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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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sich um, sah Zack mit zusammengezogenen Augen dastehen und sprach ihn an: »Ich bin Keith Munday. Hope nennt mich Mr. Cello. Ich bin einer von den Kunden. Ich bin hergekommen, weil ich gehört habe, dass sie im Gefängnis ist, und ich helfen wollte. Sehen Sie?« Er machte den Kasten auf und zeigte allen sein wunderschönes Cello.
    »Oh.« Mr. Blodgett klopfte sich auf die Brust, als müsse er sein Herz beruhigen.
    »Was dachten Sie denn, was drin ist?«, fragte Keith.
    »In den guten alten Zeiten pflegten die Gangster ihre
Waffen in Geigenkästen zu transportieren.« Zack zog sein Handy heraus. Er hatte keine Zeit zu verlieren. »Sie bringen mich da auf eine Idee.«
     
    Hope befand sich im Arbeitszimmer King Janeks und stand dem Boss höchstpersönlich gegenüber.
    »Ich sollte Ihnen sämtliche Finger brechen.« King war klein, bullig, und er schnaubte wie eine Dampflokomotive. Er lebte in einem großen Haus auf einem ummauerten Grundstück, auf dem überall bewaffnete Männer herumliefen.
    Im Moment war Hope allerdings nicht beeindruckt. Sie war wütend. Sie beugte sich über den Schreibtisch, starrte Janek in die großen braunen Augen und sagte: »Sie haben einen Buchhalter eingestellt, von dem Sie wussten, dass er wegen Unterschlagung im Gefängnis saß. Sie haben ihn Ihre Bücher frisieren lassen und jetzt beschweren Sie sich, dass er Geld veruntreut hat? Nicht gerade klug, oder?«
    »Weißt du, King, eigentlich hat sie Recht.« King und Hope drehten sich beide um. Mrs. Janek, Hope glaubte zumindest, dass es sich um Mrs. Janek handelte. Die Dame war groß, kurvenreich und absolut hinreißend. Sie saß auf dem Fensterbrett, die Sonne ließ ihre blondierten Haare und ihre perlweißen Zähne schimmern. Sie las in einem Magazin und ließ gelegentlich eine Bemerkung fallen.
    »Halte dich da raus, Bunny.« King trug einen eng anliegenden blauen Anzug mit passender Weste und ein rosa Hemd. Er zeigte mit dem Finger auf Hope, und der Finger bebte vor Wut. »Wenn Stanford klug gewesen wäre, dann hätte er mich nicht bestohlen, und wenn Sie klug gewesen wären, hätten Sie ihm nicht dabei geholfen, weil King Janek nämlich keiner hereinlegt.«
    »Offenbar sind Sie nicht so furchterregend, wie Sie gerne
glauben würden, denn er hat Sie hereingelegt. Aber ich nicht.« Dass ein Tag, der so gut begonnen hatte, sich so rapide in einen Höllentrip verwandeln konnte! Hope hatte die Schnauze voll von King und ihrem ganzen lausigen Leben. Wenn sie schon unterging, dann mit fliegenden Fahnen.
    »Wealaworth sagt, Sie seien der Kopf der Operation gewesen.«
    »Und ich sage, wenn ich der Kopf der Operation gewesen wäre, dann hätte man uns nicht erwischt!«
    King fuhr sich mit den Fingern durchs spärliche Haar.
    Hope verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn an. Sie stand im Arbeitszimmer eines Gangsters, wurde eines Verbrechens beschuldigt, das sie nicht begangen hatte, und sah einem einsamen Tod entgegen, ohne auch nur einen Freund an ihrer Seite. Das war also der Lohn dafür, dass sie pflichtbewusst und höflich war. Da konnte sie genauso gut zur Furie werden. Und das wurde sie jetzt auch. »Sie halten mich für den Kopf der Operation, und deshalb haben Sie mich gekidnappt? Das nenne ich klug. Sie haben mich am helllichten Tag direkt vor einer Polizeiwache von Ihren Männern, die jeder kennt, entführen lassen -«
    King fuhr sich wieder mit den Fingern durch die Haare.
    »Wenn ich verschwinde, weiß jeder sofort, dass Sie es waren, der mich umgebracht und meine Leiche in den Fluss geworfen hat!«
    »Ich hatte nicht vor, Sie umzubringen«, murmelte King.
    »Was ist dann der Zweck der Übung?« Hope schrie und hatte zu ihrem Erstaunen Spaß daran. »Außerdem muss ich Ihnen sagen, dass ich einen Abschluss in Computerwissenschaften mache und all meine Finger zum Tippen brauche, und ich lebe in Mission Hill, deshalb brauche ich auch all meine Zehen zum Laufen, und falls Sie mir irgendetwas anderes abschneiden wollen …« Nein, jetzt durfte ihr nicht
die Puste ausgehen. »Und falls Sie mir irgendetwas anderes abschneiden, dann kriegen Sie Ihr Geld deshalb noch lange nicht zurück, weil ich es nämlich nicht habe.«
    »Natürlich haben Sie es nicht«, schrie er, und seine Augen traten vor Anstrengung vor. »Weil Sie es ausgegeben haben.«
    »Und wofür?«
    »Sie haben neue Kleider an.«
    Hope starrte ihn an und fragte sich, ob sie sich auf seinen Perserteppich würde übergeben müssen. Sie hoffte es fast. Er hatte bemerkt,

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