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George, Elizabeth

George, Elizabeth

Titel: George, Elizabeth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer dem Tod geweiht
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ihre
Sandalen, die sie an den Riemchen schlenkerte.
    »Verbrennst du dir auf dem
Asphalt nicht die Füße?«, rief er ihr zu.
    »Doch«, gab sie gut gelaunt
zu. »Ich wollte, dass Simon mich trägt, aber als er sich zwischen Peach und mir
entscheiden musste, hat der Mistkerl Peach den Vorrang gegeben.«
    »Ein eindeutiger
Scheidungsgrund«, lachte Lynley. Peach, die ihn sofort erkannte, zappelte in
St. James' Armen, um auf die Erde gesetzt zu werden, damit sie an Lynley
hochspringen und verlangen konnte, dass er sie auf den Arm nahm. Sie bellte, wedelte
mit dem Schwanz und sprang aufgeregt auf und ab, während er St. James die Hand
schüttelte und sich von Deborah herzlich umarmen ließ.
    »Hallo, Deb«, sagte er in ihr
Haar.
    »Ach, Tommy!« Sie trat einen
Schritt zurück und nahm den Dackel hoch, der zappelte und bellte und nach
Aufmerksamkeit heischte. »Du siehst richtig gut aus. Wie schön, dich zu sehen!
Simon, sieht Tommy nicht blendend aus?«
    »Beinahe so gut wie sein
Auto.« St. James war zu dem Wagen hinübergegangen, um ihn näher in Augenschein
zu nehmen, und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Hast du den mitgebracht,
um damit anzugeben?«, fragte er. »Schickes Gefährt! Baujahr achtundvierzig?«
    St. James war seit Langem ein
Liebhaber von Oldtimern. Er selbst fuhr einen alten MG, den er hatte umbauen
lassen, um ihn mit seinem steifen Bein fahren zu können. Es war ein TD classic,
Baujahr circa fünfündfünfzig, aber der noch ältere Healey Elliott mit seiner
außergewöhnlichen Form war noch seltener und ein wahrhafter Blickfang.
    St. James schüttelte den Kopf-
sein dunkles Haar war wie immer zu lang, und wahrscheinlich lag Deborah ihm
täglich in den Ohren, er solle gefälligst zum Friseur gehen. Er seufzte wehmütig.
»Wo hast du ihn aufgetrieben?«
    »In Exeter«, sagte Lynley.
»Ich hatte eine Anzeige gelesen. Der arme Kerl hat Jahre darauf verwendet, den
Wagen zu restaurieren, aber seine Frau war eifersüchtig auf sein Spielzeug
...«
    »Absolut verständlich«,
bemerkte Deborah spitz. »... und hat so lange gemeckert, bis er sich
entschlossen hat, sich davon zu trennen.«
    »Absoluter Wahnsinn«, murmelte
St. James.
    »Ja. Hm. Und da stand ich
praktischerweise da mit Bargeld in der Hand und vor mir ein Healey Elliott.«
    »Wir waren übrigens in
Ranelagh Gardens, um über Adoptionsmöglichkeiten zu sprechen«, sagte St. James.
»Da kommen wir gerade her. Aber soll ich dir mal was sagen? Die ganzen Babys
können mir gestohlen bleiben! Viel lieber würde ich dieses Auto adoptieren.«
    Lynley lachte.
    »Simon!«, rief Deborah empört.
    »So sind Männer nun mal, mein
Herz«, sagte St. James. Dann wandte er sich wieder an Lynley. »Seit wann bist
du wieder zurück, Tommy? Komm rein! Wir hatten gerade überlegt, uns im Garten
einen Drink zu genehmigen. Willst du auch einen?«
    »Wozu haben wir denn den
Sommer?«, erwiderte Lynley. Er folgte ihnen ins Haus, wo Deborah den Dackel
absetzte, der schnurstracks in die Küche flitzte, um nachzusehen, ob sein Napf
etwas Fressbares enthielt. »Seit zwei Wochen«, sagte er zu St. James.
    »Seit zwei Wochen?«,
wiederholte Deborah. »Und du hast nicht angerufen? Tommy, weiß sonst noch
irgendjemand, dass du wieder da bist?«
    »Denton hat es nicht an die
große Glocke gehängt, falls du das meinst«, entgegnete Lynley trocken. »Aber
nur, weil ich ihn darum gebeten habe. Er hätte Flugzeugbanner gemietet, wenn
ich ihn gelassen hätte.«
    »Er ist bestimmt auch froh,
dass du wieder da bist. Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass du zurück bist!
Hier gehörst du hin.« Sie drückte kurz seine Hand, rief laut nach ihrem Vater,
warf ihre Sandalen in Richtung Garderobe und sagte: »Ich bitte Dad, uns einen
Pimm's zu machen, einverstanden?« Sie ging in dieselbe Richtung, in die der
Dackel verschwunden war: in die nach hinten gelegene Souterrainküche.
    Lynley sah ihr nach. Er hatte
ganz vergessen, wie es war, eine Frau um sich zu haben, die einem vertraut war.
Deborah St. James hatte zwar keinerlei Ähnlichkeit mit Helen, aber sie sprühte
genauso vor Energie und Lebendigkeit. Die Erkenntnis traf ihn so heftig, dass
es ihm fast den Atem raubte.
    »Komm, wir gehen nach
draußen«, sagte St. James.
    »Danke.« Wie gut sein alter
Freund seine Gedanken erriet, dachte Lynley.
    Sie setzten sich auf
abgenutzte Korbstühle, die unter einer Zierkirsche um einen kleinen Tisch
herumstanden. Kurz darauf brachte Deborah auf einem Tablett eine Karaffe
Pimm's, einen kleinen

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