Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
gerichtet war.
    »Inhaltsauflösung gescheitert«, erklärte eine synthetisierte Stimme.
    Gator runzelte erneut die Stirn. »Vorgang wiederholen.« Genauso viele Sekunden wie zuvor verstrichen, bis sie dieselbe entmutigende Antwort zu hören bekamen. »Fehlschlag erklären«, verlangte er knapp von der Maschine.
    »Inhalt ist verschlüsselt.«
    Der Technikvirtuose sah erleichtert aus. »Das ist alles?« Erging zur Werkbank und bediente einige zusätzliche Steuerelemente. Zwei weitere Geräte wurden in Betrieb gesetzt, eines auf der rechten Seite des Kapselhalters, das andere war in das Regalbrett direkt darunter eingebaut. Nach einer Verzögerung von etwa einer Minute begann eines davon, vielleicht waren es auch beide, zu piepen.
    »Entschlüsselung gescheitert.«
    War da etwa leichte Verwirrung in der synthetisierten Stimme der grauen Kiste zu hören, fragte sich der verwunderte Whispr.
    Gator lehnte sich mit dem Rücken an die Werkbank, legte seinen Schwanz auf ein leeres Regalbrett und verschränkte die ledrigen Arme, während er das in der Luft schwebende Bild des widerspenstigen Fadens anstarrte. »Militärcode?«, verlangte er zu wissen.
    »Nein.« Die Antwort der grauen Kiste überraschte sie beide. »Darüber hinaus. Sie übertrifft alles in meiner Datenbank und auch das, worauf ich über die Kiste zugreifen kann. Darin lassen sich Muster erkennen, doch sobald sie verfolgt werden, tun sich Löcher auf.«
    »Nutze die Muster, um temporäre Brücken zu erschaffen.« Gator war jetzt ganz vertieft in die Sonde, erkannte Whispr. Hätte der Ingenieur eine Stirn besessen, dann hätte er sie jetzt in tiefe Falten gelegt.
    »Das wurde bereits versucht. Bisher hat sich kein Überbrückungsversuch als erfolgreich erwiesen.«
    Über dieses erste, wenngleich ergebnislose ermutigende Zeichen schien sich Gator zu freuen. »›Bisher‹. Versuch es weiter, bis du auf eine Mauer triffst.« Dann fiel ihm wieder ein, dass er nicht alleine war, und er drehte sich zu dem verständnislos dreinblickenden Whispr um, dem er den Vorgang dann geduldig erklärte.
    »Für jedes Loch in einem Verschlüsselungsmuster kann man abhängig von der zugrunde liegenden Art des eigentlichen Musters eine Brücke konstruieren. Sie könnte beim zehnten Versuch passen, oder auch erst beim trillionsten. Was zählt, ist, dass die Anzahl der Möglichkeiten endlich ist. Während wir darauf warten, dass die Kiste eine findet, können wir auch genauso gut etwas essen. Magst du italienisch?«
    Da er eine Gratismahlzeit niemals ausschlug, bejahte Whispr die Frage.
    Fast so andersartig und faszinierend wie Gators Erscheinungsbild war auch der Anblick, wie er mithilfe eines besonderen Utensils Nudeln zwischen seine Krokodilkiefer schob. Sie aßen in der Werkstatt. Es hätte Whispr nicht überrascht, wenn Gator auch dort schlafen würde, umringt von seinen Instrumenten und Werkzeugen, seinen Kaimanen und Krokodilen.
    Die graue Kiste und ihre drahtlos verbundenen Hilfsgeräte summten noch immer vor sich hin und versuchten, die Geheimnisse des Fadens zu entschlüsseln, als der Portalstrahlanalysator, der ein Stück davon entfernt auf der Werkbank stand, auf einmal einen Ton von sich gab. Seinen fast völlig geleerten Teller mit sich selbst erhitzender Pasta in der Hand erhob sich Gator und ging hinüber, um die Anzeige zu studieren. Whispr, der schon längst aufgegessen hatte, beobachtete seinen Gastgeber, der wie gebannt den winzigen Bildschirm anstarrte.
    »Und, was haben wir herausgefunden?«
    Obwohl er keine magischen Worte ausgesprochen hatte, schien Whispr den Zauber gebrochen zu haben, der den anderen in seinen Bann geschlagen hatte. Gator blinzelte und drehte sich zu ihm um. »Wir sind gleich zu Beginn auf eine Besonderheit gestoßen. Und nun kommt auch noch etwasUnmögliches dazu.« Als Reaktion auf diese für ihn völlig unsinnige Aussage starrte ihn Whispr einfach nur verständnislos an. »Es geht um die Zusammensetzung des Fadens. Sie ist chemisch völlig unmöglich. Sie ist physikalisch widersinnig.
    Unter normalen Druck- und Temperaturbedingungen dürfte metallischer Wasserstoff überhaupt nicht existieren.«
    ***
    Stunden vergingen, die Nacht brach herein, doch der Alligatormann schien nicht etwa an Energie zu verlieren, sondern immer engagierter zu werden, während sein miteinander verbundener Komplex aus Instrumenten einen faszinierenden Fakt über den Faden nach dem anderen entdeckte. Nach langen Phasen, in denen mehrere Geräte Analysen

Weitere Kostenlose Bücher