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Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition)

Titel: Georg Büchner - Gesammelte Werke: Dantons Tod, Lenz, Leonce und Lena, Woyzeck, Lucretia Borgia, Maria Tudor (Gesammelte Werke bei Null Papier) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Büchner
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Siebold und Conradi, von beiden letztern wurden wir besonders gut empfangen und hauptsächlich von Dr. Conradi, Sohn des Professors, welcher den ganzen Tag mit uns herumlief, und uns alle möglichen renseignemens über die hiesige Universität gab. Morgen werden wir bei Konradi den Café trinken. Auf der ganzen Reise mußten wir unsere Pässe bloß in Kehl und Frankfurth vorweisen, an keinem andern Ort kümmerte sich irgend ein Polizei-Diener um uns.
    Wie geht es Dir mein lieber? ist die Dissertation geschrieben, werden wir Dich in Zürich treffen. Kommst Du oft zu Baum – Deine Mutter läßt Dir sagen Du sollst nicht oft Nachts arbeiten, und ich füge meine Bitte und meinen wohlmeinenden ärztlichen Rat bei, allein ich fürchte vergebens, ferner sollst Du die Fechtstunde fortsetzen und dies tue mir Deiner Mutter, und Deiner Gesundheit zu gefallen –
    Frage meinen Bruder ob der Doctor den Brief erhielt den ich ihm von Heidelberg aus schrieb, ferner ob D r. Schützenberger meinen Brief erhielt, und endlich ob die Epistel angelangt die ich von Cassel aus an Maître Marie Boeckel schrieb, diese Aufträge vergiß nicht. Sage auch meinem Bruder daß ich den 22 Januar in Berlin anlange meiner Berechnung nach und man soll mir dorthin schreiben, poste restante, was tante Schneegans macht. Sobald ich am Ziel meiner Reise bin schreibe ich an Baum meine Adresse, wenn ich ihm nicht noch diese Tage von Göttinguen aus schreibe, es ist meine lieblings-Beschäftigung mich Abends mit meinen Freunden und Freundinnen schriftlich zu unterhalten weil es mir unmöglich ist mich mündlich zu unterhalten mit ihnen – Mit meinem Reise-Compagnon Dr. Schwebel bin ich komplett zufrieden, er läßt Dir einen freundlichen Gruß entbieten, er sitzt in diesem Augenblick bei mir und schreibt an seine Eltern. Die Aufträge an Hoffmann habe ich ausgerichtet darüber ausführlicher an Baum – Ich habe die chronologische Ordnung in meinem Briefe nicht befolgt weil ich meine Reise in dieser Ordnung an meine Familie beschrieb und weil ich mich nicht entschließen kann zweimal dasselbe zu schreiben.
    Grüße mir Baum, Deinen Schwager und Gust. Schneegans, wenn Du mit ihm Schach spielst so denke an mich.
    Dein Freund Eugène.
    Sage meiner Familie ich sei immer lustig und immer bei Gelde, depensiert habe ich in den 14 Tagen 160 fr. circiter immer economisiert, freilich auf der Reise muß man an table d’hôte essen, Wein und Café trinken, sich nichts abgehn lassen.
    72
    An Wilhelm Braubach
    26. Januar 1836
    Aus Straßburg nach Zürich
    Lieber Kater!
    Eben bringt mir Fasan den beiliegenden Brief. Er lag 2 Tage in Deiner ehemaligen Wohnung. Es ist mir leid. Niemand wußte etwas davon. Er kommt aus Butzbach, wie mir Fasan sagt.
    Es ist mir leid, daß Deine Schritte bisher so erfolglos waren. Deine Aufträge habe ich besorgt. Hier ist Alles beim Alten. Nächste Ostern bin ich definitiv in Zürich. Wilgens hat souteniert. Aus der Heimat haben wir nichts erfahren, als daß 2 von den Darmstädter Gefangnen sich zu entleiben versucht haben, der eine durch Öffnen der Adern, der andre durch d. Strick. Beide Versuche sind mißglückt. Wer? Das wissen wir nicht.
    Grüße die Strömer. Wellers Brief habe ich erhalten. Ich lasse ihm vielmals danken. Lebewohl.
    Dein G. Büchner.
    73
    Von Karl Gutzkow
    6. Februar 1836
    Aus Mannheim nach Straßburg
    Mein lieber Freund!
    In kurzer Zeit 3 Briefe von Ihnen: 2 die ziemlich gleich lauteten und einen, der den Alsabildern beilag. Ihre Ratschläge sind entschieden; aber ich möchte sie noch nicht befolgen. Eine Entfernung aus Deutschland brächte mich um die Voraussetzung eines guten Gewissens, auf das ich mich dreist berufe. Wenn auch von Menzel als strikter Republikaner denunziert, so tritt doch die politische Seite meiner Anschuldigungen ziemlich in den Hintergrund, und sogar in Preußen scheint man ein andres und milderes Benehmen einleiten zu wollen. Meine Taktik muß die sein, Preußen (ich bin aus Berlin gebürtig) so lange zu vermeiden, bis ich das entschiedene Wort des Ministeriums hab, daß meiner Freiheit nichts in den Weg tritt. Da Laube und Mundt frei passieren, würde man vielleicht auch Anstand nehmen, gegen mich persönlich einzuschreiten. Solange ich kann, halt’ ich mich um Frkft herum; denn ich bin daselbst verlobt; aber die elenden Krämer werden mich unsanft empfangen, und das binnen 24 Stunden hör’ ich schon, wie natürlich. Diese Menschen wissen nun Alle, daß mich nichts nach Frkft zieht, als

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