Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gentec X 05 - Luna City

Gentec X 05 - Luna City

Titel: Gentec X 05 - Luna City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
war jedoch ein Verhör. Commander Lestrade ließ keinen Zweifel daran, wer in Iridium Point das Sagen hatte.
    In der Bergwerksstadt gab es 150 Menschen, die Hälfte davon waren Frauen. Keine Kinder. Als die Gencoy-Offensive losbrach und die Kämpfe am Mond losgingen, waren die zwölf Kinder von Iridium Point nach Luna City evakuiert worden. Das erwies sich als fataler Fehler. Keins davon lebte mehr. Die Menschen in Luna City waren ausgerottet, genauso in Camp Uranium und anderswo.
    »Unsere Patrouillen finden dort kein lebendes Wesen mehr«, sagte Lestrade. »Leider hat der Gouverneur nicht auf mich und Greenfield gehört. Er bezahlte es mit dem Leben. Zum Schluss kapierte er wohl, was er alles falsch gemacht hat – da war es zu spät. Nun, es ist, wie es ist. Iridium Point ist fest in unserer Hand, Luna Port wurde blockiert. Wir haben die Landebahnen und Abschussrampen gesprengt. Wir schießen alle Raketen ab, die von der Erde hochgeschickt werden. Zurück können wir allerdings auch nicht. Wir sitzen hier fest.«
    Er fragte: »Können die Mutanten uns helfen und uns von hier wegbringen?«
    »Jetzt nicht mehr«, erwiderte ich. »Seid froh, dass ihr hier seid. Hier ist es sicherer als auf der Erde. Es mag noch Gencoys auf dem Mond geben, doch sehr viele nicht mehr. Sonst hätten sie uns nach dem Überfall auf den Zug noch einmal angegriffen.«
    Wir berieten. Außer den 150 Menschen hatte Lestrade Scharen von Robotern unter seinem Kommando. Es gab Raketenwaffen und Laserkanonen. Allerdings keine Startrampen und Landebahnen für Erde-Mond-Raketen. Iridium Point war zu einem bewaffneten Stützpunkt ausgebaut worden, einem starken Fort auf dem Mond.
    Trotzdem hatte ich Angst, wenn ich an die Gencoys dachte.
    Sie konnten Iridum Point mit Atomraketen erledigen. Davon konnten die Verteidiger nur einen begrenzten Teil abschießen. Oder sie konnten ein Raumschiff der Technos zum Mond beordern, das dann die Station erledigte.
    Einem Raumschlachtschiff einer überlegenen Zivilisation war Iridium Point nicht gewachsen.
    »Das erscheint mir am Wahrscheinlichsten«, sagte ich zum Commander. »Atomraketen würden eine atomare Verstrahlung eines Teils der Mondoberfläche hervorrufen und wertvolle Rohstoffe vernichten. Die Gencoys und ihre Verbündeten haben Zeit. Zuerst wollen sie auf der Erde reinen Tisch machen. Uns bleibt eine Frist.«
    »Reden wir noch einmal über die Mutanten.«
    Ich erklärte Lestrade und seinen Führungskräften, dass es nicht einmal mehr zehn Stück waren. Das erschütterte ihn und die anderen Zuhörer.
    »Das Mutantenteam ist dezimiert, muss in der Traumwelt, einer jenseitigen Dimension, Zuflucht suchen. Die Mutanten sind mit dem eigenen Überleben beschäftigt und werden uns keine Hilfe mehr sein, Sir. Sie konnten die Gencoys überraschen. Aber jetzt wissen diese, womit sie es zu tun haben, und können Gegenmaßnahmen treffen. Die Mutanten können nicht mehr zum Mond gelangen, wurde mir bei dem letzten Kontakt gesagt. Inwieweit sie ihre Superkräfte noch einsetzen können weiß ich nicht.«
    »Also ist es nichts mit der Wunderwaffe.«
    Ich fragte mich, weshalb X nicht nach Iridium Point teleportiert war, um uns dort anzumelden. Entweder hatte er keine Zeit gehabt oder geglaubt, keinen Glauben zu finden, was ich mir bei Lestrade vorstellen konnte. Oder der machtgierige Schattenmann spielte sein eigenes Spiel. Von meinen Zweifeln und meiner Skepsis X gegenüber verriet ich Lestrade nichts.
    »Einen Mutanten haben wir immerhin hier«, erklärte ich dem Commander. »Oder einen Teil davon – Goji-Goji. Ohne sie hätten wir den Marsch durch die Tridium-Bucht nicht geschafft.«
    Ich erklärte, wie Goji-Goji die Sphäre erzeugt hatte, in der wir bei unseren Rastpausen atmen und den Säugling versorgen konnten. Dass Goji-Goji mit Choleca auf der Erde in Verbindung treten konnte, verschwieg ich und hatte es Nick und Iquiri eingeschärft, das zu tun. Lestrade musste nicht alles wissen.
    »Das ist mal eine tolle Geheimwaffe – ein Schrumpfkopf. Vielleicht hat noch jemand einen telepathischen oder magischen Nasenpopel aufzubieten.« Lestrades Untergebene lachten pflichtschuldig. »Ich verlasse mich lieber auf die bewährten konventionellen Waffen.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    »Noch ein Punkt, Sniper. Ich bin der Kommandant. Sie unterstehen meinem Befehl. Die anderen auch. – Ist das klar?«
    »Yes, Sir.«
    Ich salutierte. Dann konnten wir endlich abtreten und bezogen unser Quartier. Der Marsch durch die Mondnacht

Weitere Kostenlose Bücher