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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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stiegen aus. Chicago schrie immer noch. Ich wiegte sie und sprach beruhigend auf sie ein, bis sie sich beruhigte. Capitan de Costa und mehrere Wachen führten uns die Marmortreppe hoch ins Haus. Crozeiro war einer von den Menschen, die Geld zum Wegschmeißen hatten. Durch eine kühle Halle von riesigen Ausmaßen mit gefliestem Boden und einem Springbrunnen in der Mitte wurden wir ins Innere der Villa geführt, die dreistöckig war und natürlich vollklimatisiert; wie tief die Fundamente gingen, wusste ich nicht.
    Sie wies alle technischen Errungenschaften auf und beinhaltete das Beste vom Besten und das Teuerste vom Teuersten. Nur die Bewohner waren von anderem Schlag. Nick und ich warteten, von Bewaffneten umstellt, im Mittelpunkt des Hauses. Hoch oben wölbte sich eine Glaskuppel.
    Rechts von uns führte eine Hartglasröhre herab, in der sich ein Fahrstuhl bewegte. Die Wände rundum zeigten auf die Oberfläche projiziert Dschungelbilder, so dass man meinte, mitten im Urwald zu sein. Das war eine Animationstapete, der letzte Schrei sozusagen. Immens teuer.
    Es gab zudem einen hohen Baum im Haus, dessen Äste innerhalb des Hauses gestutzt waren. Acht Bewaffnete, sechs Männer und zwei Frauen, echte Flintenweiber in Uniform, standen im Kreis um uns herum.
    Auf einen Wink von Capitan da Costa trat ein bulliger Kerl mit Narbengesicht vor und tastete uns nach Waffen ab, obwohl mit Sicherheit die Detektoren schon ihren Dienst getan hatten. Er betatschte mich.
    Als er mir in den Schritt griff, hielt ich Nick das Baby hin.
    »Halte mal.«
    Er wusste, was ich wollte, nämlich dem Narbengesicht eins verpassen, und kam mir zuvor. Sein Fuß zuckte hoch. Im Barrucuda-Joi-Stil knallte er ihn an das Kinn des Söldners, der krachend zu Boden stürzte. Sofort stürzten sich Bewaffnete auf uns und prügelten schreiend und fluchend auf Nick ein.
    Ich war durch das Baby behindert, das ich in den Armen hielt, verpasste jedoch einer der Flintenweiber einen Karateschlag, der ihr die Lust nahm, Nick den Gewehrkolben in die Nieren zu schlagen. Einen Mestizen traf ich hart mit dem Knie dort, wo es ihm besonders weh tat.
    Seine Augen traten weiter vor, als ich es jemals für möglich gehalten hatte, und er röchelte wie ein Kamel. Dann sackte er langsam zu Boden.
    Chicago schrie lauthals.
    Capitan da Silva richtete eine Waffe auf Nick, die ich als eine Pistole erkannte, die Lähmungsnadeln mit einem Nervengift verschoss. Da Silva bellte einen Befehl, der »Weg da, aus meiner Schussbahn!« oder so ähnlich bedeuten musste.
    Ich wollte ihm gerade eins von den Flintenweibern in die Schussbahn schleudern, als eine sonore Stimme mich stoppte.
    »Halt! Batente!« Das musste dasselbe auf Portugiesisch sein. »Keine Bewegung, keiner rührt sich!«
    Auch das wurde auf Portugiesisch wiederholt. Als ich mich umschaute, sah ich, dass der Hausherr während des kurzen Kampfes von uns unbemerkt eingetroffen war. Jorge Crozeiro war im Lift in der Glasröhre heruntergeschwebt.
    Der Milliardär saß im Rollstuhl. Er trug einen weißen Smoking mit einer kleinen schwarzen Orchidee im Knopfloch und hatte straff zurückgekämmtes, schwarzgraues Haar und einen grauen Schnurrbart. Seinem Gesicht mit den schweren Tränensäcken nach zu urteilen musste er an die Siebzig sein. Über seinen Beinen lag eine Decke. Doch ich konnte erkennen, dass sie verkrüppelt oder so zurückgebildet waren, dass sie so dünn wie Stöcke waren.
    Sein Rollstuhl war natürlich supermodern und wies mit Sicherheit technische Finessen auf. In seiner Stimme klang eine derartige Autorität, dass wir alle gehorchten. »Ich bin Jorge Crozeiro. Was soll diese unwürdige Szene? Reden Sie, Capitan.«
    Da Silva stammelte etwas, aus dem hervorging, dass er vor seinem Herrn und Meister eine Todesangst hatte. Verächtlich wendete sich der Milliardär von ihm ab und an mich.
    »Miss Nita Snipe, Codename Sniper. Die Hoffnung der Menschheit, nehme ich an?«, fragte er mich höhnisch in Englisch.
    »Ich bin Nita Snipe. Das ist Nick Carson, CIA-Agent wie ich.«
    »Die CIA gibt es nicht mehr.«
    »Er hat seinen Rang immer noch, der gleichbedeutend ist mit einem Offiziersrang der US-Army. Ich genauso. Ich bitte mir mehr Respekt aus, Señor Crozeiro, und eine andere Behandlung. Sind Sie ein Mann von Kultur oder ein schäbiger Halunke?«
    »Von Kultur, denke ich, ich weiß jedoch nicht, ob diese nach Ihrem Geschmack ist, Miss Snipe. Oder Sniper, wie soll ich Sie nennen?«
    »Nennen Sie mich, wie Sie wollen, Sir,

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