Gerade noch ein Patt
nicht.«
Einer von General Trahns Stabsoffizieren beendete den peinlichen Augenblick, da die Frau mit einem ganzen Fragenkatalog die Rampe heraufgestampft kam. Sie wollte Informationen hinsichtlich der Vorstel-hingen des Generals in bezug auf den technischen Aufbau, aber ihre Fragen gaben Tom keinen Anhaltspunkt, was eigentlich los war. Als er ihre Fragen beantwortet und sie entlassen hatte, wandte sich der General wieder an Tom.
»Wie ich schon sagte, Captain Furlann erzählt mir, Sie hätten ein besonderes Händchen bei den Sonderressourcen. Da diese Operation hier in aller Eile zusammengeschustert worden ist, stehen mir nicht besonders viele SRs zur Verfügung, und das, was ich habe, ist eine ziemlich bunte Mischung. Mein regulärer SR-Offizier war in Fort Schwartzkopf, als in Chicago die Bombe geplatzt ist, und ist gleich dabehalten worden. Ich brauche jemanden, der sich um meine SRs kümmert und sie in Form bringt. Sind Sie dieser Mann?«
»Ich dachte, ich wäre unterwegs zu meiner Einheit.«
»Ihre Einheit ist bereits mitten im dichtesten Getümmel von Chicago«, bekannte der General. »Wir können Sie jetzt unmöglich dorthin schaffen.«
Bereits mitten im dichtesten Getümmel? »Das verstehe ich nicht, Sir. Warum wurde ich nicht vorher zurückbeordert?«
»Man hat mich nicht zu Rate gezogen, Major. Der Ärger in Chicago hat sich schneller entwickelt, als alle erwartet hatten, und wir alle gewöhnen uns noch an die Situation. Sie sind nicht der einzige Offizier, den es von seinem Posten verschlagen hat. Im Augenblick besetzen die Leute einfach dort Posten, wo sie sich gerade aufhalten. Wir improvisieren alle und machen uns nicht viele Gedanken um Nettigkeiten. Für mich waren Sie zufällig zur rechten Zeit am rechten Ort, und ich habe die Absicht, das auszunutzen. Da die Operation in Chicago alle verfügbaren Ressourcen sehr stark in Anspruch nimmt, bin ich hier etwas knapp, und ich brauche so viele gute Offiziere, wie es eben geht.«
Es wäre wunderbar, mit einem Offizier wie Trahn zusammenzuarbeiten, aber... »Ich sollte wirklich bei meinen Männern sein, Sir.«
Trahn runzelte die Stirn. »Ich halte es für wichtiger, daß wir Sie hier einsetzen, Major. Ich hatte angenommen, Sie würden das verstehen.
Wir müssen uns mit dieser Schweinerei befassen, die unser verehrter Präsident so lange hat vor sich hin eitern lassen, daß jetzt ein Einschnitt vorgenommen werden muß, eine Operation, wenn Sie so wollen. Chicago ist schlimm, aber auch nur ein Symptom für ein größeres Problem. Ein weiterer Offizier dort würde keinen Unterschied machen. Wenn wir versuchten, Sie nach Chicago zu bringen, Sie dort Ihrer Einheit zuzuführen und bei der Truppe mitten im Gefecht die Pferde wechselten, würden wir den Männern dort keinen Gefallen tun. Sie können ihnen helfen, indem Sie hier arbeiten. Sie wollen doch nicht, daß sie in der Luft hängen, weil die Heimatfront zusammenbricht, oder?«
»Nein, Sir.«
Trahns Stirn glättete sich wieder, und er fuhr fort: »Captain Furlann hat mir außerdem erzählt, daß Sie bei Green Twilight die Normen entwickelt haben.« Green Twilight war der Codename für die Ausbildungsübungen, die aus den Resultaten von Toms erstem, alptraumhaftem Manöver in Fort Schwartzkopf entwickelt worden waren. »Wenn Sie diese Leute ausgebildet haben, werden die es schon schaffen. Und wenn sie es ohne Sie nicht schaffen, haben Sie Ihren Job nicht richtig erledigt, was Sie meiner Überzeugung nach gewiß getan haben. Ihre Leute werden sich prächtig schlagen. Haben Sie denn kein Vertrauen?«
Vertrauen hatte er. Sorgen auch.
Trahn setzte nach. »Ihre Leistung in Fort Schwartzkopf verrät mir, daß Sie eine besondere Begabung für das Feld und für Organisation haben. Da ich knapp an Leuten bin, brauche ich Doppelbegabungen, wenn ich sie bekommen kann. Ich will, daß Sie mich im Bereich SpezialUnternehmen beraten, und ich will Ihnen die taktische Verantwortung über die SR-Einheit geben, sobald Sie sie eingerichtet haben.«
Sowohl Stabs- als auch Feldarbeit? Trahn mußte tatsächlich knapp an Leuten sein. Eine verteufelt schwierige Aufgabe, aber auch eine Gelegenheit zu glänzen, und das direkt unter Trahns Augen. Seinen Beifall zu haben konnte Toms Karriere eigentlich nur guttun. Aber warum versuchte Trahn, ihm den Job zu verkaufen, anstatt einfach einen Versetzungsbefehl auszugeben? Er fragte ihn.
»Ich brauche Leute, die hier sein wollen«, erwiderte Trahn. »Die gegenwärtige Krise ist
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