Gerade noch ein Patt
Miene gespannter Aufmerksamkeit zuhörte.
»In einigen dieser Datein geht es um Erpressung«, schloß Markowitz. »Fein säuberliche Aufzeichnungen über Geldtransfers und eine erlesene Auswahl von ›Geschenken‹ an Gouverneur Jefferson von Anhängern. Normale Schmiergelder, bis man ein wenig tiefer blickt. Es scheint so, als hätten alle außer einem seiner großzügigsten Anhänger - unsere guten Freunde bei Telestrian - ihre Heimatadresse in den Konföderierten Staaten. Was die Vermutimg nahelegt, daß der ehrenwerte Mr. Jefferson nach der Pfeife des Südens tanzt, womit auch seine jüngsten Stellungnahmen erklärt wären.«
»Aber warum speichert Telestrian diese Informationen über Jefferson?« fragte Kit.
»Ja.« Der Zusammenhang leuchtete Andy auch nicht ein. »Für Telestrian kann es nichts mit Patriotismus zu tun haben. Ihre Hauptniederlassung befindet sich nicht in den Konföderierten Staaten, sondern in Tir Tairngire. Was springt für sie dabei heraus?«
»Geld.« Markowitz zuckte die Achseln. »Das ist die normale Antwort, wenn man es mit einem Konzern zu tun hat. Elfen unterscheiden sich nicht von Norms, wenn es um die Gier nach dem allmächtigen Nuyen geht.«
Andy war immer noch ein wenig durcheinander. »Also haben Telestrian und die Konföderierten Verbindungen zu Gouverneur Jefferson und ziehen das Mont-joy-Projekt gemeinsam durch. Welche Verbindung gibt es zwischen einem gekauften Politiker und einem neuen kybernetischen Kontrollsystem?«
»Daran knacke ich noch, aber es muß irgendein gemeinsames Interesse geben.«
»Weil du nicht an einen Zufall glauben willst.«
»Genau.«
»Wie paßt die Armee da hinein?«
»Daran knacke ich auch noch. Aber es war ihr verdammter Yellowjacket, der uns geeken wollte. Dessen bin ich mir sicher.«
»Richtig«, sagte Andy mit nur einem Hauch von Skepsis.
»Ich habe das Wrack von einem Freund untersuchen lassen«, sagte Markowitz ein wenig rechtfertigend. »Er war tatsächlich aus den Beständen der Armee und nicht gestohlen. Er wird im Moment als verloren geführt, Absturz bei einem Übungsflug am Tag des Angriffs, Ursache imbekannt. Das einzige, was mich daran überrascht, ist, daß sie den Absturz nicht der Kompensationsarmee in die Schuhe schieben. Wenn man die Situation zu diesem Zeitpunkt bedenkt, wäre das die einfachste Erklärung gewesen.«
»Wir müssen Tom davon erzählen«, sagte Andy.
»Was sollen wir ihm denn erzählen? Wir haben nichts in der Hand.«
»Wir haben die Erpressungsdateien über den Gouverneur und seine Verbindungen zu den Konföderierten. Wir haben die Verbindung zwischen Telestrian und den Konföderierten. Er sagte, er braucht Beweise.«
»Nichts von alledem hat irgend etwas mit General Trahn oder dem Aufruhr zu tun. Was interessiert ihn Jefferson oder Telestrian? Er kann mit den Informationen nichts anfangen. Aber wenn wir Kontakt mit Roc-quette aufnehmen, müssen wir ins MilNet, und das würde Jemal die Möglichkeit geben, uns aufzuspüren. Dieser Bursche ist ziemlich nachtragend. Und überhaupt, was bringt dich auf den Gedanken, die Tatsache, daß sich Rocquette für uns eingesetzt hat, war mehr als die Guter-Cop-böser-Cop-Masche?«
»Aber die Verbindungen mit Telestrian könnten wichtig sein«, sagte Andy, der nicht verstand, warum Markowitz sich so sehr dagegen sträubte. »Die Rückmeldungen des Wachhunds, der auf meine Personalakte in der Telestrian-Matrix angesetzt war, gingen auch an eine Militäradresse.«
Markowitz sah ihn plötzlich scharf an. »Was erzählst du da?«
»Habe ich dir noch nicht gesagt, daß ich das herausgefunden habe?«
»Nein. Sonst noch was, das du mir nicht erzählt hast? Wie zum Beispiel, wessen Adresse es ist?«
»Das weiß ich nicht.«
»Also hast du nicht mehr als ein paar Nebelfetzen.«
»Aber es muß doch irgendwas zu bedeuten haben! Beweist das nicht, daß die Armee in die Sache verwickelt ist? Es könnte bedeuten, daß Trahn etwas damit zu tun hat. Er könnte mit den Konföderierten zusammenarbeiten.«
»Trahn? General UCAS-über-Alles? Glaube ich nicht. Was sollte er damit bezwecken wollen?«
»Ich weiß es nicht!«
»Laß die Sache einstweilen ruhen, Junge. Wir müssen noch ein wenig nachdenken, bevor wir ins kalte Wasser springen, und unsere Batterien sind ziemlich erschöpft. Ich schlage ein Nickerchen vor. Jedenfalls habe ich das für mich fest eingeplant.«
Markowitz ließ seinen Worten Taten folgen, indem er seinen Stuhl zurückschob, aufstand und sich auf das
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