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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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durchaus fraglich, ob sie durchkommen würde.«
    Der Druck von Sams Hand, mit der er die ihre hielt, verstärkte sich schmerzhaft.
    »Deshalb bin ich auch so schnell wie möglich hergekommen. Ich meine, sie ist eine Patientin von mir, Herrgott noch mal! Außerdem dachte ich, ich könne vielleicht gleich eine Gewebeprobe entnehmen. Sie ist mit Gehirnerschütterung, Frakturen et cetera, et cetera eingeliefert worden. Ganz wie Sie gesagt haben, Lieutenant Hunter. Jedenfalls habe ich mit einem von den Sanitätern gesprochen. Die Fahrt zum Krankenhaus hat zwölf Minuten gedauert, und in dieser Zeit gab es bereits sichtbare Anzeichen dafür, dass die Verbrennungen heilten.«
    »Der Heilungsprozess setzt immer sofort ein«, entgegnete Causton. »Daran ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Aber nicht so, dass man es mit dem bloßen Auge erkennen kann!«
    Causton machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Erzählen Sie mir von der Kopfverletzung«, forderte Sam.
    Caustons Finger strichen überraschend sanft über Brees Hinterkopf. »Eine Impressionsfraktur. Genau hier.«
    »Kann das passiert sein, als sie von dem Auto angefahren wurde?«
    »Ich wurde von einem Auto angefahren?«, fragte Bree.
    Causton runzelte die Stirn. »Schon möglich.«
    »Völlig ausgeschlossen«, meinte Megan.
    Causton war am Ende seiner Geduld. »Verdammt noch mal, Lowry, Sie scheinen ja wirklich alles besser zu wissen. Also äußern Sie sich schon.«
    »Als sie in der Notaufnahme war, habe ich erst mal ein paar Proben genommen. Das Blut und das Gewebe aus dem Schädelbereich, beides wies Spuren auf von … na, was meinen Sie?«
    Eine lastende Stille senkte sich herab.
    »Von Gusseisen!«
    »Gusseisen?«, sagte Hunter.
    »Ja. Von der Art, wie man es bei Bratpfannen verwendet. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass es eine war.«
    »Jemand hat mir mit einer Bratpfanne eins übergezogen?« Bree schloss die Augen. »Wissen Sie was? An der Wand des Restaurants hing eine gusseiserne Bratpfanne. Zusammen mit verschiedenen anderen Dingen.«
    »Kannst du dich an noch etwas erinnern?«, fragte Antonia.
    »Hör auf, an deinen Fingernägeln rumzukauen«, sagte Bree. »Nein. Von dem Unfall ist mir nicht das Geringste in Erinnerung geblieben. Was ist denn nun eigentlich passiert?«
    Hunters Hand hielt nach wie vor die ihre fest. Seine Stimme klang ein wenig heiser. »Du hast auf den Knopf an der Ampel gedrückt, um die Bay Street zu überqueren. Gerade als das weiße Zeichen erschien, kam ein Bierlaster über die Kreuzung. Als der Laster vorüber war, sah ich dich auf der Straße liegen. In dem Moment sauste ein Auto um die Ecke, wich aus, um dich nicht zu überfahren, überschlug sich und ging in Flammen auf. Ich rannte über die Straße und habe dich unter dem Wagen hervorgezogen.«
    »Was ist mit dem Fahrer?«, fragte Bree.
    »Der konnte noch rechtzeitig rausspringen. Und sonst war glücklicherweise niemand im Wagen. Andernfalls hätte ich zwei Unfallopfer zusammenflicken müssen.« Causton stopfte sich das Ende des Stethoskops in die Brusttasche seines Kittels und verschränkte die Arme. »Sie glauben, jemand habe sie von hinten niedergeschlagen, bevor sie angefahren wurde?«
    »Da bin ich mir ganz sicher. Niedergeschlagen, damit sie direkt vors Auto fällt. Wir haben den Fahrer wegen fahrlässigen Fahrens und etlicher anderer Verstöße einkassiert.«
    »Den würde ich zu gern in die Finger bekommen«, sagte Antonia.
    »Bis der Unfallbericht vorliegt, sitzt er im Gefängnis von Chatham County.«
    »Ist es jemand, den ich kenne?«, fragte Bree.
    Hunter nickte. »Phillip Mercury.«
    »Ach was.« Bree geriet ins Grübeln.
    »Behauptet, er habe sein Möglichstes getan, um dir auszuweichen.«
    »In den Zeitungen steht, er sei betrunken gewesen«, sagte Antonia. »Oder high. Sie haben ihn doch auch wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen, nicht wahr, Sam?«
    »So ist es.«
    »Dann wird er für eine ganze Weile ins Gefängnis kommen. Natürlich würde er noch länger sitzen müssen, wenn …« Antonia brach in Schluchzen aus.
    »Reiß dich zusammen, Schwester«, sagte Bree. »Ich bin ja noch am Leben.«
    In diesem Moment flog die Tür auf, und eine kleine Frau mit rotgoldenem Haar stürmte ins Zimmer, gefolgt von einem großen grauhaarigen Mann.
    »Mama!« Antonia warf sich Francesca in die Arme. »Da bist du ja, Mama. Sie wird wieder gesund. Sie wird nicht sterben! Ich war schon so sicher, dass sie sterben würde!«
    Bree lächelte Royal Winston-Beaufort zu, den sie in

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