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Georgette Heyer

Georgette Heyer

Titel: Georgette Heyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eskapaden
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Trauung vorzunehmen, und ich kann nur dankbar
sein, daß dies nun nicht mehr notwendig ist.»
    Die
Herzogin starrte ihn mit ihren großen Augen kritisch an. «Es wäre mir in der
Tat sehr angenehm, wenn Sie sich empfehlen, Monsieur, denn ich finde Sie
unendlich de trop, und über kurz oder lang hätte ich bestimmt die Geduld
mit Ihnen verloren.»
    Mr. Hammond
fiel vor Bestürzung über diesen unerwarteten Angriff das Kinn auf die Brust,
und seine Ohren erglühten im schönsten Purpurrot. Rupert drückte ihm mit
größter Zuvorkommenheit Hut und Stock in die Hand und stolzierte zur offenen
Tür. «Gott befohlen, verehrter Herr Pfarrer!» sagte er fröhlich.
    «Ich werde
Euer Gnaden augenblicklich von meiner unerwünschten Gegenwart befreien»,
erklärte Hammond devot und verbeugte sich.
    «Sparen Sie
sich Ihre Artigkeiten», empfahl Seine Lordschaft. «Sie kommen etwas zu spät.
Halt – noch ein Wörtchen, mein Lieber. Wenn es Ihnen einfallen sollte, den
Namen meines Neffen in Verbindung mit dieser Affäre zu erwähnen, wird sich mein
Freund Lord Manton bald nach einem anderen Begleiter für seinen Sprößling
umsehen. Haben wir uns verstanden?»
    «Ihre
Drohung beeindruckt mich nicht im geringsten», antwortete Mr. Hammond. «Aber
ich kann Eurer Lordschaft versichern, daß es mein innigster Wunsch ist, die
empörenden Ereignisse dieses Tages möglichst rasch zu vergessen.» Er nahm
seinen Stock fester in die Hand, klemmte sich den Hut unter den Arm und
marschierte steif wie ein Zinnsoldat hinaus.
    Rupert
versetzte der Tür einen äußerst symbolischen Tritt. «Hoffentlich auf
Nimmerwiedersehen, du Krone der Schöpfung», sagte er. «Was ist das nun für ein
neues Theater mit Vidals Weibsbild? Schon wieder fort, wie? Na, wenigstens sind
wir damit ein Problem los.»
    «Das dachte
ich auch», seufzte die Herzogin. «Aber Dominique ist in sie verliebt, und ich
fürchte sehr, er wird versuchen, sie zu finden, und dann will er sie heiraten,
sagt er, und das finde ich sehr beunruhigend.»
    «Heiraten?
Ja, warum will er sie denn unbedingt heiraten?» fragte Seine Lordschaft
verblüfft. «Ist doch ganz sinnlos. Zuerst geht das Mädchen mit
ihm durch, dann hat sie auf einmal eine Schwäche für Comyn – oh, Sie sind da,
mein Junge? Na, macht ja nichts aus –, und ich lasse mich aufspießen, wenn sie
jetzt nicht schon wieder auf und davon ist, nur wen sie sich diesmal ausgesucht
hat, ist mir ein Rätsel.»
    Mr. Comyn
sagte feierlich: «Sie haben eine falsche Meinung von Miss Challoner. Ich kann
Ihnen erklären ...»
    «Nein,
nein, alles, nur das nicht!» unterbrach ihn Rupert hastig. «Mir ist heute schon
genug erklärt worden. Wir wollen jetzt lediglich unser Dinner. Wo ist dieser
Spitzbube von einem Wirt?» Er ging zur Tür, besann sich dann aber und blickte
über die Schulter zurück. «Verdammt, jetzt sind wir zwar Vidals Flamme los,
aber da ist ja noch immer diese dumme Kleine – diese Juliana. Was wird denn
mit ihr?»
    Juliana
piepste würdevoll: «Ich bin hier, Onkel Rupert.»
    «Natürlich,
wozu habe ich denn Augen im Kopf, he?» antwortete Seine Lordschaft
verdrießlich. «Warum du allerdings da bist, das weiß Gott allein. Nun, da kann
man nichts machen: du mußt den jungen Comyn heiraten, wenn Vidal dich nicht
haben will, und es sieht ganz danach aus. Heiliger Bimbam, ist das eine
Familie!»
    Mr. Comyn
starrte Juliana unverwandt an. Sie schlug die Augen nieder und stammelte
errötend: «Ich – ich will Mr. Comyn nicht heiraten, und – und er will m-mich
auch nicht.»
    «Sieh mal,
wir haben ohnehin schon einen Haufen Schwierigkeiten», flehte Seine Lordschaft.
«Sei gefälligst vernünftig, Kind! Du kannst schließlich nicht mit einem Mann
durch ganz Frankreich fahren und einem solchen Schaf wie Elisabeth dumme Briefe
hinterlassen, und dann ledig bleiben! Das ist doch unerhört!»
    «Es war
doch kein – kein Mann!» sagte Juliana, die noch um eine Spur röter wurde. «Es
war doch nur mein Cousin.»
    «Eben»,
sagte Rupert unverblümt. «Das macht mir ja gerade Sorgen.»
    Die
Herzogin hatte sich inzwischen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, aber
bei dieser letzten Bemerkung brauste sie auf: «Was soll denn daran nicht in
Ordnung sein, wenn Juliana in der Obhut meines Sohnes reist?»
    «So
ziemlich alles!» antwortete Rupert. «Sie hätte sich keinen übleren
Anstandswauwau aussuchen können. Um Gottes willen, Léonie, reg dich nicht auf!
Ich behaupte ja nicht, daß das Kind bei Vidal nicht genauso sicher

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