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Gerade noch ein Patt

Gerade noch ein Patt

Titel: Gerade noch ein Patt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert N. Charrette
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ihm. »Eins nach dem anderen.«
    Andy konnte Markowitz im anderen Raum ein Telekomgespräch führen hören. Nach kurzer Zeit schrie Markowitz seinen Gesprächspartner am anderen Ende an.
    »Ich habe kein Zeit, und das weißt du auch. Wenn du versuchst, mich hinzuhalten, um eine Prämie rauszuschlagen, wird das nicht klappen. Es gibt andere Leute, die den Job erledigen können.« Eine Pause, dann ruhiger: »Ja, ja. Ich weiß.«
    Der Rest des Gesprächs wurde leiser geführt, und Andy konnte nichts mehr verstehen. Kit sah in Richtung des anderen Zimmers, als lausche sie noch. Andy wußte nicht, was los war, aber offensichtlich war er in ihr Leben eingedrungen, während sie sich mitten in einem Job befanden.
    »Was ist das Problem?« fragte er.
    Kit sah ihn an, antwortete jedoch nicht sofort. »Harry hat sich bereit erklärt, gewisse Arzneimittel aus den Konföderierten Staaten über die Grenze zu transportieren. Diese Arzneimittel sind nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt wertvoll. Wenn sie heute nacht nicht am Übergabepunkt abgeliefert werden, sind sie wertlos. Und ohne sie werden viele Menschen sterben.« Der Gedanke schien Kit zu bestürzen.
    »Das verstehe ich nicht. Warum könnt ihr den Run nicht durchziehen?«
    »Sammy Locksley, unsere Fahrerin, ist wie vom Erdboden verschwunden. Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Sie weiß, wie wichtig der heutige Run ist. Harry befürchtet, daß ihr etwas zugestoßen sein könnte. Das macht ihn... unglücklich. Deswegen ist er auch so grob zu dir. Normalerweise ist er freundlicher zu unseren Gästen.«
    »Ich könnte helfen.«
    Sie lächelte milde. »Der Wagen ist etwas Besonderes, ein Rigger-Modell.«
    »Ich bin Rigger.« Das hätte er auch gesagt, wenn er überhaupt keine Erfahrung gehabt hätte. Er wollte etwas tun, um einen Teil seiner Schulden zu tilgen. Und er wollte Kit glücklich machen. »Ich könnte ihn fahren.«
    »Echt?«
    »Echt.«
    Ihre Miene hellte sich auf und wärmte Andy mit der Sonne ihres Lächelns.
    Markowitz kam zu ihnen zurück. »Wir können nur hoffen, daß wir keinen Ärger bekommen, Kit. Cog hat niemanden auf Lager. Ich werde fahren müssen.«
    »Wie denn?« fragte Kit. »Du sagst Sammy doch andauernd, daß du kein Rigger bist.«
    »Bin ich auch nicht, aber mit der Datenbuchse kann ich den Autopiloten leiten. Was uns verdammt wenig nützen wird, wenn der Drek anfängt zu dampfen, also können wir nur hoffen, daß wir Glück haben. Kennst du irgendwelche Glückszauber?«
    »Mehrere, aber sie haben alle unerwünschte Nebenwirkungen, wenn sie zum Nutzen des Wirkenden oder ihm nahestehender Personen angewandt werden. Vielleicht gibt es noch eine andere Möglichkeit. Andrew ist ein Rigger.«
    »Ach ja?« Markowitz beäugte Andy mißtrauisch. »So ein Zufall. Ich muß ohnehin ständig an die heutigen Zufälle denken. Woher weiß ich, daß du kein trojanisches Pferd Telestrians bist?«
    Andy war niemandes trojanisches Pferd. »Wahrscheinlich nirgendwoher, aber ich arbeite nicht mehr für Telestrian. Ich habe Yates geholfen, weißt du noch?«
    »Yates ist deine Hilfe nicht besonders gut bekommen. Weißt du noch?«
    Andy würde sich von Markowitz nicht die Schuld dafür in die Schuhe schieben lassen. Ihm reichte diejenige, die er sich selbst gab. »Das schwarze Ice hat ihn erwischt. Yates war derjenige, der entschieden hat, daß ich ihm nicht gegen das Ice helfen kann. Er hat mich aus der Matrix ausgeworfen, weißt du noch? Außerdem, glaubst du wirklich, ich ließe mich fast umbringen, nur um dich einzuwickeln?«
    Markowitz sah aus, als ziehe er genau diese Möglichkeit in Erwägung.
    »Er war wirklich schwer verletzt, Harry«, sagte Kit.
    »Du und Kit, ihr habt mir geholfen, und das gibt mir die Gelegenheit, mich zu revanchieren.«
    »Glaubst du, du könntest die Schuld dadurch abtragen, daß du dich hinter ein Lenkrad klemmst?«
    »Nein, aber irgendwo muß ich schließlich anfangen.«
    »Laß ihn helfen, Harry.«
    Kits Bitte ließ Markowitz' frostige Miene ein wenig auftauen. »Hast du Erfahrung mit einem Cougar-6200 Rigger-Interface?« fragte er.
    »Das will ich meinen«, sagte Andy. »Ich war einer der Fahrer beim Beta-Test.«
    »Wir brauchen einen Rigger«, erinnerte Kit Markowitz.
    »Keine Bezahlung«, sagte Markowitz.
    »Okay.«
    »Du bist verrückt, Junge«, sagte Markowitz. »Aber vielleicht ist es Karma, daß du hier bist. Ich würde dir gerne mehr Fragen stellen, habe aber keine Zeit, und mir fällt kein guter Ort ein, an dem ich dich bis nach dem

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