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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Fährschiffe.
    »Sachen?«
    Madam Nainci zog die Schultern hoch. »Er hat es mir erklärt, aber ich habe es nicht verstanden. Ich werde nicht aufhören zu bohren, bis du dich mit ihm triffst.«
    Hope hatte eine Eingebung und ließ das Besteck auf den leeren Teller sinken. »Also gut! Dann sage ich es eben. Ich habe schon eine Verabredung! Nächsten Samstag.« Hope suchte die hintersten Ecken ihrer Erinnerung ab und kehrte triumphierend mit einem Namen zurück, der Madam Nainci nichts sagte. »Mit Mr. Griswald.«
    »Mr. Griswald?«, fragte Madam Nainci argwöhnisch. »Wer ist Mr. Griswald?«
    »Der Butler von Mr. Givens. Ich habe mich gestern mit ihm unterhalten, und er hört sich so …« Hope stand auf und räumte den Tisch ab. »Er ist merkwürdig. Anfangs war er ziemlich barsch, aber ich glaube, er wird mir dabei helfen, ein gebrauchtes Gehgestell für Mrs. Monahan aufzutreiben.«
    Madam Nainci folgte ihr in die Küche. »Und dieser Mr. Griswald hat dich beim ersten Gespräch um ein Rendezvous gebeten?«
    »M … hm.« Hope war darauf bedacht, Madam Nainci nicht in die Augen zu sehen.
    »Und du hast Ja gesagt?«

    »Ich mag ihn«, sagte Hope einfach.
    Irgendetwas an ihrem Lächeln schien Madam Nainci zu überzeugen. »Du hast diesen Mann noch nie gesehen. Am Ende ist er ein Kobold.«
    »Oder ein Ziegenbock, aber das Aussehen spielt keine Rolle.« Hope ließ Wasser ins Spülbecken laufen und fing an, das Geschirr zu spülen.
    »Aber wenn er sehr hässlich ist, dann triffst du dich mit meinem Mr. Jones?«, hakte Madam Nainci beharrlich nach.
    Hope kapitulierte. »Wenn er sehr hässlich ist, treffe ich mich mit Ihrem Mr. Jones.« Aber er konnte nicht hässlich sein, denn Hope hatte gar keine Zeit für eine Verabredung. Sie würde Mr. Griswald niemals treffen, aber sie würde eine Beschreibung fabrizieren, mit der sogar Madam Nainci zufrieden war … auch wenn Hope in solchen Lügengeschichten nicht gut war, denn, wo immer sie hinging und was immer sie tat, sie blieb immer die Pfarrerstochter.

4
    Am Abend darauf lehnte Zack sich am Esstisch zurück und tätschelte seinen vollen Bauch. »Wie immer ein wunderbares Essen, Tante Cecily. Wie geht es deiner Hüfte?«
    Tante Cecily lächelte ihn spöttisch an. »Der Hüfte geht es gut. Und wie geht es Gladys?«
    Mehr würde er nicht zu hören bekommen. Tante Cecily redete nicht über ihre gesundheitlichen Probleme, und sie verabscheute es, wenn jemand versuchte, ihr Einzelheiten zu entlocken. Was es kompliziert machte, Mutters Wunsch nachzukommen. Mein Lieber, du weißt, du bist
Cecilys Liebling, sieh zu, dass du herausbekommst, wie es ihr geht.
    »Mutter geht es gut«, antwortete er.
    Alles an Tante Cecily war kompliziert. Wer ihre Finger nicht bemerkte, die dünn und verkrümmt waren, oder den allgegenwärtigen Gehstock, der hätte nie gedacht, dass sie weit jenseits der fünfzig war und seit ihrem einunddreißigsten Lebensjahr an rheumatischer Arthritis litt. Ihr Haar, das sie trotzig weiß trug, stand stachelig und koboldhaft ab und ließ sie wie ein naseweises, geschopftes Vögelchen aussehen. Sie hatte sich einer winzigen Schönheitsoperation unterzogen und die Lider straffen lassen, was ihre schelmisch schräg stehenden Augen unterstrich. Wie hatte sie noch gesagt? »Wenn sie mir schon eins meiner wichtigsten Gelenke austauschen, dann können sie das Gesicht gleich mitmachen.« Ihr straffer Körper, den ein gewissenhaft befolgter Trainingsplan in Form hielt, steckte in modischen Kleidern.
    Sie läutete die Glocke neben ihrem Teller, und unter der Tür erschien auf Instruktionen wartend ein dreißigjähriger Adonis, der ihr persönlicher Trainer, Butler, Koch und Lakai war.
    »Sven, es war hinreißend. Mein Neffe sagt, er hätte es sehr genossen. Würden Sie bitte die Teller abräumen? Und uns einen Port bringen?«
    Sven nickte und räumte ab.
    Zack sah ihm nach, wie er durch die Schwingtür in die Küche verschwand. »Spricht er überhaupt jemals?«
    »Die ganze Zeit über. Immer wenn ich auf dem Stairmaster bin.« Sie senkte die Stimme und schlug einen schwedischen Akzent an. »›Sie schaffen das, Cecily. Sie haben jede Menge Kraft, Cecily. Nur noch fünf Minuten, Cecily.‹ Ich hasse das. Ich hasse ihn.«

    Zack nickte. Er hatte das alles schon oft gehört. »Schmeiß ihn raus.«
    »Ich finde nie wieder einen Trainer, der so kocht wie er.« Sven kehrte zurück, und Cecily betrachtete ihn finster. »Und er hat einen hübschen Hintern.«
    Sven ignorierte sie und

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