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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Möchtest du etwas Suppe?«
    »Ich möchte aufstehen.«
    »Das geht nicht.«
    »Megan Lowry hat dir sicher auch erzählt, dass es schädlich ist, nur herumzuliegen. Für die Muskeln, meine ich.«
    Francesca tat, was sie immer tat, wenn sie Verstärkung brauchte. »Royal! Komm doch bitte mal her! Deine Tochter macht schon wieder Theater. Royal! Wo steckt der Mann denn bloß? Bleib ja, wo du bist, Bree!« Francesca trabte aus dem Zimmer. Bree beugte sich über die Bettkante und sah Sascha in die goldgelben Augen. »Ich brauche Hilfe«, sagte sie. »Ganz im Ernst, Sascha. Die zwei müssen unbedingt nach Hause fahren. Ich muss diese Brosche wiederfinden. Du weißt doch, was ich glaube, nicht wahr? Ich glaube, Justine hat mich mit der Bratpfanne aus dem Restaurant niedergeschlagen und die Brosche aus meiner Aktentasche gestohlen. Das hier …«, sie zeigte auf ihr Gesicht und ihre Beine, »… ist eine unbeabsichtigte Folge ihrer Tat.«
    Sascha legte den Kopf schief, gähnte und stand auf. Nachdem er Bree einen Moment lang angesehen hatte, drehte er sich um und trottete davon.
    Ihr Vater kam mit sanftem Lächeln ins Zimmer, gefolgt von ihrer Mutter. »Bist du ein bisschen zappelig, Schätzchen?«
    »Ich komme mir immer weniger wie eine Erwachsene und immer mehr wie ein Kleinkind vor. Wenn ich nicht sofort aufstehe, werde ich mich noch vollends zurückentwickeln. Wo sind übrigens all meine Unterlagen?«, fügte sie verdrossen hinzu.
    »Dein Vater hat sie sich angesehen«, erklärte Francesca. »Darum hattest du ihn ja gebeten.«
    »Hat er auch die Downloads bekommen?«
    »Mrs. Billingsley hat sie sofort hergebracht.«
    »Als sie mich besuchte, hat sie mir gar nichts davon erzählt.«
    »Darum haben wir sie auch gebeten. Du brauchst Ruhe, Liebes. Deine Arbeit wühlt dich viel zu sehr auf.«
    Royal legte Francesca die Hände auf die Schultern. »Ich glaube, wir sollten ihr doch aus dem Bett helfen, Chessie.«
    »Aber die Ärzte haben gesagt …«
    »Die Ärzte kommen lediglich her, um unser liebes Mädchen zu bestaunen. Sie haben gesagt, dass sie wunderbare Fortschritte macht. Okay, Bree. Setz dich auf die Bettkante!«
    »Moment!«, kreischte Francesca. »Die Krücken!«
    Bree stand auf, hielt einen Moment inne, um sich mit den Krücken vertraut zu machen, und ging dann zügig ins Wohnzimmer. Sascha trottete geduldig hinter ihr her. Antonia war nicht da. Unter dem Sofapolster lugte der Zipfel eines Bettlakens hervor. Ihre arme Schwester. Bree selbst hatte auch schon auf diesem Sofa geschlafen, das alles andere als bequem war.
    Bree steuerte auf den Schaukelstuhl am Kamin zu und ließ sich darin nieder. Sascha setzte sich neben sie, sprang jedoch gleich wieder auf und wedelte wie wild mit dem Schwanz.
    Es klingelte an der Haustür.
    »Ach je«, murmelte Francesca. »Hoffentlich nicht noch mehr Blumen. Und wenn das schon wieder Sam Hunter ist, dann kann er gleich wieder kehrtmachen. Der Mann ist die reinste Plage, Bree.«
    »Ich dachte, du magst Hunter.«
    »Natürlich tu ich das. Aber er sitzt nur da, hält deine Hand und macht ein finsteres Gesicht. Und Antonia fragt ihn dauernd, ob er Phillip Mercury schon erschossen hat. Das trägt alles in keiner Weise zu deiner Genesung bei.« Grummelnd verschwand Francesca in die Eingangshalle, aus der sie kurze Zeit später freudestrahlend zurückkehrte. Sascha sauste mit aufgestellten Ohren an ihr vorbei. »Ich hätte nicht gedacht, dass ich ihn doch noch persönlich kennenlerne«, sagte sie. »Was für ein gut aussehender junger Mann. Du hast Besuch, Bree.«
    Ron und Lavinia kamen ins Zimmer. Bree machte schon Anstalten, sich zu erheben, doch ihr Vater legte ihr die Hände auf die Schultern und drückte sie zurück.
    Ron wirkte so energiegeladen wie eh und je. Er strahlte ihre Mutter an, die zurückstrahlte. Lavinia wirkte dagegen irgendwie … durchsichtig, anders konnte Bree es nicht bezeichnen. Sie wusste, dass es ihre Engel viel Kraft kostete, sich in der irdischen Welt zu manifestieren. Sie hoffte, dass es ihre alte Freundin nicht allzu sehr strapazierte.
    »Sie armes Kind.« Lavinia humpelte in ihrer abgetragenen Strickjacke auf sie zu. »Ron wollte nicht, dass ich mitkomme, aber das konnte ich mir nicht nehmen lassen.« Voller Stolz lächelte sie. »Obwohl ich schon seit Jahren nicht mehr draußen gewesen bin.«
    »Mama, Daddy, das ist Lavinia Mather, meine Hauswirtin in der Angelus Street und außerdem eine liebe Freundin. Mama, du hast ja schon öfter mit Ron

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