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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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nichts mehr unter Kontrolle. Er kam mit einer solchen Gewalt, dass er nicht wusste, ob er Schmerz oder Erleichterung empfinden sollte. Er wusste nur, dass er sich ganz in ihr vergraben wollte.
    Nie hatte er eine Frau wilder oder hartnäckiger begehrt. Er würde niemals aufhören, sie zu wollen.
    Zack Givens bekam immer, was er wollte.
     
    Den Blick auf die erschöpfte, schlafende Hope gerichtet ging Zack zum Telefon, hob den Hörer ab und wählte eine Nummer.
    Griswald nahm wütend ab und sagte: »Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?«
    »An der Zeit, den Urlaub zu vergessen. Sie müssen nach Texas und dort einige Dinge für mich nachprüfen.«

20
    Griswald stand am Morgen mitten in seinem Schlafzimmer und erging sich in einer hübschen Demonstration männlichen Frusts. »Ich will nicht, dass du allein in der Stadt herumläufst.«
    Mit nichts am Leib, noch nicht einmal Verlegenheit, sah Hope ihn an und erwiderte einmal mehr geduldig: »Ich muss zur Arbeit, und dann in den Unterricht, und du musst vernünftig sein. Also, wo sind meine Kleider?«
    »Ich sollte dich hier gefangen halten, nackt. So lange, bis du zur Vernunft kommst.«
    Was sich spaßig anhörte, nur … sah er so aus, als meinte er es ernst.
    Er sah fabelhaft aus. Er war vor ihr aufgewacht und hatte einen dunklen Anzug mit Krawatte angezogen, wie Hope es von Geschäftsmännern oder Bestattungsunternehmern kannte. Die dunklen Farbtöne und die scharf geschnittenen Gesichtszüge ließen ihn ernst und unnachgiebig wirken, wie einen Erweckungsprediger auf Mission. Er war groß und breitschultrig, und sie wusste genau, dass dafür nicht irgendwelche Schulterpolster verantwortlich waren, sondern allein Muskeln und Knochen.
    Im Moment setzte er seine Aufmachung und seine Körpergröße gezielt dazu ein, sie einzuschüchtern.
    Aber für Einschüchterungsversuche war es zu spät. Hätte er sie verstören wollen, dann hätte er ihrer Geschichte nicht ohne mit der Wimper zu zucken lauschen dürfen, um ihr dann zu gestatten, ihn zu benutzen, ihn zu beißen, ihn mit einer Gewalt zu lieben, die sich aus Kummer und Leidenschaft speiste. Es war einzig die Erinnerung an letzte Nacht, die sie jetzt so nachsichtig und mit ruhigem Nachdruck
reagieren ließ. »Ich habe nicht den Verstand verloren. Also … meine Unterwäsche, bitte. Und meine Jeans.«
    Sie starrten einander eine endlose Minute lang an. Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre dickköpfigen blauen.
    Endlich nahm Griswald wortlos einen Büstenhalter und eine Unterhose von einem Stuhl in der Ecke des Zimmers und reichte ihr beides.
    »Danke.« Sie befingerte die feine Baumwolle und zog sich den elastischen Slip über die Beine hoch. »Das ist nicht meiner.« Ihrer hatte einen ausgeleierten Bund.
    »Jetzt schon.« Er beobachtete sie und brütete vor sich hin, als sei sie drauf und dran, da draußen irgendwelche Dummheiten zu machen, wo doch ihre einzige Dummheit seit Jahren war, ihn zu lieben - und das auch nur, weil sie nicht anders konnte.
    Der Büstenhalter war neu und sah aus, als hätte er genau ihre Größe. Sie hielt ihn sich hin und zog eine Augenbraue hoch. »Wo sind meine Sachen?«
    »Im Mülleimer unter den Filtertüten mit dem Kaffee, und da bleiben sie auch. Wenn du dir etwas anziehen willst, ist das da deine einzige Chance.« Er deutete auf einen Berg von Kleidern.
    Kleider, an denen, wie Hope erst jetzt bemerkte, immer noch die Preisschilder hingen. »Wo hast du die her?«
    »Ich habe sie heute früh aus einem Laden kommen lassen. Es sind von jedem drei. Wenn etwas nicht passt, wartet schon die nächste Größe auf dich.«
    Sie konnte sich solchen Überfluss schier nicht vorstellen. Hatten Butler wirklich so viel Einfluss? »Aber die gehören mir nicht.«
    »Jetzt schon.« Als sie erneut widersprechen wollte, zeigte er geradewegs mit dem Finger auf sie. »Ich lasse dich wider besseres Wissen gehen. Ich würde vorschlagen, dass du
wegen ein paar schäbiger Unterhosen keinen Streit vom Zaun brichst.«
    Sie schaute den Finger an. Sie schaute Griswald an. Sie marschierte auf den Kleiderhaufen zu, hievte ihn hoch, ging ins Bad und schlug mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. Es krachte.
    Sie wusste, dass seine Selbstherrlichkeit sie eigentlich wütend machen sollte. Aber es war wundervoll, dass jemand sich so um sie kümmerte. Und - sie strich über die langen Unterhosen aus Seide - es war so wundervoll, nach sieben Jahren endlich eine komplett neue Ausstattung zu haben. Diese Unterwäsche würde

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