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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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etwas, das wie Katzenfutter aussah. Er fütterte das Frettchen damit, stellte es auf den Tisch und tätschelte sein Hinterteil. Es hoppelte über den Tisch zu Andy. »Das Frettchen steht bis zum Morgengrauen zu Eurer Verfügung.«
    »Sahne!« Andy nahm das Frettchen und öffnete eine Klappe in der Brust des Terminators, um das Tier darin zu verstauen. »Was ist mit den Connections?«
    »Zeigt mir zuerst Euer magisches Portal.«
    Das war nur fair. Der Dodger hatte ihm bereits geholfen, und jetzt lag es an Andy, seinen Teil der Abmachung zu erfüllen. Sie verließen Neils Keller und flogen durch die Matrix zum Telestrian-System. Die Cyber-dyne-Abteilung war eine Eiche aus geschmolzenem Gold, die mit Wurzeln und Ästen am Elektronenhimmel hing. Mit Andy in Führung tauchten sie in das Gewirr der Wurzeln ein. Als sie die richtige Stelle gefunden hatten - sein zweitsicherster Weg hinein -, zeigte Andy dem Dodger die Hintertür. Der Ebenholzjunge blieb stehen, um den Eingang zu begutachten.
    »Gute Arbeit.«
    Das Kompliment des Dodgers traf ihn unvorbereitet. Von einer der größten Legenden der Matrix gelobt zu werden, war in der Tat ein großes Kompliment! Vielleicht hatte Andy eine Zukunft als Runner.
    Aber er mußte ganz eindeutig noch viel lernen. Der Dodger verbrachte viel Zeit in der Tür. Andy hatte damit gerechnet, daß er einfach hineingehen und tun würde, was er im Telestrian-System vorhatte.
    »Was machst du?« fragte Andy.
    »Ich ergreife Vorsichtsmaßnahmen«, antwortete der Dodger freundschaftlich. »Etwas, das ein kluger Mann sehr oft tut, Meister Cylinder.«
    »Das klingt ganz nach einem kostenlosen Rat.«
    »Tatsächlich? Wie könnte es ein Rat von mir sein, wenn er kostenlos ist?« Der Ebenholzjunge beendete seine Untersuchving, machte jedoch keine Anstalten, in das Telestrian-System einzudringen.
    »Willst du denn nicht hinein?« fragte Andy.
    »Nein, ich glaube nicht. Vielleicht ein andermal.« Der Ebenholzjunge trat von der Tür zurück. »Eine letzte Sache, Meister Cylinder. Der Platz, von dem Ihr in unsere gemeinschaftliche Halluzination startet. Ist er sicher?«
    »Es ist das Beste, was ich im Augenblick tun kann. Ich habe zusätzlich für Sicherheitsoptionen bezahlt.«
    »Bezahlt? Zweifellos mit Euren hervorragenden Kon-zern-Kreds.«
    So dumm war Andy nun auch wieder nicht. »Nein. Mit anderem Geld.« Mit dem Geld, was ihm die Runner hinterlassen hatten.
    »Das fröhlich Eurem Kredstab innewohnt.«
    »Ja.«
    »Ach, armer, naiver Meister Cylinder. Welch for-midable Erscheinung und dabei doch so eine zarte reale Präsenz. Elektronisches Geld ist elektronisches Geld, aber sogar Elektronen hinterlassen Spuren für diejenigen mit den Augen, sie zu sehen.« Der Ebenholzjunge zückte eine weiße Karte und schob sie in den Mehrfach-Ziffernmanipulator des Terminators. »Nehmt diese Adresse eines relativ ehrlichen Geldwäschers. Sagt ihm, Ihr sucht eine Anfängerarbeit und erwähnt den Dodger.«
    Damit wirbelte der Dodger seinen Mantel herum und wurde zu einer kreisenden Säule aus blitzendem Silber. Die Säule löste sich in einem glitzernden Wirbel von Sternen auf, und als sich die Sterne ausbreiteten und verblaßten, erteilte seine Stimme noch einen letzten, kostenlosen Rat. »Und, bitte, sucht Euch eine bessere Bleibe.«
    Nun, da der Dodger verschwunden war, wußte Andy nicht, was er als nächstes tun sollte. Er war zum Telestrian-System gekommen und hatte die Hintertür in der Erwartung geöffnet, den Dodger darin verschwinden zu sehen. Doch statt dessen war nur der Dodger verschwunden. Nun stand er also hier, die Tür war offen, und der Dodger hatte gesagt, daß das Frettchen-Programm nur eine begrenzte Lebensdauer hatte. Konnte es einen besseren Zeitpunkt geben? Schließlich hatte er keine Verabredimg, die er einhalten mußte. Andy glitt in das Telestrian-System und ließ das Frettchen frei.
    Das Frettchen führte ihn zu einer ganzen Reihe von Dateien, in denen sein Name vorkam. Da er sich Sorgen machte, weil er ein unbefugter Benutzer im System war, kopierte Andy die Dateien, die er noch nicht kannte, in der Absicht, sie später zu lesen. Sie zu kopieren, war weniger offensichtlich, als sie zu verstümmeln oder zu löschen. Beide Möglichkeiten würden wesentlich deutlichere Spuren hinterlassen, und dieser Run sollte geheim bleiben. Alles lief Sahne, bis das Frettchen eine Datei über eine Sicherheitsverletzung aufstöberte. Die Entdeckung, daß Telestrian ihn mit einer Sicherheitsverletzung in

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