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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ist ihnen eingeimpft worden. Dort auf der Raumstation hat alles begonnen, im Jahr 2008 irdischer Zeitrechnung.«
    Nach seiner Rückkehr zur Erde hatte der NASA-Colonel und Astronaut Hiram Oldwater seinen Dienst quittiert und den Gentec-Konzern gegründet und aufgebaut. Mit Unterstützung der Technos, die anscheinend an MUTTER vorbei und hinter ihrem Rücken gearbeitet hatten.
    »Das ist die Wiege der Gencoys«, sagte Harriet Coleman.
    Wäre sie menschlicher gewesen, hätte sie Ergriffenheit gezeigt. Doch so hatte sie nicht mehr Emotionen als ein Auto gegenüber der Fabrik, der es entstammte. John Snipe hörte keinen Befehl, doch die Gencoy-Soldaten packten ihn und legten ihn in eine Wanne, die sich in einer Konsole am Boden bildete.
    Tentakel griffen nach ihm, es summte und surrte. Etwas stach in seine Lende, und er begriff, dass ein Metallkatheder ihm in die Vene fuhr. Er konnte sich nicht rühren.
    Aus , dachte er, gleich bin ich kein Mensch mehr!
    Er hörte noch Colemans Stimme: »Ihr jüngerer Sohn ist zu einem Androiden geworden, Professor Snipe. Der Ältere befindet sich in Philadelphia im Genpool. Er geht gerade seiner Restverwertung entgegen. Doch Sie werden um ihn keine Trauer mehr empfinden. Streifen Sie Ihre schwache menschliche Hülle ab, werden Sie einer von uns. Seien Sie froh, sagen die Menschen. Ich kann das nicht nachvollziehen. Ich sage Ihnen, seien Sie technisch .«
     
*
     
    Wir erreichten die Hazienda des Großgrundbesitzers Jorge Crozeiro am nächsten Tag um die Mittagsstunde. Unter den Urwaldriesen herrschte Halbschatten. Tropisches Leben wimmelte um uns herum, doch kein Tier des Regenwalds griff uns an oder behelligte uns. Selbst die Giftschlangen, Skorpione und Moskitos verschonten uns.
    Ein Jaguar, der auf einem breiten Ast lag und träge auf uns nieder blinzelte, gähnte und zeigte die fingerlangen Reißzähne in seinem Rachen. Chabiri sah zu ihm hoch.
    »Bruder Jaguar«, hörte ich ihn murmeln. »Sei mir gegrüßt.«
    Der Jaguar schaute auf uns nieder und Chabiri an. Ein Zug Wanderameisen, die durch den Dschungel krabbelten und die sonst alles auffraßen, vor denen sogar der Jaguar, die Pekari-Wildschweine, die wenn sie Blut witterten rasend wurden und die Boa Constrictror flohen, teilte sich, als wir kamen.
    Das hatte Choleca bewirkt, die Medizinfrau. Sie streichelte den Schrumpfkopf, den sie immer bei sich trug. Goji-Goji nannte sie ihn, da es der Kopf ihrer Ahnfrau war. Das hatte ich mittlerweile erfahren. Choleca hatte sich gut erholt und befand sich wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte.
    Die Jacarandas aus dem zerstörten Dorf marschierten mit uns. Nick Carson befand sich an meiner Seite. Er lächelte mich an.
    Ehe wir zur Hazienda am breit dahinströmenden Rio Negro kamen, verabschiedete Rahanandra Chabiri sich.
    »Ich muss fort, nach Indien, zu meinen Leuten. Ein Ruf hat mich erreicht. Die Gencoys bedrohen sie.«
    Er legte die Hände gegeneinander, verbeugte sich, und verschwand. Von einem Moment zum anderen war er weg. Ich unterdrückte meinen Unmut. Das konnten sie alle, rasch verschwinden und mich allein lassen. MUTTER hatte es so gemacht, die kosmische Wächterin in Spinnengestalt, jetzt Chabiri.
    Zack, weg waren sie, ohne sich groß zu verabschieden, und ich konnte sehen, wie ich klar kam.
    »Willst du auch verduften?«, fragte ich Wangareen.
    Er antwortete mir telepathisch, auch eine Spezialität dieser Mutanten. Mit ihnen konnte keine Sprachschule Geld verdienen, obwohl es heutzutage schon sehr gute vokale Übersetzer gab. Noch bestanden die technischen Errungenschaften der Menschheit, des stolzen Homo sapiens, obwohl sie nicht mehr nachgerüstet werden konnten.
    Man redete hinein, ein Sprachcomputer wandelte die Sprache um.
    »Ich bin in Australien, im Outback«, antwortete mir der Schamane, »und führe mein Volk. Meine Bilokation begleitet dich, Nita Snipe.«
    »Was geschieht, wenn sie vernichtet wird?«
    »Dann ist ein Teil von mir verloren. Solche Fälle hat es schon gegeben. Dann bin ich nur noch ein halber Mensch oder ein Schatten meiner selbst, der allerdings wieder erstarken kann. Es ist auch schon vorgekommen, dass Schamanen und andere in der Traumzeit verloren gingen. Sie irren dann ewig umher, als Wanderer zwischen den Dimensionen, und die Schattenhunde jagen sie, um ihre Seele zu fressen.«
    Mich überlief es kalt, doch ich hatte andere Sorgen, als mich mit der Magie und den Riten der Aborigines zu befassen.
    Wir marschierten weiter zu der Hazienda, die nahe dem

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