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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Musik vorzuspielen.«
    Zacks Stimme war so ruhig und tonlos, dass Hope ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief. Sie hatte Zack nie in seiner Rolle als Mr. Givens gesehen, dem eiskalten Geschäftemacher. Seine Manieriertheit und die toten schwarzen Augen waren so bedrohlich, dass es keiner weiteren Drohgebärde bedurfte.
    Seine Haltung und seine Ruhe schienen auf die ganze Gang abzufärben. Sogar Mrs. Monahan sah nicht mehr wie eine süße, gebrechliche alte Lady aus. Sie wirkte eher wie eine gestrenge Zuchtmeisterin, die gekommen war, dem Emporkömmling King den Marsch zu blasen.
    Nicht, dass King nervös geworden wäre. Er lehnte sich vielmehr zurück und gestikulierte großspurig. »Setzen Sie sich. Sie wollen Hope Prescott? Ich bin sicher, da kommen wir ins Geschäft.«
    Zack rührte sich nicht von der Stelle. »Ich mache keine Geschäfte.«
    »Sie ist Ihre Freundin, nicht wahr? Sie haben ihr diese feinen Sachen gekauft, nicht wahr? Sind Sie etwa Zack Givens, der große Unternehmer-Zampano? Sie hätten Ihr schönere Kleider als die da kaufen können. Setzen Sie sich. Wir reden.«
    Zack bewegte sich immer noch nicht. Niemand bewegte sich.
    Hope bemerkte den puterroten Streifen, der sich aus Kings Kragen schob. Zack machte das nicht richtig. Zack
machte aus der Sache einen verfluchten Wettkampf, wo King doch verhandeln wollte und langsam verrückt wurde. Irgendjemand würde hier zu Schaden kommen. Zweifelsohne sie. Und vielleicht Mrs. Monahan.
    Sie stellte sich genauso hin wie Zack und verkündete: »Ich gehe nirgendwo mit ihm hin!« Sie wies mit dem Daumen auf Zack, und sie meinte es völlig ernst.
    King sah in Hope ein sicheres Ventil für seine Wut, schlug mit der Faust auf den Tisch und schrie: »Verdammt noch einmal, Frau! Sie gehen überallhin, wo ich Sie hinschicke!«
    Zack trat einen Schritt vor.
    Seine Gang gleichfalls.
    »Was?« King breitete die Arme aus und drehte die Handflächen nach außen. »Sie wollen nicht, dass ich sie anschreie? Als ob es anders ginge! Sie ist eine Pest!«
    Falls der fette Bastard Hand an Hope legte, würde Zack ihn umbringen. »Übergeben Sie sie mir.«
    »Den Teufel tue ich. Sie hat mein Geld gestohlen.«
    King bluffte, da war Zack sicher, aber die Verhandlungen waren an einem kritischen Punkt angekommen. King hatte seinen Stolz. Er musste sein Gesicht wahren. Und er sah in Zacks Verzweiflung die Chance, seine Finger in die mächtige Givens Corporation hineinzubekommen.
    Aber so weit würde es nicht kommen. »Nein, das hat sie nicht. Stanford Wealaworth hat das gesamte Geld veruntreut. Sie war nur dumm und wusste nicht, was sie da unterschrieben hat.«
    Hope zeigte auf Zack und sprach zu King. »Begreifen Sie jetzt, warum ich nicht mit ihm gehen will?« Sie wandte sich an die Gang. »Gehen Sie nach Hause. Ich komme hier schon allein raus. Ich war schon ganz gut dabei, bis Sie aufgetaucht sind.«

    Zum ersten Mal, seit die Gruppe den Raum betreten hatte, meldete sich die Frau auf der Fensterbank zu Wort. »Süße, ich glaube, du warst eher dabei, dir einen Tritt in den Arsch zu holen.«
    Hope und King geiferten sie beide an: »Halt den Mund, Bunny.«
    Bunny machte es sich wieder bequem und drohte Mrs. Monahan fröhlich mit dem Finger. »Hallo, Ma! Schön, dass du wieder draußen unterwegs bist.«
    Ma?
    King begutachtete die alte Lady. Ihr Gesicht, ihre Tasche und wieder ihr Gesicht. »Hallo, Ma. Wirklich schön, dass du nochmal rauskommst, bevor du abkratzt. Hab gehört, du hast es die letzten paar Jahre hübsch ruhig angehen lassen.«
    »Ich gehe nur raus, wenn ich mich um wirklich wichtige Angelegenheiten kümmern muss.« Mrs. Monahan zeigte auf Hope. »Sie ist eine Freundin von mir, weißt du.«
    »Nein, wusste ich nicht.« King lehnte wie der Inbegriff der Gelassenheit in seinem Stuhl, aber die Finger trommelten auf den Arm.
    Zack hörte hinter sich ein Geräusch. Er drehte sich um und sah Mrs. Monahan den Reißverschluss ihrer Tasche aufmachen. Eine schwarze Stahlmündung schaute heraus. Genau genommen, der Lauf eines Gewehrs. Eines sehr langen, extrem ernst zu nehmenden Gewehrs. Die grauhaarige alte Dame hob den Kopf und sah Zack entschuldigend an. »Verzeihen Sie bitte, es ist mir aus der Tasche gerutscht.«
    Zack wusste nicht recht, ob Mrs. Monahan sie alle gerettet oder sie hinters Licht geführt hatte, aber ihm kam der Verdacht, dass die alte Dame sehr viel genauer wusste, was sie tat, als er angenommen hatte.

    King explodierte schier vor Wut. »Verdammt, Frankie!

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