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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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schon wissen,
wo die sich herumtrieb? Interessant daran war jedoch, was ihr Verschwinden
implizierte.
    Barbara sah sich kurz auf dem
Grundstück um, um sich zu vergewissern, dass Ginas Auto nicht irgendwo
versteckt stand und Gina sich hinter den Vorhängen duckte. Als sie jedoch kein
anderes Auto als Jemima Hastings' Figaro an seinem üblichen Platz entdeckte,
kehrte Barbara zu ihrem Mini zurück. Als Nächstes würde sie nach Burley fahren.
    Ihr Handy klingelte, als sie
auf halbem Weg an den Straßenrand gefahren war, um sich auf der Landkarte in
dem Wirrwarr kleiner Straßen zurechtzufinden. Sie klappte es auf in der Annahme,
endlich etwas von Gina Dickens zu hören - garantiert mit der passenden Ausrede,
wie sie es geschafft hatte, Barbaras Hotel zu verfehlen -, der Anrufer war
jedoch DI Lynley.
    Superintendent Ardery,
berichtete er, sei mehr oder weniger einverstanden mit Barbaras ungenehmigtem
Ausflug nach Hampshire, aber sie solle möglichst bald mit brauchbaren Ergebnissen
aufwarten.
    »Und was heißt das genau?«,
fragte Barbara. Das mehr oder weniger wollte sie erklärt haben.
    »Ich nehme an, es heißt, sie
hat viel um die Ohren und wird sich später mit Ihnen auseinandersetzen.«
    »Aha. Klingt ja sehr
beruhigend«, sagte Barbara.
    »Sie wird von Hillier und der
Pressestelle gewaltig unter Druck gesetzt«, erklärte er ihr. »Es hat mit
Matsumoto zu tun. Sie hat mit seiner Hilfe zwei Phantombilder erstellen lassen,
die aber anscheinend nicht viel taugen. Zudem scheint sie sich seiner
Kooperation unter ziemlich fragwürdigen Umständen versichert zu haben, was
eine Standpauke von Hillier nach sich gezogen hat. Er gibt ihr noch zwei Tage,
den Fall zum Abschluss zu bringen. Andernfalls war's das mit ihrem Job.
Möglicherweise ist sie ihn aber auch unabhängig davon los.«
    »Gott. Und das hat sie dem
Team mitgeteilt? Na, das wird das Vertrauen der Fußsoldaten ja ordentlich
fördern.«
    Einen Moment lang herrschte
Stille in der Leitung. »Nein, dem Team wurde es so nicht mitgeteilt. Ich habe
es gestern Abend erfahren.«
    »Sie haben es von Hillier? Ist ja 'n Ding. Und warum?
Will er, dass Sie die Leitung wieder übernehmen?«
    Wieder Stille. »Nein. Isabelle
hat es mir gesagt.« Lynley ging sofort zum nächsten Thema über und berichtete
von John Stewart und irgendeiner Konfrontation, aber nach dem, was er eben
gesagt hatte, hörte Barbara gar nicht mehr richtig zu. Isabelle hat es mir gesagt.
    Isabelle?, dachte sie. Isabelle?
    »Und wann war das?«, fragte
sie schließlich.
    »Bei der Einsatzbesprechung
gestern Nachmittag«, erwiderte er. »Es war wohl einer von Johns typischen...«
    »Ich meine nicht die
Konfrontation mit Stewart«, sagte Barbara. »Ich meine, wann hat sie es Ihnen
gesagt? Und warum?«
    »Ich sagte doch, gestern Abend.«
    »Wo?«
    »Barbara, was spielt das für
eine Rolle? Übrigens sage ich Ihnen das im Vertrauen. Eigentlich dürfte ich es
Ihnen gar nicht erzählen. Ich hoffe, Sie können diese Information für sich behalten.«
    Sie erschauderte, und sie
wollte lieber nicht so genau wissen, was hinter seiner Bemerkung steckte.
Höflich fragte sie: »Also warum erzählen Sie es mir dann, Sir?«
    »Um Sie ins Bild zu setzen.
Damit Sie die Notwendigkeit verstehen... die Notwendigkeit zu... ja, vielleicht
kann man es am besten so ausdrücken, die Notwendigkeit... auf schnellstem Weg
Informationen zu beschaffen und sie noch schneller herzubringen.«
    Barbara blieb die Spucke weg.
Ihr fehlten die Worte für eine Antwort. Mit anhören zu müssen, wie Lynley herumstotterte...
ausgerechnet Lynley... Lynley, der das, was er wusste, am Abend zuvor von Isabelle erfahren hatte...
    Barbara wagte es nicht, sich
auch nur eine Sekunde länger in die Schlussfolgerungen zu vertiefen, die seine
Bemerkungen, sein Tonfall und sein verlegenes Gestammel nahelegten. Und sie
hatte ebenso wenig Lust, darüber nachzudenken, warum sie nicht weiter in das
Thema eindringen wollte.
    »Also gut«, sagte sie
geschäftsmäßig. »Können Sie mir die Phantombilder rüberschicken? Vielleicht
kann Dee Harriman sie mir faxen? Ich nehme an, das Hotel hat ein Faxgerät.
Bitten Sie Dee, wegen der Faxnummer dort anzurufen. Forest Heath Hotel. Wahrscheinlich haben die auch
einen Computer, falls es besser per E-Mail geht. Halten Sie es für möglich,
dass eines von den Phantombildern eine Frau ist? Verkleidet als Mann?«
    Lynley schien erleichtert zu
sein über den Themenwechsel. Er ließ sich auf ihren Tonfall ein. »Ehrlich
gesagt

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