Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wollten wissen, ob ich etwas darüber herausgefunden habe.«
    Ingrid, die gerade nach der bereitstehenden Tasse mit dem Instantkoffein gegriffen hatte, ließ diese beinahe fallen. »Was hast du ihnen erzählt?«
    »Ich habe versucht, mit ihnen zu scherzen, aber anscheinend wurden sie, als sie ihre Melds erhalten haben, auch gegen Ironie geimpft. Dir wird auffallen, dass ich selbst auch nicht lache. Anweisung des Arztes. Keine Muskelbewegungen, nicht einmal lachen. Kluge Menschen stellen sich am besten dumm. Ich habe ihnen nichts gesagt. Nicht einmal etwas über eine mögliche -Konstruktion. Gar nichts .« Er versuchte, sich ganz aufzusetzen, was ihm nicht gelang, und musste dann warten, bis eines der Instrumente in seiner Nähe aufgehört hatte zu piepen, bevor er weitersprechen konnte.
    »Ich kann von diesem Bett aus auf mein Büro zugreifen, Inny. Es ist schön, dass ich im gleichen Krankenhaus liege, in dem sich auch meine Wohnung und mein Büro befinden. Dann habe ich es nicht weit, wenn ich endlich wieder herumlaufen darf. Nachdem ich wieder bei Bewusstsein war und wieder klar denken konnte, habe ich von hier aus als Erstes das bisschen gelöscht, was ich über deinen jetzt durchaus problematischen Faden aufgezeichnet hatte. Ich habe jeden Hinweis auf seine Existenz vernichtet.«
    Sie holte tief Luft. »Der Faden! Ist er noch immer in deinem …«
    »Nein, ist er nicht«, unterbrach er sie. »Ich habe mithilfe des Fernzugriffs dafür gesorgt, dass er mit dem internen Gebäudeliefersystem verschickt wurde. Das funktioniert gut bei Lebensmitteln, Arzneien, Spielzeug, giftigen Speicherfäden …« Auf einmal klang seine Stimme alarmiert. »Hast du ihn noch nicht erhalten?«
    »Ich … Dein Anruf hat mich geweckt. Es ist Samstag, weißt du?«
    »Danke, dass du mich daran erinnerst, Inny. Dann muss ich wenigstens keine Termine absagen. Möglicherweise werdeich am Montag völlig unerwartet für unbestimmte Zeit nach Wladiwostok gerufen. Familienangelegenheiten. Das ist nicht mal gelogen.« Er lächelte gequält. »Ich bin schließlich ein Mitglied meiner Familie, nicht wahr?«
    Sie versuchte gleichzeitig, sich anzuziehen, den restlichen Inhalt der Tasse zu trinken und die verstörende Unterhaltung fortzusetzen. »Ich werde jetzt gleich in meinem Empfangsbehälter nachsehen, Rudy.«
    »Gut. Ich warte, bis du mir den Empfang bestätigt hast.« Er legte sich wieder hin. »Ich hab es nicht eilig.«
    Das schwebende Porträt folgte ihr hinaus in den Wohnbereich, während sie einen Zeigefinger über das Siegel an der Vorderseite ihres Overalls gleiten ließ. Ein unnatürliches Gepolter war aus der Nähe des Luftbettes zu hören, das auf der anderen Seite des Raumes aufgepustet worden war. Ein Gespenst oder ihr Hausgast, dachte sie. Ein- und dasselbe. Sie bildete sich ein, er hätte ihren Namen gerufen, beschloss aber, das zu ignorieren.
    Erleichtert stellte sie fest, dass das Empfangsfach ihrer Wohnung nicht leer war. Darin befanden sich mehrere kleine Päckchen. Zwei enthielten Arzneiproben und erklärten ihr in dem Moment, in dem sie sie hochhob, kreischend, warum sie sie ihren Patienten verschreiben sollte. Ein weiteres war ein Gruß von einem alten Freund, der sich bereits entfaltete und vergrößerte, als sie ihn beiseitewarf. Das letzte war …
    Sie ließ ihren Daumen über ihren Namen gleiten, um das Päckchen zu öffnen und hineinsehen zu können. In der inneren, wattierten Schachtel lag eine kleine, durchsichtige Kapsel mit einem einzigen, ihr jetzt überaus vertrauten Speicherfaden. Einer, der sich in der kurzen Zeit, die er sich in ihrem Besitz befand, schon als sehr giftig erwiesen hatten.
    »Morgen, Doc.« Das Gespenst war erwacht. Whispr setztesich auf und streckte sich, um über die Sofalehne sehen zu können, und er strich sich durch sein zerzaustes Haar, als er versuchte, sich auf die sich schnell bewegende Wohnungsbesitzerin zu konzentrieren. Diese war offensichtlich beschäftigt und ignorierte ihn hartnäckig. »Haben Sie gut geschlafen? Ich jedenfalls schon. Ich hab besser geschlafen als …« Er hielt inne, als ihm klar wurde, dass sie ihn nicht nur ignorierte, sondern völlig ausblendete. »Ist alles …?«, setzte er an.
    »Werd diesen Faden los.« Zusammen mit seinem angeschlagenen Porträt folgte Dr. Sverdlosks Stimme der rastlosen Ingrid durch die Wohnung. »Das, was da drauf ist, ist die Sache nicht wert. Nicht einmal, wenn er wirklich aus dem unmöglichen metallmagischen Zeug wie besteht. Mach ein

Weitere Kostenlose Bücher