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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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jung, die meisten in meinem Alter, keiner war über Dreißig, soweit ich das sah.
    Grob geschätzt mussten es zweihundert sein, nein, 250, stellte ich fest, als ich eine Wabenreihe durchzählte und dann die Reihen hochrechnete. Junge, kräftige und gesunde Männer und Frauen, Rohmaterial für die Gencoys. Die Frauen trugen allesamt goldfarbene, enganliegende Bodysuits mit dem Alpha-Zeichen. Die Männer hatten erdbraune und waren ebenfalls mit dem griechischen Alpha gezeichnet.
    Den Männern waren die Köpfe kahlrasiert worden, den Frauen nicht. Doch keine hatte mehr als halblange Haare. Die Menschen in dieser Wabe gehörten verschiedenen Rassen an, wie es dem Querschnitt der US-Bevölkerung entsprach. Weiße und Farbige.
    »Da ist eine Neue«, sagte ein Mann, den ich für einen Japaner hielt. »Herzlich willkommen in der Hölle, Versuchskaninchen. Sei froh, dass du eine Alpha bist und nicht gleich restverwertet wirst.«
    »Wie geschieht das?«, fragte ich.
    »Sie nehmen dich auseinander. Kanülen ins Körperinnere, auch ins Gehirn. Sie nehmen sich das, was sie brauchen können, und den Rest schmeißen sie weg.«
    Ich erschauerte. Die Nadel in meinem Nacken juckte.
    Dann sagte eine Stimme, die ich gut kannte: »Hallo, Sniper. Lange Zeit her, dass wir uns zuletzt gesehen haben.«
    Aus einer der Deckenzellen sprang ein Mann herunter und landete federnd. Der Metallkragen, den er wie alle anderen trug, schmerzte und behinderte ihn nicht. Er war schwarz, einen halben Kopf größer als ich und sah blendend aus. Die Kahlkopffrisur stand ihm gut. Früher hatte er eine Haarkrause gehabt.
    Es war Nick Carson, CIA-Agent wie ich, aber bei der Agency weiter fortgeschritten. 28 Jahre alt. Agent first grade. Mein früherer Freund und Geliebter, der mich mit meiner besten Freundin betrogen hatte – seit ich es merkte war sie es nicht mehr – und von dem ich mich vor anderthalb Jahren trotz aller Beteuerungen und Schwüre, es würde nie wieder passieren, getrennt hatte.
    Seitdem hatte ich ihn nicht wiedergesehen. Jetzt stand er vor mir und breitete die Arme aus. Ich wandte den Kopf ab.
    »Hallo, Nick«, sagte ich kühl. »Haben Sie dich also auch erwischt?«
    »Ja, jetzt sind wir wieder zusammen.«
    Sein Lächeln erlosch, als ich sagte: »Wir sind beide hier, Nick, aber nicht zusammen .«
     
*
     
    Nick Carson war auch gegen den Gentec Konzern eingesetzt gewesen. Die Gencoys hatten auch ihn erwischt. Ich erschauerte bei dem Gedanken, welche Macht dieser multinationale Konzern hatte, der nicht mehr von Menschen geführt wurde – und der nichts Menschliches hatte. Genchips, Gentoys – schon die Kinder hatten ihre genetisch gezüchteten, mit Chips versehenen Haus- und Kuscheltiere, Gentec-Produkte in der Nahrung, im Saatgut, fast überall. Und, wo außer in Chicago würde es noch überall Hypes geben, geheime Stützpunkte des Konzerns?
    »Wir müssen hier irgendwie raus«, sagte ich zu Nick, als wir abseits von den anderen saßen.
    »Ich kann dir sagen wie«, flüsterte er. »Doch nur ganz leise ins Ohr. Dazu müssen wir ein Liebespaar spielen.«
    Wären meine Blicke Dolche gewesen, hätten sie ihn glatt ermordet.
    »Wenn es sein muß …«
    Er legte den Arm um mich, zog mich an sich. Sein Geruch, die Berührung, die Muskeln, seine männliche Stärke, seine coole Art und seine glatte dunkle Haut, unter der die Muskeln spielten und die mich immer fasziniert hatte. Der alte Zauber war wieder da.
    Ich kämpfte dagegen an.
    Seine Lippen glitten sacht über meine Wange.
    »Wir wollen heute Nacht ausbrechen«, raunte Nick mir ins Ohr. »Wir haben schon alles auskundschaftet und wissen, wie wir herauskommen. Wir werden die Wachen überwältigen und durch die Lüftungsschächte ins Kanalsystem von Chicago gelangen. Von dort an die Oberfläche. Beim O'Hare Airport kommen wir raus. Dann werden wir die CIA alarmieren, das ganze Land. Die US Forces müssen zuschlagen. Der Gentec Konzern muß vernichtet werden. Weltweit.«
    »Meinst du, das geht noch?«
    »Es muß gehen. Sonst ist die Menschheit verloren.«
    Die Saurier, als sie ausstarben, hätten sie denken können, hätten das auch gedacht. Das kann doch nicht sein. Wir müssen überleben. Aber … vielleicht schlug jeder Spezies einmal die Stunde.
    Ich schüttelte die trüben Gedanken ab.
    »Was ist mit den Kragen?«
    »Die können wir abstreifen. Wir haben uns Werkzeuge besorgt.«
    Ich brauchte mich nur noch anzuschließen. Obwohl wir keine Uhr hatten, waren die Tage und damit der

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