Gerade noch ein Patt
Run unterbringen könnte, also gebe ich dir eine Chance.« Er warf Andy ein Armband zu. »Hier, leg das um.«
Andy versuchte es. Der Verschluß rastete ein, und eine LED-Anzeige erwachte zum Leben, die besagte: »Scharf.«
»Was, zum Teufel, ist das?«
»Eine Versicherung«, sagte Markowitz. »Wenn ich nicht in der Nähe bin, um jede Stunde oder so den Verzögerungscode einzugeben, hast du eine Hand weniger.«
»Harry!« Kit klang entsetzt.
»Du bist ruhig«, sagte er zu ihr. »Wir können es uns nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Das weißt du. Und jetzt zieh deinen Mantel an, es wird Zeit.«
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BESPRECHUNGEN IM WEISSEN HAUS AUF HÖCHSTER EBENE
Im Weißen Haus herrschten heute morgen tumultartige Zustände, da außerplanmäßiger Besuch kam. Delegationen der Elfennationen Tir Tairngire und Tir na nOg trafen unabhängig voneinander und im Abstand weniger Minuten im Weißen Haus ein und verlangten eine sofortige Unterredimg. Die Delegierten, die der Pressesprecher des Präsidenten nur als »äußerst hochrangig« beschreibt, wurden sofort vorgelassen und konferieren nach nun mittlerweile fast fünf Stunden noch immer mit Präsident Steele. Zwar wurde keine Erklärung oder Verlautbarung abgegeben, aber Gerüchten zufolge heißt es, der Grund für die Anwesenheit der Besucher der beiden Elfennationen und das Thema der Besprechung sei die zunehmende Krise in Chicago. Zu einer Zeit, in der die Bevölkerung der UCAS sehr wenig über das erfährt, was in einer der größten Städte des Landes vorgeht, kann sich die Öffentlichkeit nur wundern, welches Interesse diese ausländischen Mächte an den inneren Angelegenheiten des Landes haben.
Gut unterrichtete Kreise im Weißen Haus berichten, daß die Besprechung vor einer Stunde durch einen Telekom-Anruf des berüchtigten Drachen Lofwyr unterbrochen wurde. Hartnäckige Gerüchte, Lofwyr hätte eine Art »Endlösung« für die Probleme in Chicago angeboten, wurden vom Pressesprecher des Präsidenten, Lee Atwhiler, als »unsinnig und übertrieben« bezeichnet.
In einer eindeutig damit im Zusammenhang stehenden Aktion hat General Lewis Draeger, der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs, heute mittag eine kurze Pressekonferenz abgehalten, um eine vorbereitete Verlautbarung abzugeben, in der bestätigt wird, daß sich das gesamte UCAS-Militär im Alarmzustand befindet. In der anschließenden kurzen Fragestunde weigerte sich General Draeger, zu bestätigen oder zu bestreiten, daß es sich bei der Bedrohung um eine ausschließlich interne Angelegenheit handele, wenngleich er eine von ihm sogenannte »Warnimg an alle Unruhestifter« äußerte, die UCAS seien »mehr als willens und bereit, alle ihre Interessen zu verteidigen.« ‹‹‹‹‹
14
Tom sah die Luftwaffenbasis Andrews unter dem Osprey vorbeigleiten. Die Maschine änderte weder ihre Flugrichtung noch wechselte sie in den vertikalen Flugmodus. Er zeigte aus dem Fenster, als die letzte Rollbahn aus seinem Blickfeld wich. »Ich dachte, wir fliegen dorthin.«
Furlann legte den Kopf zurück und schloß die Augen. »Da haben Sie falsch gedacht.«
Offensichtlich hatte er auch falsch gedacht, als er geglaubt hatte, ihr vertrauen zu können. »Was ist los? Wir haben Befehl, uns dort bis zwölf Uhr zur Weiterbeförderung zu melden.«
»Spielt keine Rolle.«
»Für mich schon. Ich habe Befehle.«
»Die Befehle sind geändert worden.«
Niemand hatte ihm etwas davon gesagt. »Nein, sind sie nicht.«
Furlann seufzte. »Beruhigen Sie sich, Walker. Man wird Sie ins Bild setzen, wenn wir gelandet sind. Entspannen Sie sich, genießen Sie den Flug.«
Entspannen und genießen? Man zwang ihm gerade eine unerlaubte Entfernung von der Truppe auf. Er erwog, ins Cockpit zu gehen und dem Pilot zu befehlen, umzukehren und Andrews anzufliegen, kam dann aber zu dem Schluß, daß er damit wahrscheinlich nicht weit kommen würde. Wenn der Pilot keine Befehle von weiter oben hatte, lief es darauf hinaus, daß er zwischen Tom und Furlann wählen mußte. Die Magierin würde diesen Wettstreit trotz ihres niedrigeren Rangs gewinnen. Es wäre nicht das erstemal gewesen. Die Leute legten sich ganz einfach nicht gern mit Magiern an.
In was zog Furlann ihn jetzt hinein? Sie folgte ganz eindeutig dem Plan eines anderen. Er hoffte, daß es sich nicht um eine ihrer verdrehten magischen Schnepfenjagden handelte. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt. Was es auch war, sie wußte mehr
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