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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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aus, mit ihm verhandeln zu können und wähnte ihn auf unserer, nämlich der menschlichen Seite.
    Wir schritten also zum Tor, immer in der Angst, von Gencoy-Drohnen angegriffen zu werden. Oder das von Captain Savage geführte Horden oder Genmonster sich aus dem Dschungel auf uns stürzten. Doch nichts dergleichen geschah.
    So schritten wir also durch das Tor im Stacheldrahtzaun, das sich automatisch für uns öffnete. Bisher waren auf dem teils luxuriös mit Ziersträuchern und Blumen bepflanzten Gelände nur ein Dutzend Menschen zu sehen, die harmlos wirkten.
    Als wir das Tor durchschritten hatten, fasste Nick mich am Ärmel und hielt mich zurück.
    »Weißt du, woran mich das hier mit dem Stacheldrahtzaun erinnert?«, fragte er.
    »An was?«
    »An ein KZ, wenn auch ein sehr luxuriöses.«
    »Du hast vielleicht Ideen.«
    Ich ging weiter. Das war kein Fehler, der Fehler war schon geschehen. Noch verkehrter konnte ich es nicht mehr anstellen.
     
*
     
    Das Tor in dem Stacheldrahtzaun klappte hinter uns zu. Büsche kippten zur Seite und gaben Laser- und Maschinengewehrstände frei. Bewaffnete Milizionäre in Jeeps fuhren heran. Im Nu waren wir umzingelt und sahen genug Waffenmündungen auf uns gerichtet, um einer kleinen Armee das Licht auszublasen.
    Ich erstarrte. Ein schwarzhaariger Mann mit den Rangabzeichen eines Captains – warum war die Sorte immer Captain? – und einer Maschinenpistole im Anschlag redete mich auf einem Jeep stehend an.
    Er sprach akzentuiertes Englisch, nicht die Landessprache Portugiesisch.
    »Miss Nita Snipe, nehme ich an?«
    »Woher kennen Sie mich?«
    »Ihr Ruf ist Ihnen vorausgeeilt. Señor Crozeiro möchte Sie kennen lernen.«
    »Dem steht nichts im Weg.«
    »Dann darf ich Sie bitten, Ihre Waffen abzulegen. El Rei mag es nicht, wenn man sich ihm bewaffnet nähert.«
    El Rei hieß der König . Soviel wusste ich. Ein mehr als pompöser Name. Da mir nichts anderes übrig blieb, legte ich alle Waffen ab und bedeutete den anderen, meinem Beispiel zu folgen. Die Indios hatten Blasrohre und drei von ihnen Schnellfeuergewehre, die irgendwie den Weg in den Dschungel zu ihnen gefunden hatten.
    Sie gehorchten.
    Dann sonderten die Uniformierten in den Tarnanzügen uns ab. Nick und ich wurden ebenso höflich wie höhnisch aufgefordert, in einen Jeep zu steigen, wo wir auf der Rückbank Platz nahmen. Der Beifahrer richtete eine schwere Pistole auf uns.
    Zu einer Laserwaffe hatte er es anscheinend noch nicht gebracht. Djalu Wangareen und Choleca mussten sich abseits von den anderen hinstellen.
    »Ich weiß, dass die Mutanten sind«, sagte der Capitano mit dem dünnen Schnurrbart. »Wenn sie ihre dreckigen Tricks ausspielen, gibt es ein Massaker. Ich will hier keine aufgeputschten wilden Tiere und dergleichen sehen, noch künstlich erzeugte Blitze.«
    Ich wusste nicht und glaubte nicht, dass Choleca die Letzteren aus heiterem Himmel erzeugen konnte. Die Indios sammelten sich zu einer niedergeschlagen dreinschauenden Gruppe. Iquiri hielt mein Baby.
    »Halt«, sagte ich. »Die Frau und das Kind müssen mit mir kommen. Das ist mein Kind, mein Schützling.«
    »Eine Indiofrau darf El Reis Haus nicht beschmutzen«, erwiderte der Capitano von oben herab. »Wenn Sie das Balg mitnehmen wollen, tragen Sie es gefälligst selbst, Sniper.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Humberto da Costa e Silva.«
    »Ein arroganter Name für eine arrogante Fratze, die ich mir einprägen werde. Ich hole das Baby.«
    Ich ging zu den Indios mit den rundum abgesäbelten Haaren, die in der Kopfmitte eine rotgefärbte Tonsur aufwiesen. Sie waren fast nackt und trugen ihre Bemalung und primitiven und rituellen Schmuck. Sie waren Bewohner des Urwalds, die ihre Kultur und Lebensweise hatten, nicht mehr und nicht weniger wert als Individuen wie ein New Yorker Yuppie und Börsenmakler oder High Tech-Ingenieur.
    Ich nahm die nackte Chicago an mich. Sie fing an zu schreien. Offensichtlich hatte sie sich an Iquiris nährende Brust gewöhnt und protestierte lautstark, als sie davon entfernt wurde. Iquiri küsste das Baby.
    Ich ging mit Chicago zum Jeep und setzte mich neben Nick, wobei mein Blick ziemlich mörderisch sein musste. Nick musterte mich befremdet. Die Indios wurden weggebracht, Wangareen und Choleca nach der anderen Richtung abgeführt. Der Jeep, vor dem ein anderer fuhr und dem ein Pick-up mit offener Ladefläche folgte, brachte uns zu der pompösen Villa des Mannes, der sich El Rei nennen ließ und hier wie ein Autokrat herrschte.
    Wir

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