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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eskapaden
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sagte
sie begütigend. «Niemand will sich einen Scherz mit Ihnen erlauben, das
versichere ich Ihnen. Wollen Sie nicht Platz nehmen?»
    Mr. Hammond
taute ein wenig auf. «Vielen Dank, Madam. Wenn ich erfahren dürfte, mit wem ...»
    «Oh, sie
heißt auch Alastair», sagte Rupert, dem bereits der Schalk im Nacken saß.
    Als Seine Hochwürden
eine tiefgekränkte Miene aufsetzte, mischte sich Mr. Comyn hastig ein. «Sie
gestatten, Mylord! Sir, darf ich Sie mit der Herzogin von Avon bekannt machen,
ebenso mit dem Sohn Ihrer Gnaden, Mylord Vidal, und deren Schwager, Lord Rupert
Alastair.»
    Mr. Hammond
zuckte zurück und starrte den Marquis entsetzt an. «Verstehe ich richtig, daß
dieser Herr niemand anderer ist als der Marquis von Vidal, der – Sir, wenn ich
das gewußt hätte, wäre es Ihnen nie gelungen, mich zu überreden, dieses Haus zu
betreten!»
    Der Marquis
zog arrogant die Brauen hoch. «Mein Guter», sagte er, «man hat Sie nicht
geholt, um über meine Moral zu richten, sondern damit Sie mich mit einer
gewissen Dame trauen, die sich gegenwärtig in diesem Etablissement befindet.»
    «Um Gottes
willen, Dominique!» schrie Leonie bestürzt. «Das kannst du nicht! Du hast doch
gesagt, sie ist schon mit Mr. Comyn verheiratet! «Das dachte ich, Madam, doch
trifft es nicht zu.»
    «Sir»,
sagte Mr. Hammond empört, «ich weigere mich ganz entschieden, hier eine
Trauung vorzunehmen!»
    Lord Rupert
beäugte ihn durch sein Monokel. «Wer ist denn dieser Kerl?» fragte er
hochmütig. «Ein ekelhafter Popanz, findet ihr nicht?»
    «Dominique»,
sagte Léonie beschwörend, «ich kann vor allen diesen Leuten nicht mit dir
sprechen. Du sagst, du willst dieses Mädchen heiraten, aber es erscheint mir
überhaupt nicht notwendig, denn zuerst läuft sie mit dir auf und davon und dann
mit Mr. Comyn – wie kann sie da besser sein als ihre Mutter und ihre Schwester?
Als ich die beiden kennenlernte, wußte ich genug!»
    Er ergriff
ihre Hände. «Maman, wenn du sie erst siehst, weißt du sicher sofort, daß
zwischen ihnen nicht die geringste Ähnlichkeit besteht. Ich will sie
heiraten.» Er zog sie zum Fenster und sagte leise: «Ma chère, du hast
mir doch gesagt, ich soll mich verlieben, erinnerst du dich?»
    «Ja, aber
nicht in so eine», antwortete sie mit einem winzigen Schluchzen.
    «Sie wird
dir gefallen», meinte er überzeugt. «Wirklich, sie ist ein Mädchen ganz nach
deinem Herzen, maman! Sie hat mich in den Arm geschossen.»
    «Voyons, denkst du
vielleicht, daß mich das für sie einnimmt?» fragte Léonie entrüstet.
    «Du hast
einmal das gleiche getan, meine Liebe.» Er hielt inne und starrte aus dem
Fenster. Sie beobachtete ihn ängstlich, und nach einer Weile wandte er ihr den
Kopf zu und blickte ernst auf sie nieder. «Madame, ich liebe sie», sagte er
schroff. «Wenn ich sie überreden kann, mich zu nehmen – »
    «Wie? Höre
ich recht? Überreden? Ich finde dich einfach absurd, mon en f ant!»
    «Immerhin
ist sie lieber mit Comyn durchgebrannt, als mich zu heiraten», sagte er
lächelnd.
    «Wo ist
sie?» fragte Léonie abrupt.
    «In ihrem
Zimmer. Es hat einen kleinen Unfall gegeben. Als Comyn und ich uns
in die Haare gerieten, warf sie sich zwischen uns, und ich habe sie mit meinem
Degen verletzt.»
    «Oh, mon
Dieu!» rief Léonie,
indem sie die Arme emporwarf. «War es nicht genug, daß du sie entführt hast!
Nein, du mußt sie auch noch verwunden! Du bist unverbesserlich!»
    «Willst du
sie sehen, maman?»
    «Ja, aber
ich kann dir nichts versprechen. Dominique, hast du an Monseigneur gedacht? Er
wird das nie im Leben erlauben. Das weißt du.»
    «Er kann
mich nicht daran hindern, Madame. Falls es dadurch zu einer Entfremdung
zwischen uns kommt, tut es mir leid, aber mein Entschluß steht fest.» Er
drückte ihre Hand. «Komm, geh jetzt zu ihr, ma chère.» Er führte sie in
den Salon zurück. «Comyn, Sie wissen doch, wo Miss Challoners Zimmer ist.
Würden Sie die Güte haben, meine Mutter zu begleiten?»
    Mr. Comyn
unterbrach seine ernsthafte Unterhaltung mit Mr. Hammond und verbeugte sich.
«Mit dem größten Vergnügen, Sir.»
    «He, wohin
willst du, Léonie?» rief Rupert neugierig. «Sag mal, bleiben wir über Nacht
hier?»
    «Ich habe
keine Ahnung», antwortete sie. «Ich will jetzt diese Miss Challoner
kennenlernen.»
    Damit
rauschte sie, gefolgt von Mr. Comyn, hinaus, und Seine Lordschaft schüttelte
trübsinnig den Kopf. «Das wird dir nichts nützen, Vidal. Deine Mutter kannst
du meinetwegen

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