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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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Arbeit sein würde. Nein, die waren unterwegs, um jemand
anderen zu treffen, und das konnte nur Gina/Georgina sein. Barbara musste ihnen
nur in sicherem Abstand folgen und sich vergewissern, dass sie richtig lag mit
ihrer Vermutung. Dann konnte sie Verstärkung rufen, falls sich herausstellen
sollte, dass sie die Situation nicht allein in den Griff bekam.
    Wenn sie
sich Frazer Chaplin zu früh schnappte, bestand die Gefahr, dass Georgina
Francis ihr entwischte. In dieser Gegend wäre das nicht schwierig. Zur Isle of
Wight brauchte sie nur die Fähre zu nehmen. Den Flughafen von Yarmouth zu
erreichen, wäre kein Problem. Auch Southampton lag nicht weit entfernt. Und der
Flughafen von Southampton auch nicht. Also musste sie umsichtig sein. Sie
durfte auf keinen Fall zu früh in Aktion treten.
    Ihr Handy
klingelte. I love you, Peggy Sue. Mit einem
Blick auf das Display sah sie, dass es Lynley war, der sie bestimmt anrief,
weil er dachte, die Leitung sei vorher unterbrochen worden. Sie überließ es
ihrer Mailbox, den Anruf entgegenzunehmen.
    Der Polo
vor ihr bog in die schmale Straße ein, die an Gordon Jossies Grundstück
vorbeiführte. Sie waren weniger als zwei Minuten von ihrem Zielort entfernt,
und als sie ihn erreichten und der Wagen in Gordon Jossies Einfahrt einbog, war
Barbara kein bisschen überrascht.
    Sie fuhr weiter
- für die anderen hoffentlich nur irgendein Auto auf der Straße -, bis sie
etwas weiter die Straße hinauf eine Stelle entdeckte, wo sie ihren Mini in der
Einfahrt zu einem Acker parken konnte. Zum Zeichen ihrer Bereitschaft, mit
ihren Vorgesetzten zu kooperieren, steckte sie ihr Handy ein, schaltete es
jedoch vorsichtshalber ab und eilte in die Richtung, aus der sie gekommen war.
    Als sie
Jossies Haus erreichte, bot ihr die Weißdornhecke, die das Haus vor der Straße
verbarg, Sichtschutz. Sie schlich an der Hecke entlang, bis sie eine Stelle
fand, von wo aus sie die Einfahrt und zumindest einen Teil der westlichen
Koppel überblicken konnte. Frazer und seine Begleiterin hatten die Koppel betreten
und durchquerten sie gerade. Nach knapp zehn Metern verschwanden sie aus ihrem
Blickfeld.
    Sie eilte an der Hecke entlang
zurück. Sie war nicht wild darauf, sich durch die Hecke zu kämpfen. Das
dichte, dornige Gestrüpp machte sie schier unüberwindlich. Sie musste eine andere
Möglichkeit finden, auf Gordon Jossies Grundstück zu gelangen. Die fand sie,
als die Hecke einen Knick machte, um ein Stück entlang der Grundstücksgrenze zu
verlaufen. Dort befand sich eine weitere Koppel, die mit dem gleichen Drahtzaun
umgeben war wie alles andere auf Jossies Grundstück. Hier war es einfacher
durchzuklettern. Jetzt befand sich zwischen ihr und Frazer Chaplin nur noch die
Scheune, in der Jossie Jemimas Auto und sein Werkzeug aufbewahrte. Wenn sie um
die Scheune herumging, würde sie zu der Koppel gelangen, in die Frazer mit der
Frau verschwunden war.
    Von Gina Dickens war zunächst
keine Spur zu sehen, aber als Barbara um die Scheune herumschlich, entdeckte
sie Ginas Mini in der Einfahrt. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, Verstärkung
anzufordern, aber zuerst wollte sie sich vergewissern, dass die Eigentümerin
des glänzenden roten Autos tatsächlich anwesend war.
    Sie erreichte die Rückseite
der Scheune. Dahinter begann in einer Entfernung von vielleicht fünfzig Metern
ein dichter Wald aus Kastanien und hoch aufragenden Eichen. Eigentlich ein
perfektes Versteck, von dem aus sie einen hervorragenden Blick hätte.
Allerdings würde sie aus der Entfernung nichts hören können, und auch wenn sie
riesige Lauscher gehabt hätte, wäre es unmöglich gewesen, den Wald zu
erreichen, ohne von der Koppel aus gesehen zu werden. Durchs Gras zu robben,
hätte ebenfalls keinen Zweck, weil die Koppel nur durch einen Zaun begrenzt war
und nicht durch eine Steinmauer, und auf dem Gelände zwischen Koppel und
Wald boten nur vereinzelte Stechginsterbüsche Schutz.
    Von der
Koppel aus konnte man alles sehen, was sich auf dem Gelände außerhalb
abspielte. Aber das funktionierte natürlich in beide Richtungen. Von der
Scheune aus würde sie genug sehen können. Und als sie um die Ecke spähte, sah
sie Frazer Chaplin, dessen Faust eine Waffe umschloss, die er Meredith Powell
an den Hals hielt. Mit dem anderen Arm hatte er sie um die Taille gepackt.
Sobald sie sich bewegte, würde sich das, was Frazer in der Hand hielt -
wahrscheinlich ein Reetnagel, dachte Barbara, in Anbetracht des Orts, an dem
sie sich befanden -, in

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