George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Immer zur vollsten Zufriedenheit meiner Kunden.»
«Ich meine ja nur.» Kirstis Mutter lachte schrill auf. «Es ist schließlich doch ein Unterschied, ob man für den Kaninchenzuchtverein ein paar Schnittchen macht oder aber die Hochzeit für meine Tochter ausrichtet …»
«Soviel ich weiß, isst auch Ihre Tochter gerne Salat», bemerkte Bettina.
Frau Klug ignorierte die Anspielung und möhrte weiter. «Und ich möchte nicht, dass mein lieber Schatz am schönsten Tag seines Lebens völlig enttäuscht und weinend in der Ecke sitzt. Wie haben Sie die Dekorationen denn geplant? Wenigstens irgendetwas Ausgefallenes? In dieser Orangerie hat man schließlich alle Möglichkeiten.»
«Auch in dieser Frage wenden Sie sich am besten direkt an Ihre Tochter», antwortete Bettina ungerührt.
«Mir können Sie es doch sagen!», brauste Frau Klug auf. «Immerhin bin ich die Brautmutter.»
«Sie erwähnten es bereits.» Bettina zeigte uns einen Vogel. «Und wenn Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrer Tochter haben, wird sie es Ihnen sicherlich verraten, oder?»
«Also, solche Sprüche muss ich mir von Ihnen nicht bieten lassen! Natürlich haben Kirsti und ich ein gutes Verhältnis!»
«Wir sind fast wie Freundinnen, kommt jetzt gleich», flüsterte Antonia. «Wetten?»
Frau Klug tat uns den Gefallen. «Man könnte fast sagen, dass wir Freundinnen sind!» Antonia und ich weinten lautlos vor uns hin. Auch Bettina biss sich verzweifelt auf die Unterlippe.
«Nun, dann ist alles geklärt, oder?»
«Ganz wie Sie meinen», sagte Kirstis Mutter eisig. «Aber ich warne Sie: Wenn Sie die Hochzeit meiner Tochter in den Sand setzen, hat das für Sie ein böses Nachspiel! Ich verfüge über jede Menge Kontakte, merken Sie sich das!» Damit knallte sie den Hörer auf den Apparat.
«Sympathische Frau», sagte ich.
Bettina nickte. «Und ich weiß nun endgültig, dass es richtig ist, Herrn Wendels Handy gleich am Montag sperren zu lassen. Der wird sich noch wundern.»
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Kapitel 10
Es war Sonntag, und es war Viertel vor fünf. In zwei Stunden und fünfzehn Minuten würde ich George gegenübersitzen, und je mehr ich über diese Tatsache nachdachte, umso nervöser wurde ich. Wahrscheinlich würde ich keinen Bissen hinunterbekommen, sondern den ganzen Abend mit schwitzigen Händen dümmlich vor mich hin grinsen.
Das durfte mir auf keinen Fall passieren. Nein, ich würde gut vorbereitet zu diesem Essen gehen. Basta. Ich machte eine Liste.
Was ich unbedingt herausfinden muss:
Wie er mit richtigem Namen heißt.
Was er beruflich macht.
Was es mit der Rothaarigen auf sich hat!!!
Die beiden ersten Fragen würden sich leicht beantworten lassen. Aber Punkt drei? Und wollte ich das überhaupt so genau wissen?
Ich trommelte nervös mit den Fingern auf der Tischplatte. Wie würde ich reagieren, wenn sie tatsächlich seine Freundin war?
Hysterisch lachen? Weinen? Schreiend davonrennen? Oder doch etwas mit ihm anfangen und hoffen, dass er sie wegen mir verließ?
Ich guckte erneut auf die Uhr. Noch zwei Stunden. Höchste Zeit, mich um meine Garderobe zu kümmern.
«Das ist nicht dein Ernst, oder?» Antonia musterte die Sachen, die ich mir aufs Bett gelegt hatte.
«Doch», sagte ich. «Das ist mein voller Ernst. Und bitte schaff sofort den Kater aus meinem Schlafzimmer. Am Ende haart er mir noch das T-Shirt voll.»
Antonia scheuchte Mephisto zurück in den Flur, schloss die Tür und ging zu meinem Kleiderschrank. «Du gehst nicht zum Sport, Eva. Du hast ein Rendezvous!»
«Dieses T-Shirt ist aber richtig bequem, und man sollte sich wohlfühlen bei so einer Gelegenheit.»
«Schon», sagte meine Freundin. «Aber dein Gegenüber sollte sich auch wohlfühlen und nicht denken, du hättest dir etwas angezogen, in dem du möglichst schnell wegrennen kannst.»
«Verdammt, was soll ich denn machen?», rief ich verzweifelt. «Ich bin für solche Auftritte einfach nicht geschaffen!»
«Bist du sehr wohl», sagte sie und wühlte sich durch die Kleiderbügel. «Und heute wirst du das mal unter Beweis stellen. Ab sofort zeigst du mal deine weiblichen Seiten. So.» Sie hielt mir eine schwarze Hose entgegen. «In dieser Hose kommt dein supersexy Hintern wunderbar zur Geltung.» Sie verschwand erneut in den Tiefen des Kleiderschranks und tauchte diesmal mit einem weinroten Shirt auf, das einen weiten U-Boot-Ausschnitt hatte. «Das ist figurbetont, zeigt deine schönen Schultern und ist nicht zu aufreizend. Anziehen!»
Als ich kurz
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