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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Fliehenden samt den Beinen. Der Todesschrei des Mannes gellte zu uns herüber. Es war schrecklich …
    Der Hubschrauber verharrte weiter. Ich winkte meinen Gefährten zu.
    »Weiter runter, zurück! Er nimmt Infrarotmessungen vor und arbeitet mit Abtastern. Wenn sie uns bemerken, haben wir sofort wieder einen Trupp am Hals.«
    Wir wichen zurück und trauten uns erst nach einiger Zeit wieder vor. Da war der Hubschrauber verschwunden. Von Flugobjekten, Gencoys oder Genmonstern war nichts zu bemerken, jedenfalls hier in der Umgebung nicht. Es war ein trüber Tag gewesen, nach der Wolkendecke und der Luft zu urteilen, kalt, stürmisch, mit Regenschauern.
    Chicago hieß nicht umsonst »Windy City«. Die Straßenbeleuchtung flackerte trüb, und in den Häusern brannte teils Licht. Weniger als sonst, aber es brannte. Es gab mir jedoch keine Sicherheit, vielmehr dachte ich, dass die Gencoys wollten, dass wir die Zerstörung sahen, die sie anrichteten.
    Und weil sie uns bei Licht einfacher kontrollieren konnten. Es war wohl so, dass sie die optischen Wahrnehmungssysteme der Menschen vorerst weiter benutzten. Ich zweifelte nicht daran, dass sie die Strom- und Energieversorgung von Chicago vollständig hätten lahm legen oder ganz zerstören können.
    Doch das wollten sie nicht, jedenfalls nicht sofort. Schritt für Schritt gingen sie vor, auf perfide Weise, mit gezielten Aktionen, um uns zu demonstrieren, wer auf dem Planeten das Sagen hatte. Doch ich hatte sie, vermutete ich, zu einem rascheren Beginn der offenen Kampfphase gezwungen, als ich den Hype von Chicago entdeckte, als sie es ursprünglich gewollt hatten.
    Sie waren noch nicht so weit, wie sie es ursprünglich gewollt hatten, um offen gegen die Menschen vorzugehen und ihre wahren Absichten zu zeigen. Ich zwang mich zur Hoffnung, ich wollte nicht alles verloren geben.
    Überlebensreflexe setzten ein. Wenn jemand unverhofft ins Wasser fiel dachte er auch nicht darüber nach, ob das Leben lebenswert sei oder nicht. Dann schwamm er und rettete sich. Dasselbe musste die Menschheit tun. Doch nach dem Krieg gegen die Gencoys, es war ein Krieg, der schlimmste der Menschheit, würde es anders sein als zuvor.
     
*
     
    Auf der Straße mit den verwüsteten Häusern und Geschäften, Toten, zerstörten oder verlassenen Fahrzeugen und Blutlachen lag ein umgekippter Kinderwagen. Unweit von ihm lag eine Frau mit einer grässlichen Wunde im Rücken, die wie von einer gewaltigen Lanze gestoßen aussah. Da die Wundränder nicht verbrannt waren, konnte es keine Laserwaffe gewesen sein.
    Sondern ein Genmonster musste sie auf dem Gewissen haben. Der Teufel mochte wissen, was für Bestien die Gencoys alles kreiert hatten und was für als Waffen zu gebrauchende Extremitäten diese aufwiesen. Ich wollte weitergehen, als ich ein Wimmern hörte.
    Ich machte die anderen darauf aufmerksam, und wir drehten die Tote um. Mit ihrem Körper, so dass sie es nicht erdrückte, hatte sie ihr Baby geschützt. Dem rosa Strampler und dem Mützchen nach zu urteilen war es ein kleines Mädchen, weiß und mit großen Augen, erst ein paar Wochen alt.
    Ich schluckte.
    »Wir müssen es mit ins Hospital nehmen«, sagte ich. »Der Mutter können wir nicht mehr helfen.«
    Nick Carson nickte mit einem Gesicht wie aus Stein. Wir überquerten die Straße und bewegten uns an der Häuserzeile entlang. Ich hielt das Baby an mich gepresst.
    Es schrie nicht, sondern war jetzt ruhig. Mit großen Augen schaute es mich an. In den Taschen der Mutter nachzusehen und nach Ausweispapieren zu suchen, um die Identität des Babys festzustellen, blieb keine Zeit.
    »Wir werden sie Hope nennen«, sagte ich – Hoffnung. »Chicago Hope.«
    »Chicago Destroy wäre passender«, erwiderte der Putzer Mack. »Die Zerstörung von Chicago.«
    »Sie heißt Hope«, sagte ich. »Dabei bleibt es. Wenn du jammern und sterben willst, Mack, setz dich in eine Ecke. – Oder dort vorn in dem Autosalon in einen Cadillac, wenn dir das besser gefällt.«
    Die Schaufensterscheiben des Autosalons waren zerschlagen, Blut klebte daran. Dass es sich um Plünderungen handelte, glaubte ich nicht. Die Säuberungsaktionen der Gencoys zeigten ihre Folgen.
    Die Handys funktionierten nach wie vor nicht. Den MPX-Player, den ich zuvor auf der Subway Station an mich genommen hatte, trug ich in der Tasche meines goldfarbenen Alpha-Kleids, das inzwischen arg verschmutzt und beschädigt war. Auf das Hören von Robo-Rock oder anderer Musik verzichtete ich jedoch.
    Ich

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