Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
Vom Netzwerk:
auf
quadratischem blauem Hintergrund, was bedeutete, dass sich hinter den Häusern
in der High Street ein Parkplatz befand. Die Annahme schien ihr berechtigt,
dass Frazer die Frau dorthin brachte.
    »Los, los, los«, befahl sie
der Ampel, die schließlich kooperierte. Der Verkehr setzte sich in Bewegung.
Bis zu der Seitenstraße waren es knapp dreißig Meter.
    Eine Ewigkeit schien zu
vergehen, bis sie endlich abbiegen konnte. Als sie an den Häusern entlangschoss,
sah sie, dass der Parkplatz nicht nur für Kunden gedacht war, die für ihre wöchentlichen
Einkäufe ins Dorf kamen, sondern auch für Besucher des New-Forest-Museums und
für die Benutzer der öffentlichen Toiletten. Er war voll besetzt, und einen
Augenblick lang dachte Barbara schon, sie hätte Frazer und seine Begleiterin
irgendwo zwischen den Reihen der geparkten Fahrzeuge verloren. Aber dann
entdeckte sie die beiden in einiger Entfernung neben einem Polo, und falls sie
anfangs tatsächlich geglaubt haben sollte, Frazer Chaplin und seine Gefährtin
wären gerade aus ihrem Liebesnest gekrochen, beseitigte die Art, wie sie ins
Auto stiegen, ihre letzten Zweifel.
    Die Frau stieg auf der
Beifahrerseite ein, wie zu erwarten war, aber Frazer hielt sie fest im Griff
und schob sich hinter ihr her auf der Beifahrerseite in den Wagen. Barbara
konnte den weiteren Fortgang nicht mehr sehen, aber es war ziemlich klar, dass
Frazer seine Begleiterin zwingen würde, auf den Fahrersitz durchzurücken, und
nicht die Absicht hatte, sie dabei auch nur einen Moment lang loszulassen.
    Plötzlich hupte jemand.
Barbara sah in den Rückspiegel. Na klar, dachte sie, ausgerechnet jetzt musste
natürlich jemand auf den Parkplatz einbiegen. Sie konnte das andere Auto nicht
an sich vorbeiwinken, da die Durchfahrt zu eng war.
    Sie bog in eine der Reihen
ein, raste eine hinauf und eine andere hinunter. Bis sie wieder so stand, dass
sie das Auto sehen konnte, in das Frazer eingestiegen war, hatte der Polo
bereits rückwärts aus der Parklücke gesetzt und steuerte Richtung Ausfahrt.
    Barbara fuhr hinterher in der
Hoffnung auf zweierlei Glück: dass niemand auf den Parkplatz fuhr und verhinderte,
dass sie an Frazer dranblieb, und dass der Verkehr auf der High Street zuließ,
dass sie sich relativ leicht und ungesehen hinter ihm einfädelte. Es war nur
logisch, dass sie ihm folgen musste. Ihre Absicht, sich mit Chief
Superintendent Whiting auseinanderzusetzen, musste sie erst einmal
aufschieben. Denn Frazer Chaplin war garantiert nicht in den New Forest
gekommen, um Ponys zu fotografieren.
    Sie fragte sich nur, wer die
junge Frau in Frazers Begleitung war. Sie war groß und dünn und mit etwas bekleidet,
das aussah wie ein afrikanisches Nachthemd. Es bedeckte sie von den Schultern
bis zu den Zehen. Entweder war sie kostümiert, oder sie wollte sich gegen die
Sommersonne schützen, aber in jedem Fall war Barbara sich ziemlich sicher, dass
sie sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    War das Meredith Powell? Aus
dem, was sie vor einiger Zeit von Rob Hastings erfahren hatte, schloss sie,
dass es sich einfach um Meredith Powell handeln musste. Wenn sie tatsächlich auf
eigene Faust irgendwelche verrückten Ermittlungen angestellt hatte - was sie
nach Hastings' Aussage getan hatte -, dann war es denkbar, dass sie irgendwie
über Frazer Chaplin gestolpert war, dessen Anwesenheit in Hampshire den Schluss
nahelegte, dass ihm das Wasser bis zum Hals stand. Und die Körpersprache
zwischen den beiden sprach Bände: Meredith - wenn sie es denn war, aber wer
sonst könnte es sein - war auf keinen Fall freiwillig bei Frazer. Und Frazer
hatte offensichtlich nicht die Absicht, sie irgendwo freizulassen.
    Am Ende der High Street bogen
sie in die Einbahnstraße Richtung Süden ein. Barbara folgte. Die
Straßenschilder wiesen nach Brockenhurst, und am nächsten Knotenpunkt des Einbahnstraßendreiecks
bogen sie auf die A337 ein. Fast augenblicklich gelangten sie in ein riesiges
Waldgebiet. Alles um sie herum war grün und üppig, und der Verkehr floss zügig,
auch wenn man auf Tiere achtgeben musste. Da die Straße schnurgerade verlief,
ließ Barbara sich zurückfallen, behielt aber den Polo im Blick. In Brockenhurst
gab es nicht viele Möglichkeiten, und Barbara konnte sich genau vorstellen,
welche Richtung sie einschlagen würden.
    Daher wunderte sie sich nicht,
als sie ein paar Minuten später nach Lymington abbogen. Diese Straße führte an
Jossies Grundstück vorbei. Dorthin würde die Fahrt vermutlich

Weitere Kostenlose Bücher