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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schönste Frau der Welt.«

    Sie lachte hell, und es hörte sich für ihn wie Glockenklang an.
    Oh, es hatte ihn böse erwischt. Wirklich böse, aber es machte ihm nichts aus. »Komm, ich fahre dich zu Madam Nainci.«
    Sie holte Luft und hob zum Widerspruch an.
    Er fixierte sie mit zusammengezogenen Augen.
    Sie atmete wieder aus. »Okay.«
    Als sie das Schlafzimmer verließen, feuerte er die nächste Salve seines Eroberungsfeldzuges. »Ich sehe dich dann heute Abend.«
    Sie wurde nicht einmal langsamer. »Fordere dein Glück nicht heraus.«
     
    Griswald parkte den Wagen auf der Straße vor Madam Naincis Wohnung, legte den Arm um die Rücklehne und zog Hope an sich. Er beugte sich so nah zu ihr, dass ihre Lippen sich fast berührten. »Ich würde gerne mit hineinkommen.«
    »Hast du den Verstand verloren? Du parkst in der zweiten Reihe!«
    »Ist mir egal.« Er rieb die Nase an ihrem Hals.
    »In der zweiten Reihe und zwar direkt vor einem Polizeiauto.« Sie kicherte und schob seinen Kopf weg. »Ich muss zur Arbeit und du auch, egal wie gleichgültig du tust.«
    »Also, sehen wir uns heute Abend?«
    »Falls ich an einer Telefonzelle vorbeikomme, rufe ich dich nach dem Unterricht an.«
    »Du hast kein Telefon? Nein. Wie dumm von mir. Natürlich hast du kein Telefon.« Er wühlte in seiner Jackentasche und förderte ein Handy zu Tage.
    Sie schüttelte den Kopf, aber er drückte ihr das Telefon in die Handfläche und legte ihre Finger darum. Das waren
nicht nur Klamotten. Das war mehr, ein Telefon, das teurer war, als alles, was Hope sich je hätte leisten können. Eine Nabelschnur, die sie allzeit mit Griswald verband.
    Er hielt ihre Hand samt Telefon und sagte: »Bitte. Das da ist mein Telefon, mit dem ich machen kann, was ich will, und ich möchte, dass du es nimmst. Falls du mich brauchst, kannst du mich zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen. Versprich mir, dass du es auch tust.«
    Er forderte mit ernstem Blick, sein Kinn war breit und fest, aber seine Lippen waren leicht geöffnet und flehten fast. Sie konnte nicht ablehnen. Widerwillig schob sie das Handy in die Tasche ihres neuen Mantels.
    »Du rufst mich heute Abend an, sobald du zu Hause bist.«
    »Ja.« Ein vernünftiger Vorschlag, insbesondere nach gestern Abend, aber sie wusste, dass sie jedes Mal, wenn sie ihm nachgab, ein Stückchen Freiheit verlor. Er unterminierte ihre Unabhängigkeit, und wenn sie nicht aufpasste, wohnte sie eines Tages bei ihm, schlief mit ihm, machte ihn zu ihrem Leben - und das durfte sie nicht. Sie hatte andere Verpflichtungen.
    Als könne er Gedanken lesen, sagte er: »Mach dir keine Sorgen. Wir finden deine Familie.«
    Verunsichert starrte sie ihn an.
    »Du hast mich letzte Nacht endlich an deinem Leben teilhaben lassen, wollte ich sagen, Liebling.« Ganz vorsichtig rieb er den Daumen über ihre Lippen. »Du hast gesagt, du liebst mich.«
    »Ja, aber wir kennen uns noch nicht einmal eine Woche, und etwas länger als eine Woche, wenn du die Telefonate mitzählst.«
    »Also … liebst du mich gar nicht wirklich? Weil wir uns noch nicht lang genug kennen?«

    »Nein, so habe ich es nicht gemeint. Aber sich nach so kurzer Bekanntschaft meine Probleme aufladen zu wollen -«
    »Also liebst du mich?«
    »Ja, das habe ich doch gesagt.«
    Er lächelte sein schiefes, beinahe schmerzhaft ungeübtes Lächeln. »Dann sind deine Probleme auch meine Probleme. Ich habe Möglichkeiten, die du dir gar nicht vorstellen kannst. Wir finden deine Familie.«
    Sie wusste kaum, was sie denken sollte. Sie war dankbar, gewiss. Sie vertraute ihm, ja, aber … ihn mit dieser wichtigen Aufgabe zu betrauen …
    »Du bist so schweigsam.« Er streichelte ihr Haar.
    »Es gibt nichts, was ich für dich tun könnte.« Sie runzelte die Stirn. »Und ich weiß nichts von dir.«
    Er lächelte, langsam und sexy, sie hätte ihn am liebsten angebissen. »Komm heute Abend zu mir, dann erzähle ich dir alles.«
    »Ich muss lernen -«
    »Ich erzähle dir alles über mich.« Er senkte die Stimme zu einem Flüstern. »All meine Geheimnisse. Ich garantiere dir, du wirst staunen.«
    »Das ist Erpressung.« Aber sie hätte fast gelacht. Griswald musste immer seinen Kopf durchsetzen.
    »Das ist pure Verzweiflung.«
    Er hatte sie. Sie wollte von seinen Geheimnissen hören. »Okay, du hast gewonnen. Ich komme.« Sie nahm den Rucksack vom Boden und betätigte den Türgriff. »Ich muss gehen. Ich bin spät dran.«
    »Warte! Du hast etwas vergessen.«
    Sie drehte sich nach ihm um. »Und

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