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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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aber
er war vollgeschissen, deshalb... Er hat geheult, Mum! Ich tu doch keinem Kind
was, das am Heulen is!« Rudy Arnold schweigt dazu, aber man hört Laura stöhnen:
»Reggie, Reggie, was hast du uns bloß angetan?«, woraufhin die
Sozialarbeiterin sie leise bittet, ein Glas Wasser zu trinken, vielleicht um
sie zum Schweigen zu bringen.
    lan beginnt schließlich zu
weinen, als ihm das ganze Ausmaß von John Dressers Verletzungen vorgelesen
wird. Im Hintergrund hört man auch seine Großmutter weinen. Ihre verzweifelten
Worte: »Herrgott, steh ihm bei, rette seine Seele«, legen die Vermutung nahe,
dass sie von seiner Schuld überzeugt ist.
    Als die Haarbürste bei den
Verhören zur Sprache gebracht wurde - drei Tage nachdem die Leiche des kleinen
John gefunden worden war -, legten die Jungen ihre Geständnisse ab. Vielleicht
ist es eine zusätzliche Grausamkeit im Mordfall John Dresser, dass zu dem Zeitpunkt,
da die minderjährigen Täter ihr entsetzliches Verbrechen endlich gestanden,
nur ein Elternteil anwesend war. Rudy Arnold saß während der ganzen Zeit bei
seinem Sohn. Sowohl lan Barker als auch Michael Spargo stand nur jeweils eine
Sozialarbeiterin zur Seite.
     
    23
     
    Wer auch immer Jemima Hastings
getötet hatte, so stellte sich heraus, musste bei der Tat ein gelbes Hemd
getragen haben. Lynley erfuhr die Einzelheiten über dieses Kleidungsstück bei
seiner Rückkehr zu New Scotland Yard. Seine Kollegen waren im Besprechungsraum
versammelt, wo man ein Foto des Hemdes - das sich im Labor der Forensiker
befand - an eine der Magnettafeln gehängt hatte.
    Barbara Havers und Winston
Nkata waren aus dem New Forest zurück, und an Havers' Gesichtsausdruck konnte
Lynley ablesen, dass sie alles andere als glücklich darüber war, zurückbeordert
worden zu sein. Sie verkniff sich jedoch einen Kommentar - was in ihrem Fall
hieß: Sie verkniff es sich, mit Ardery zusammenzurasseln. Nkata dagegen wirkte
gelassen und strahlte eine Ergebenheit aus, die für ihn schon immer
charakteristisch gewesen war. Er hatte es sich am hinteren Ende des Raums mit
einem Plastikbecher gemütlich gemacht. Er nickte Lynley zu und machte eine
Kopfbewegung zu Havers hin. Auch er wusste, dass es sie juckte, die Grenze zu
überschreiten, die Ardery ihr gesteckt hatte.
    »... nach wie vor ohne
Bewusstsein«, sagte Ardery gerade. »Aber der Chirurg sagt: Morgen werden sie
ihn wecken. Sobald es so weit ist, gehört er uns.« Und zu Lynley, um ihn auf
den neuesten Stand zu bringen: »Das Hemd lag zwischen den Altkleidern in der
Oxfamtonne. Auf der Vorderseite rechts befindet sich ein großer Blutfleck und
am rechten Ärmel und an der Manschette ebenfalls. Noch befindet sich das Hemd
im Labor, aber wir gehen vorerst davon aus, dass es sich um das Blut des Opfers
handelt. Alles klar?« Sie wartete Lynleys Antwort nicht ab. »Also gut. Fassen
wir zusammen: Wir haben zwei Haare eines Asiaten an der Hand des Opfers, keine
Verteidigungsverletzungen, eine durchtrennte Halsschlagader und einen Japaner
im Besitz der Mordwaffe und mit ihrem Blut an seiner Kleidung. Haben Sie noch
etwas Neues, Thomas?«
    Lynley berichtete kurz, was er
von Yolanda erfahren hatte. Dann fügte er die Einzelheiten hinzu, die er von
Abbott Langer und im Duke's von Heinrich und Frazer Chaplin ermittelt hatte. Er
wusste, dass er im Begriff war, Arderys Position zu erschüttern, aber es führte
kein Weg daran vorbei. Schließlich deutete er mit einer Kopfbewegung auf das
große Foto von dem Hemd und sagte: »Ich denke, wir haben es mit zwei Personen
zu tun, die im Abney Park Kontakt mit Jemima hatten, Chefin. Unter Matsumotos
Kleidern befand sich nichts, was auch nur im Entferntesten diesem Hemd ähnelte.
Er trägt schwarz und weiß - keine leuchtenden Farben -, und selbst wenn das
nicht der Fall wäre: Er trug am Tag des Mordes kein gelbes Hemd, sondern einen
Smoking, auf dem Blutspuren des Opfers nachgewiesen wurden, wie Sie soeben
selbst sagten. Da also dieses weitere Kleidungsstück aufgetaucht ist und da
Jemima zum Friedhof gegangen ist, um mit einem Mann zu sprechen, haben wir es
nicht mit einem, sondern mit zwei Männern zu tun.«
    »Zu dem Schluss bin ich auch
gekommen«, warf Barbara Havers ein. »Also, Chefin, dass Sie mich und Winnie
nach London zurückberufen haben, scheint mir...«
    »Einer, der sie tötet, und
einer, der... was?«, fragte John Stewart.
    »Der über sie wacht,
vermutlich«, erwiderte Lynley. »Und Matsumoto, der sich als ihr Schutzengel
begriffen

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