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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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war ganz seiner Meinung, als er seine Waffe zog.
    Der Rezeptionist warf dem alten Mann kaum einen Blick zu, als dieser leise durch die kleine Lobby ging und durch den schmalen Eingang auf die Straße hinaustrat. Sobald er draußen und einige Blöcke von der armseligen Absteige entfernt war, erlaubte sich Molé die Freiheit, einige Male laut zu fluchen.
    Nichts machte ihn wütender, als mit schlechten oder irreführenden Informationen arbeiten zu müssen. Wären die Beschaffer dieser Informationen vor Ort gewesen, dann hätte er ihnen ein paar Takte erzählt. Und vermutlich auch einige Handgreiflichkeiten folgen lassen. Doch er sagte sich resigniert, dass es nichts bringen würde, sich jetzt deswegen aufzuregen.
    Seine Beute konnte noch immer zu dem untervermieteten Apartment zurückkehren. Nachdem er gewisse Flüssigkeiten und Methoden zur Beseitigung der darin liegenden Leiche eingesetzt hatte, war Molé außerdem damit beschäftigt gewesen, dort eine Reihe winziger Geräte zu verteilen, die ihn informieren würden, sobald erneut jemand die Wohnung betrat.
    In der Zwischenzeit hatte er noch verschiedene Dinge zu erledigen. Molé konnte weitere Spuren verfolgen und hatte andere Methoden, sein Ziel aufzuspüren. Savannah war eine Metropole von beachtlicher Größe, aber der Jäger war es gewohnt, an Orten wie Chengdu, London, Kairo oder Sagramanda zu arbeiten. Jemand, der sich in Savannah versteckte, konnte seiner Aufmerksamkeit vermutlich nicht sehr lange entgehen. Wie seine gefühllosen und plumpen Auftraggeber gern anmerkten, konnte er viele Dinge gleichzeitig im Auge behalten, sodass ihm nie etwas entging.
    All das Geld und die Mühe, nur um einen einzigen Speicherfaden wiederzufinden, dachte er. Er hätte zu gern gewusst, welche Informationen sich darauf befanden, die denjenigen, die seine Dienste in Anspruch nahmen, derart viel wert waren. Sie mussten wertvoll genug sein, um einen Jägerwie ihn anzuheuern und gleichzeitig sehr viel zu investieren, um einige Auserwählte innerhalb der städtischen Behörden zu bestechen. Jemand gab hier Geld aus, als hätte er zu viel davon.
    Nun. Was immer sich auf dem Faden befand, war ohne Belang, solange ein beachtlicher Teil dieses Geldes an ihn floss.
    Nur wenige Bürger, die so spät nachts noch unterwegs waren, warfen einen Blick in die Richtung des vornübergebeugt gehenden alten Mannes. Jene, die es taten, machten es eher aus Sorge um seine Sicherheit, da er sich in einer der weniger guten Gegenden der Stadt aufhielt.
    Doch ihre Sorgen waren völlig überflüssig.

8
    Traktacs.
    Whispr musste sie nicht sehen. Die auffälligen linearen Spuren an den Stellen, an denen sie durch seine Haut gedrungen waren, bewiesen es auch so. Das hatte ihn auf seiner Flucht unter Wasser vom Haus des Alligatormannes getroffen. Sie waren auch ein Hinweis darauf, dass die Behörden ihn lebendig fassen wollten. Nicht aus Sorge um seine Gesundheit oder aus Angst vor Erregung öffentlichen Aufsehens, falls sein Kopf zufällig weggepustet wurde, sondern vermutlich nur, weil er nicht sterben durfte, solange er nicht verraten hatte, wo der gestohlene Faden zu finden war. Wenn die Polizei davon überzeugt war, dass er ihn bei sich trug, dann würde sie tödliche Gewalt einsetzen, und er wäre vermutlich längst nicht mehr am Leben. Das machte ihm nur umso deutlicher, dass er geheim halten musste, wo sich der Faden befand, um am Leben zu bleiben.
    Nicht, dass das noch von Bedeutung wäre, wenn die Traktacs erst einmal aktiviert worden waren.
    Jedes der etwa ein Dutzend kleinen Kügelchen enthielt einen eigenen Transmitter und eine Energiequelle in einer biozersetzbaren Hülle. Wenn sich diese schließlich in seinem Körper aufgelöst hatte, würden die Kügelchen anfangen zu senden. Die Hülle diente also einem doppelten Zweck: Sie diente als Mantel für ein Projektil und schützte den darin befindlichen Sender, und sie gewährte einem damit angeschossenen Ziel die Gelegenheit, sich zu stellen, bevor sichdie organische Hülle ganz aufgelöst hatte. War dies erst einmal geschehen, würde eine Kombination aus Zielsuchsignalen und internen Reizmitteln freigesetzt. Mithilfe der Signale konnte die Polizei die Quelle ausfindig machen, während Letztere den Träger derart beeinflusste, dass er sich in seiner eigenen Haut nicht mehr wohlfühlte. Für jemanden, der von Traktacs getroffen worden war, gab es nur ein Heilmittel: Jeder einzelne davon musste entfernt werden, bevor sie damit beginnen konnten, ihre

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