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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fanny Wagner
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Liebe übers Netz zu finden.» Ich erzählte ihr von Renates Einzug.
    «Du kannst ihr mal den Tipp geben, sich bei Parship anzumelden», sagte die Illustratorin. «Das ist hundertprozentig seriös. Da hat Julia ihren Typen kennengelernt!»
    «Mir wäre es lieber, wenn sie diesen ganzen Kram bald wieder vergessen würde!» Ich stand auf und überlegte, was alles mit umziehen musste. «Ich gehe gleich mal los und packe ein paar Kisten. Je eher ich hier anfangen kann, desto besser.»
    «Erna wird alles für dich vorbereiten.» Katharina stand ebenfalls auf. «Und noch was: Zum Einstand laden die Neuen die ganze Bürogemeinschaft immer zum Essen ein.»
    «Wenn’s sonst nichts ist? Wollen wir das Freitagabend gleich in Angriff nehmen?»
    «Ich frag bei den anderen nach und sage dir dann noch Bescheid», versprach Katharina. «Bis später!»

    Zu Hause begrüßte ich Tante Renate, die immer noch wie festgeklebt am Computer saß. Ich brachte ihr ein paar Kekse und ein Glas Milch, damit sie mir auf ihrer Männersuche nicht vom Stuhl fiel, und fing an zu packen.
    Gegen drei Uhr hatte ich das Wichtigste aus meinem Arbeitszimmer in Bananenkartons verstaut und stellte die Schachteln, zusammen mit PC und Drehstuhl, ins Treppenhaus.
    «Bin schon da!», keuchte Bettina, die gerade die Treppe hochkam. «Haben wir noch Zeit für eine kleine Erholungspause?»
    Ich nickte. «Klar. Antonia will auch mit. Die müsste gleich da sein.»
    Kurz darauf saßen wir zu dritt am Küchentisch, und ich erzählte von meinem Vorstellungsgespräch und der Bürofee.
    «Klingt richtig gut», fand Antonia. «Vor allem auf die Schreckschraube bin ich höllisch gespannt!»
    «Und wie sind die Jungs?», fragte Bettina. «Knackig?»
    «Franz ist ganz der Typ Kreativer: adrett gekleidet, hübsch, Kurzhaarschnitt und dunkle Augen.»
    «Mmmmh…», machte Bettina.
    «Und Bruno hat anscheinend ein Faible für wilde Krawatten», berichtete ich weiter. «Heute hat er eine mit bunten Monstergummibärchen um. Ansonsten: blonde Locken und randlose Brille.»
    «Auch nicht schlecht», meinte Antonia. Sie stellte gerade unsere Gläser in die Spülmaschine, als Renate hereinkam.
    «Ich weiß nicht, ob ich mich traue», sagte sie mit dünner Stimme.
    «Was gibt es denn zu trauen?», fragte Antonia mit Therapeutenstimme. «Erzähl mal.»
    So wie meine Tante seufzte, wusste ich, was los war.
    «Hast du etwa ein Rendezvous?»
    Hundert Punkte.
    «Morgen. Mit Tornado64. Aber jetzt hat mich doch der Mut ein bisschen verlassen.»
    «Aber warum denn?», fragte Bettina. «Das ist doch großartig!»
    Na, schönen Dank auch. Großartig ging anders.
    «Sag doch einfach ab», schlug ich vor. «Dann hast du keine Bauchschmerzen mehr und kannst dein Leben weiterhin genießen.»
    «So ein Quatsch!» Antonia schaute mich streng an. «Renate sollte da ruhig mal hingehen. Vielleicht ist es ja die Liebe ihres Lebens? Welches Sternzeichen hat er denn, Renate?»
    «Skorpion, glaube ich», sagte Renate. «Und ich bin Wassermann.»
    «Dann solltest du ihn auf jeden Fall treffen», fand Antonia. «Das harmoniert wunderbar zusammen. Skorpion-Männer sind hilfsbereit, humorvoll, verlässlich, leidenschaftlich und: ausdauernd!»
    «Wie wäre es mit folgender Idee», rief Bettina. «Eine von uns geht unauffällig mit zum Rendezvous, und wenn Tornado64 Renates Vorstellungen nicht entspricht, gibt sie derjenigen ein Zeichen.»
    «Und dann?», fragte Renate atemlos.
    «Dann …» Bettina überlegte. «Dann geht diejenige raus und ruft dich von der Toilette aus auf dem Handy an.»
    «Aber sie hat gar kein Handy», rief ich triumphierend.
    «Ich habe zwei», sagte Bettina. «Und eins davon leihe ich dir.»
    Nun strahlte meine Tante. «Das ist eine gute Idee! So machen wir es.»
    «Fragt sich nur, wer mitgeht», sagte Antonia. «Ich habe morgen Nachmittag einen Termin mit Müller-4 und Elternsprechstunde in der Schule.»
    «Tja», sagte Bettina. «Und ich muss morgen das Catering für eine Doktorandenfeier in der Uni vorbereiten …»
    Drei Augenpaare richteten sich auf mich.
    «Ich habe doch morgen diesen, äh, den Kurs», begann ich lahm. «Und da muss ich mich noch …»
    «Atmen brauchst du nicht extra zu üben, Eva!»
    Antonia musterte mich wie die Oberlehrerin persönlich. «Und dein Kurs ist erst abends. Das bisschen Zeit am Nachmittag kannst du schon erübrigen, oder? Wenn Tornado nett ist, kannst du ja auch gleich wieder gehen.»
    «Das klappt bestimmt alles wie am Schnürchen», sagte Renate

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