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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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wurde gezeigt, dann, nach der Adinon-Therapie, derselbe Mann, jung wieder, kräftig, gesund und schön.
    Als auch ein Webespot der weltweiten Genfood-Ketten Genafry und Genameal kam, mit putzigen Gentoy-Werbefiguren illuminiert, schaltete endlich jemand ab. Der Zynismus, der in diesen von den Gencoys eingeblendeten Sendungen lag, war kaum zu überbieten.
    Dabei konnten sie höchstens berechnen, was Zynismus war, eine Charaktereigenschaft von ihnen war er nicht. Wieder wurde mir die ungeheure Macht dieses weltweit vertretenen Superkonzerns bewusst, den es erst seit zehn Jahren gab, der aber wie eine Krake die ganze Welt umspannte und überall seine Niederlassungen hatte.
    Der Gentec Konzern war die stärkste Macht dieser Erde, ein Super-Multi. Bisher hatten wir ihn leider für friedlich und kommerziell gehalten, einzig an der Gewinnmaximierung und am Geschäftsleben interessiert, so wie die Ölmultis, Microsoft, Coca Cola und andere.
    Coca Cola oder Microsoft wollten ihre Produkte verkaufen, nie hätte deren Management daran gedacht, die Regierung der USA oder gar der ganzen Welt zu übernehmen. Gentec war etwas völlig Neues und innovativ, auf eine furchtbare Weise.
    Ich fragte mich, wie Hiram Oldwater und die Großen Drei Skaputow, Kaguwara und Gustavsson auf den Gedanken verfallen sein konnten, ein derartiges Monster zu schaffen, das die Menschheit vernichtete. Schließlich waren sie alle drei als Menschen von menschlichen Müttern geboren worden. Hier spielten Dinge mit, die ich noch nicht kannte.
    Eine krankhafte geistige Verwirrung allein reichte nicht. Auch kein Machtstreben, wie es Diktatoren der Vergangenheit gehabt hatten, Hitler sei hier als abschreckendes Beispiel genannt. Dennoch, mit Rassismus oder einer Rassenpolitik konnte man die von Gentec und die der Gencoys am ehesten vergleichen.
    Doch auf eine völlig neue Art. Bisher hatten Völker und manchmal Rassen die Welt regieren wollen. Dass eine völlig neue Superrasse entstand, war dabei neu – aber so unvorstellbar auch wieder nicht. Ein Schritt in eine für die Menschheit tödliche Richtung war vollzogen worden. Die gentechnische Revolution musste das Denken und Fühlen ihrer Gründer auf eine mir nicht nachvollziehbare Weise verändert haben.
    Sie maßten sich göttliche Rechte an, griffen in den großen Topf der Evolution und wollten eigenmächtig etwas völlig Neues hervorholen. Mir schwindelte es, als ich das weiter überlegte.
    Oldwater und die Großen Drei waren die Urväter – Hiroko Kaguwara die Urmutter – einer neuen Rasse. Wie Adam und Eva in der Bibel, dachte ich, doch gentechnisch programmiert.
    Ich kicherte.
    »Warum lachst du?«, fragte mich Nick Carson, der hinter mir stand wie mein Schatten.
    »Das würdest du nicht verstehen.«
    Der Oberstadtrat, der hier die Leitung hatte, stürmte mit zornrotem Gesicht auf uns zu, nachdem er uns bemerkt hatte. Er hieß Noble B. Termon und war ein sehr gutaussehender Mann, der aussah wie ein Filmschauspieler – mit silbergrauem Haar, stattlich, schlank und sehr imponierend wirkend.
    Die Sorte Mann, die im Fernsehen jeweils Dynastiengründer und Konzernleiter darstellte – wegen seiner Optik und weil er nicht viel sagte, was verkehrt sein konnte, hatte er es auch in der Kommunalpolitik weit gebracht. Er war der Chairman des Gremiums der Chicagoer Stadtwerke und der Energieversorgung.
    Außerdem saß er noch in einem guten Dutzend Aufsichtsräten.
    Jetzt hatte er keinen Ghostwriter zur Verfügung und keine Experten, die ihn beraten konnten. Er hätte besser gar nichts getan oder einem einfachen Revierleiter der Chicagoer Feuerwehr die hiesige Leitung überlassen, aber das ließ sein auf Erfolg und an der Spitze stehen zu müssendes Naturell nicht zu.
    »Ja, wo bleiben Sie denn?«, schrie er uns an, weil er längst die Nerven verloren hatte. »Sie sollten sich längst an das Chicagoer Police Headquarters gewendet haben. Sie sabotieren die Rettungsaktionen und die Evakuierung der Stadt.«
    Ich ließ ihn erst mal brüllen.
    Dann sagte ich knapp: »Halten Sie Ihren Mund! Wir brauchen hier einen fähigen Krisenmanager, keine optische Aushängefigur. – Sie wissen doch gar nicht, was Sache ist.«
    Sein Mund klappte auf.
    »Wie reden Sie denn mit mir?« fragte er. »Was glauben Sie, wer Sie sind?«
    »Ich bin Sniper«, antwortete ich knapp. »CIA-Agent im Sonderauftrag. Ich habe den Hype gefunden und das Wirken der Gencoys entlarvt. Dies an meiner Seite ist der CIA-Agent Nick Carson, mit dem zusammen

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