George, Elizabeth
näher ran...«
»Verdammt
noch mal, Barbara. Dann rufen Sie Verstärkung, erklären Sie die Situation, und
geben Sie denen Ihr Kennzeichen und eine Beschreibung Ihres eigenen Wagens! Ich
muss Ihnen nicht erst erklären, dass der Typ gefährlich ist. Wenn er jemanden
bei sich hat...«
»Solange
sie am Steuer sitzt, kann er ihr nichts tun, Sir. Ich rufe Verstärkung, sobald
wir angekommen sind. Was ist mit Whiting?«
»Barbara,
Sie bringen mindestens sich selbst in Gefahr. Das ist nicht der Zeitpunkt
für...«
»Was haben
Sie rausgekriegt, Sir? Was hat Norman Ihnen gesagt?«
Es folgten
einige Sätze von Ardery im Hintergrund. Lynley sagte zu ihr: »Sie glaubt...«
Barbara
fiel ihm ins Wort: »Ich muss auflegen, Sir. Der Verkehr hier ist grauenhaft,
und ich habe kaum Empfang...«
»Whiting«,
sagte er. Sie wusste genau, dass er das nur tat, um ihre Aufmerksamkeit
wiederzubekommen. Typisch. Sie musste eine ganze Litanei von Fakten über sich
ergehen lassen: Whiting vom Innenministerium mit dem Schutz von jemandem
betraut; höchste Sicherheitsstufe; Lynley und Ardery glaubten, dass es sich bei
der Person um Jossie handelte; es war die einzige Erklärung, warum Whiting die
Beweise für Jossies Fahrt nach London nicht an New Scotland Yard weitergegeben
hatte; Whiting wusste, dass die Met sich aufgrund der Beweise auf Jossie konzentrieren
würde, und das durfte auf keinen Fall passieren.
»Selbst
wenn die Beweise darauf hindeuteten, dass Jossie jemanden umgebracht hätte?«,
wollte Barbara wissen. »Heiliger Strohsack. Welche Art von höchster Schutzstufe
kann denn so etwas erfordern? Wer ist dieser Bursche?«
Das wussten
sie nicht, aber das spiele jetzt keine Rolle, da sie im Moment hinter Frazer
Chaplin her seien, und da Barbara ihn gerade im Blickfeld habe...
Bla,
bla, bla, dachte Barbara. Sie sagte: »Alles klar. Okay. Verstehe.
Oh, verdammt, ich glaub, der Kontakt bricht ab, Sir... ganz schlechte
Verbindung hier... ich bin außerhalb des Funknetzes.«
»Rufen Sie
Verstärkung, und zwar sofort!«, waren die letzten Worte, die sie hörte. Sie
befand sich zwar nicht außerhalb des Funknetzes, aber vor ihr war der Wagen,
dem sie folgte, am Ortsrand von Brockenhurst scharf abgebogen. Sie konnte sich
jetzt nicht damit aufhalten, weiter mit Lynley herumzustreiten. Sie trat das
Gaspedal durch, um aufzuholen, und wich, wo ein Straßenschild nach Sway zeigte,
im letzten Moment einem entgegenkommenden Umzugswagen aus.
Ihr
schwirrte der Kopf. Fakten, Namen, Gesichter und Möglichkeiten. Sie konnte
entweder anhalten, die Verstärkung anfordern, auf der Lynley bestand, und
versuchen, den Wust an Informationen zu entwirren. Oder sie konnte Frazer zu
dem Ort folgen, den er ansteuerte, sich einen Überblick über die Situation
verschaffen und die entsprechende Entscheidung treffen.
Sie
entschied sich für die zweite Opdon.
Tess fuhr auf
dem Rücksitz in Whitings Wagen mit. Dämlich, wie sie war, freute sie sich
riesig, mitten an einem Arbeitstag spazieren fahren zu dürfen, wo sie
normalerweise untätig abwarten musste, bis Gordon Feierabend machte und sie
endlich etwas anderes tun konnte, als nur im Schatten herumzuliegen und darauf
zu hoffen, dass sich ein Eichhörnchen blicken ließ, das sie jagen konnte. Aber
jetzt waren die Fenster offen, Tess' Ohren flatterten im Wind, und ihre Nase
sog die köstlichen Gerüche des Hochsommers auf. Gordon wurde klar, dass der
Retriever ihm bei dem, was auf ihn zukommen würde, nicht helfen konnte.
Was auf ihn
zukam, wurde schon bald offensichtlich. Anstatt in die Richtung von Fritham zu
fahren - der ersten Ansammlung von Häusern auf dem Weg zu Gordons Grundstück
-, lenkte Whiting den Wagen in Richtung Eyeworth Pond. Vor dem Teich gab es
eine Abzweigung, die sie hinüber nach Roger Penny Way geführt hätte, und noch
eine Straße, über die man relativ schnell Gordons Haus erreicht hätte, aber
auch diese ließ Whiting liegen und fuhr weiter bis zum Teich, wo er die obere
der beiden Terrassen ansteuerte, die einen notdürftig angelegten Parkplatz darstellten.
Von hier aus hatte man einen Blick aufs Wasser.
Jetzt
kannte Tess' Freude keine Grenzen mehr, weil sie sich einen Spaziergang in den
Wald versprach, der an den Teich grenzte und sich über ein weitläufiges Gelände
mit Wald, Hügeln und Schonungen erstreckte. Sie bellte, wedelte mit dem
Schwanz und sah voller Vorfreude aus dem Fenster.
»Entweder
der Köter hält die Klappe, oder wir lassen ihn raus«, blaffte
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