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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Ufer des Rio Negro lag, eines mächtig dahinströmenden Urwaldflusses. Er war nicht viel kleiner als der Amazonas selbst, der ein riesiges Gebiet bewässerte und die Lebensader des Urwalds und damit eines maßgeblichen Klimafaktors des Raumschiffs Erde war.
    Klimawandel, Ozonloch, gegen das nach wie vor kein Mittel gefunden war, Abschmelzen der Polkappen, das Erliegen des Golfstroms, das davon hervorgerufen wurde, das alles waren Probleme, die die Menschheit bald nicht mehr hatte. Weil es sie nicht mehr gab oder nur noch traurige Reste von ihr in Reservaten wie Schlachtvieh existierten.
    Die Gencoys waren viel widerstandsfähiger als wir Menschen. Sie konnten auf einer klimatisch völlig veränderten Erde gut existieren. War das das Ende für uns Menschen?
    Die Gruppe marschierte weiter. Wir befanden uns auf einem Dschungelpfad nur einen Steinwurf von einer Piste entfernt, die schnurgerade zu Crozeiros Hazienda führte. 27 Indios, darunter Frauen und Kinder, die beiden Mutanten Wangareen und Choleca, Nick und ich. Es war später Nachmittag. Der Dschungel lichtete sich um uns herum. Um die Piste war ein Streifen von hundert Meter auf beiden Seiten gerodet. Dort gab es nur Baumstümpfe und niederes Unterholz. Ich hörte die Tiere des Urwalds.
    Dann wies Nick mich auf etwas hin. »Schau, dort.«
    Als ich zum Urwald zurückschaute, sah ich, Nicks Fingerzeig folgend, eine Fernsehkamera. Sie war auf einen der Dschungelriesen am Rand des gerodeten Streifens montiert. Die Umgebung wurde kontrolliert. Sicher gab es noch mehr Überwachungskameras und Bewegungsmelder.
    »Was jetzt?«, fragte Nick.
    »Wir gehen weiter«, antwortete ich. »Was bleibt uns denn anderes übrig?«
    Choleca kam zu mir.
    »Crozeiro ist ein böser und grausamer Mann«, sagte sie. »Er hasst die Indios. Er hat viele von uns hinmorden lassen. Manche wurden grausam getötet. Für ihn sind wir nicht mehr wert als Tiere, weniger noch, denn Nutztiere schont er. Ich warne dich, zu ihm zu gehen.«
    »Wir müssen hin«, antwortete ich. »Doch wenn du dich fürchtest, kannst du mit den Jacarandas, die dir folgen wollen, in den Dschungel gehen und dich da verstecken.«
    »Ich begleite dich«, antwortete die runzlige, hässliche Medizinfrau. »Wenn ich hätte mich von dir trennen wollen, würde ich es längst schon getan haben. Ich wollte dich nur nochmals warnen.«
    »Wir werden die Waffen bereithalten, Choleca. Doch jetzt, da das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht, wird sich Crozeiro besinnen.«
    »In seiner Seele ist Mord und Nacht.«
    Ich schaute Nick an.
    Er nickte.
    Weitergehen , bedeutete das. Also schritten wir beide, gefolgt von Choleca und Djalu Wangareen, dann Iquiri mit dem schlafenden Säugling Chicago Hope und den Jacarandas zur Piste. Wir folgten ihr bis zu einem Gelände, das von Stacheldraht umgeben war. Schon der bloße Anblick missfiel mir.
    Zu dem Stacheldrahtzaun gehörten Wachttürme mit Laser- und Maschinenwaffen, Scheinwerfern sowie Alarmanlagen. Hinter dem Sicherheitszaun, der ein großes Areal umgab, befanden sich ein luxuriöser schneeweißer Hauptbau in L-Form mit Säulen davor, Baracken und Nebengebäude, Bungalows und einem Flugplatz sowie zwei Hangars.
    Das blaue Wasser eines nierenförmigen Swimmingpools leuchtete im Sonnenlicht. In der Nähe der Hazienda strömte der Rio Negro dahin. Es gab einen Bootshafen und eine Mole zum Anlagen größerer Schiffe.
    Auch einen Ladekran, der Lastkähne bedienen konnte. Auf dem Flugplatz standen zwei hochmoderne Hubschrauber und eine Piper-Düsenmaschine. Das sah nicht aus wie das Domizil von jemand, der sich vor den Gencoys verkriechen musste. Ein ungutes Gefühl beschlich mich.
    Mehrere Menschen waren auf dem Gelände zu sehen, das zum Wasser hin keinen Stacheldrahtzaun hatte. Sicher gab es dort andere Sicherheitsanlagen. So wie es hier aussah, musste Crozeiro zur Klasse der Milliardäre gehören. Ein Superreicher. Jetzt erinnerte ich mich, dass ich seinen Namen gelesen hatte.
    Er hatte Einfluss in der Politik besessen, was nicht nur Brasiliens Hauptstadt Brasilia betraf. Ihm gehörten Erzminen und riesige Ländereien. Außerdem jede Menge Industrieaktien und Anteile. Was seine Person und seine Vita betraf, wusste ich nur das, was mir Choleca gesagt hatte.
    Dass die brasilianischen Großgrundbesitzer, Erzschürfer und Smaragdsucher nicht gerade sacht mit den Indios umgingen, wusste ich. Doch deshalb brauchte man von Crozeiro nicht das Schlimmste anzunehmen, meinte ich. Ich ging davon

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