbesserten ihre Fähigkeit, aufrecht zu gehen – undvor allem wuchsen ihre Schädel und damit ihre Gehirne.
Die ersten Homo sapiens waren Jäger und Sammler
Vor rund 20 0 000Jahren war es dann so weit: Die ersten Vertreter des Jetztmenschen zogen jagend und sammelnd durch die afrikanische Steppe. Homo sapiens– der » einsichtsfähige Mensch«– war im Verlauf einer Millionen Jahre dauernden Evolution entstanden.
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Dass er als einziger der Menschenähnlichen überlebte und bald darauf seinen Siegeszug um die Erde antrat, hat übrigens auch mit seiner Ernährungsweise zu tun. Anders als seine Vorgänger und Mitbewerber, die reine Vegetarier waren, bevorzugte der frühe Homo sapiens fleischliche Kost. Die eiweißreiche Nahrung führte zu deutlich größeren Gehirnen und kräftigeren Muskeln. Das Fett konnte gespeichert werden und diente sowohl als Energiereserve für karge Zeiten als auch als Energiespeicher, wenn– wie auf der Jagd– große Ausdauerleistungen verlangt wurden. Diese Fähigkeit, Fett zu speichern und als Energielieferant zu » verbrennen«, ist im genetischen Programm des Homo sapiens verankert und wird bis heute vererbt. Allerdings gelingt dies nicht mehr allen gleichermaßen gut, wie wir später noch sehen werden. Und: Während unsere frühen Vorfahren auf der Jagd nach Nahrung ausdauernd in Bewegung waren und dabei ihre Fettreserven verbrauchten, sitzen wir bewegungsarm im Büro und lassen dabei das Fett in die Fettzellen wandern, die Bauch und Taille mehr und mehr anwachsen lassen. Auch und gerade, weil wir die Gene der Jäger und Sammler noch in uns tragen.
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Die Nahrung der Jäger und Sammler enthielt viel Eiweiß und reichlich Fett.
Out of Afrika
Die Ausbreitung des Menschen (des Homo sapiens ) über die Erde begann den heute vorliegenden wissenschaftlichen Befunden zufolge in Afrika. Zuerst wanderten die Menschen in den Nahen Osten, dann nach Südasien und vermutlich vor etwa 5 0 000bis 6 0 000Jahren nach Australien. Dabei folgten sie, wie schon in Afr ika , dem Verlauf der Küsten. Erst später wurden Zentral- und Ostasien, beide Teile Amerikas und Europa besiedelt. Bis vor wenigen tausend Jahren teilten die modernen Menschen dabei ihren Lebensraum mit weiteren Arten aus der Gattung Homo, in Europa etwa mit den Neandertalern. Seit der Wiederentdeckung Amerikas durch die Europäer 1492 vermischen sich die verschiedenen menschlichen Populationen durch erneute Wanderungsbewegungen in einem Ausmaß, das die genetischen Spuren ihrer Herkunft verwischt.
Aufbruch ins Ungewisse
Nach ihrem Auszug aus Afrika verteilte sich die einst kleine und genetisch weitgehend identische Gruppe von Menschen in neue Lebensräume, die oft ganz andere, ungewohnte Lebensbedingungen boten. Die neuen Siedlungsorte unterschieden sich hinsichtlich der klimatischen Bedingungen, der Landschaftsformen, der Tier- und der Pflanzenwelt oft beträchtlich voneinander und vor allem von der ursprünglichen Heimat in Afrika. Wer überleben wollte, musste sich anpassen, neue Lebensgewohnheiten annehmen, andere Nahrungsquellen finden und den Körper daran gewöhnen.
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