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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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gefrieren lassen.
    Ihr Outfit war das einer Geisha mit weißgeschminktem Gesicht und Fächer.
    »Wer ist der Zehnte im Bund, Raha?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht, ich weiß nur, dass er bisher viel in New York gelebt hat und weltweit unterwegs war. Er muss märchenhaft reich sein, wofür er seine telepathischen Kräfte einsetzte. Das widerspricht unserem Kodex. Deshalb hielt er sich uns anderen gegenüber sehr bedeckt, da er wohl auch auf andere Weise gegen den Mutanten-Kodex verstieß. Dieser befiehlt uns, zum Wohl der Menschheit und uneigennützig zu handeln. Wir dürfen unsere Kräfte nicht missbrauchen, oder die Höhere Macht bestraft uns.«
    »Was ist das?«
    »Das höchste Wesen, das gläubige Christen Gott nennen und dem andere Religionen andere Namen gaben. Die Schöpferkraft des Universums, die unergründbar und unbegreiflich ist. Auch für uns Mutanten.«
    Ich fragte mich, was Ast'gxxirrth dazu gesagt hätte. Doch sie war viele Lichtjahre weit weg. Der telepathische Würfel, den ich in der Tasche hatte und mit dem ich sie noch am Rand des irdischen Sonnensystems erreicht hatte, reichte für solche Entfernungen nicht aus.
    »Der Unbekannte, den wir X nennen wollen, ist mächtig?«, fragte ich Chabiri.
    »Sehr. X ist ein guter Name für ihn, denn er ist in vieler Hinsicht ein unbekannter Faktor in der Gruppe der Mutanten. Wir wissen nicht einmal genau, ob er auf unserer Seite steht oder auf der der Gencoys.«
    Ein Schauer überlief mich. Ein mächtiger Mutant im Bund mit den Gencoys hätte uns gerade noch gefehlt.
    Chabiri, Wangareen, Choleca, Tangatu, Magno, Vesuvia, die Kalskinskaja, Innuit, Tanaka und X mit dem Fragezeichen, wiederholte ich in Gedanken. Ein Zehnerbund mit ein paar Trabanten und minderen Mutanten im Schlepp. Das erklärte Chabiri mir.
    Konnten sie eine Wende bringen? Oder waren die Menschen bereits verloren? Ich wusste es nicht. Ich zupfte an einem Blatt. Auf mir lastete viel zuviel Verantwortung, und ich war gejagt und gehetzt. Ich fühlte mich emotional wie ein Tier, das von einer Meute gejagt wurde, wie der Fuchs bei der Treibjagd.
    Doch der konnte sich, wenn er Glück hatte, in eine Höhle verkriechen, wo man ihn nicht fand. Ich nicht. Keine Schwäche, Sniper , sagte ich mir mit meinem Kampfnamen. Ich wollte aufstehen, stark sein, doch ich kam einfach nicht hoch.
    Nick begriff, wie schlecht es mir ging. Suzette Corwyn, seine frühere Kurzzeit-Geliebte, war vor seinen Augen im Hospital in Chicago unter Qualen gestorben. Er hatte genauso wie ich viele sterben sehen. Doch in dem Moment war er stärker als ich, und er half mir auf.
    Ich ergriff seine Hand. Nick zog mich hoch und umarmte mich. Ich schluchzte an seiner Schulter. Chabiri legte mir die Hand auf. Ein warmer Strom durchfloss mich.
    »Lass deinen Tränen freien Lauf, Nita«, sagte er. »Wer nie schwach ist, der kann auch nicht stark sein.«
    »Ich bin aber kein Er. Wohin gehen wir, Raha?«
    »Zu einer Plantage am Rio Negro. Sie gehört Jorge Crozeiro, einem Großgrundbesitzer. Bei ihm sind die technischen Einrichtungen und Notstromaggregate noch intakt.«
    Ich fragte Chabiri nicht, woher er das wusste. Schließlich hatte er übernatürliche Fähigkeiten und Kontakte.
    »Bei ihm wollen wir Zuflucht suchen«, fuhr Chabiri fort.
    Choleca, der es inzwischen besser ging, meinte, Crozeiro ließe hektarweise den Regenwald abholzen, um Edelhölzer zu gewinnen. Und er wäre ein erklärter Feind der Indios, ein habgieriger, grausamer Despot, dem sie sogar zutrauen würde, sich mit den Gencoys zusammen zu tun.
    »Wer wird sich schon mit der Pest verbünden, die ihn umbringt?«, fragte Nick. »Wir sollten es riskieren. Entscheide du, Nita.«
    Ich wunderte mich, dass er mir die Führungsrolle überließ.
    »Wir gehen zu Crozeiro«, sagte ich. »In zehn Minuten brechen wir auf.«
    »In fünf«, warf Chabiri ein. »Es eilt, Captain Savage formiert seine Horde bereits wieder.« Er erkannte die Frage in meinen Augen. »Ich sehe es durch die Augen eines Papageienvogels, den ich kontrolliere.«
    Ich blieb an Nick gelehnt, und ich spürte seine starken Muskeln und festen Glieder. Erregt war er nicht, obwohl es eine enge Umarmung war. Nick roch nach Schweiß und war unrasiert. Doch das stieß mich nicht ab, er war äußerst männlich.
    1,85 Meter groß, schwarz und athletisch, doch ohne protzige Bodybuildermuskeln. Geschmeidig wie eine Raubkatze. Ich duftete auch nicht gerade nach Wohlgerüchen. Wir küssten uns. Für kurze Zeit vergaß ich die

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