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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Körper und seiner unglaublichen Impertinenz – oder seinen schmierigen Boss John Stubblefield. Payton legte Wert auf gute Kleidung, war clever und sah sehr attraktiv aus. Sie bedauerte immer noch, dass sie früher einmal auf das Äußere dieses Mannes hereingefallen war, bevor sie begriffen hatte, wie mies es innerlich bei ihm aussah. Ihre Affäre war kurz und schmerzlich gewesen, die Erinnerung daran peinlich. »Gehe ich recht in der Annahme, dass du eben an der Tür gelauscht hast?«
    »Kein Rechtsanwalt, der sein Geld wert ist, sollte sich ein gutes Stichwort für seinen Auftritt entgehen lassen. Timing ist alles.« Payton überquerte den Teppichboden, schob die Jalousie hoch und blickte zum Fenster hinaus. »Wie ich sehe, hat sie der Mietwagen bereits abgeholt. Ich wusste gar nicht, dass auch abgehalfterte Schauspielerinnen zu deinen Klienten gehören.«
    Bree nahm ihre Aktentasche in die Hand und hängte sich die Tragetasche über die Schulter. »Mach’s gut, Payton.«
    »Ach, du gehst schon? Ich dachte, wir könnten bei Huey’s rasch was essen.«
    Da er keine Anstalten machte zu gehen, beschloss Bree, einfach so zu tun, als sei er gar nicht da. »Rufen Sie mich an, falls es etwas Wichtiges gibt, EB. Ich werde später am Nachmittag im Büro in der Angelus Street sein.«
    Payton rasselte mit der Jalousie. »Ah, da kommt ja endlich der Streifenwagen! Ich hab denen doch gesagt, dass sie sie verpassen würden, wenn sie sich nicht beeilen, und genau das ist jetzt passiert. So sind sie nun mal, unsere Gesetzeshüter. Wenn’s drauf ankommt, treffen sie immer zu spät ein.« Er ließ die Jalousie los, die klappernd gegen die Fensterscheibe schlug. »Nehme an, sie können sie auch am Set verhaften. Erregt natürlich mehr Aufsehen und könnte Phil einen Vorwand an die Hand geben, sie aus dem Film zu schmeißen. Er sucht schon seit Wochen nach einer Möglichkeit, aus dem Vertrag rauszukommen.«
    Allmählich geriet Bree in Rage, was nicht gut war. Sie ließ ihre Aktentasche fallen, um der Versuchung zu widerstehen, Payton damit eins auf den Kopf zu geben. »Okay. Ich bin ganz Ohr. Worum geht’s?«
    »Um deine neue Klientin.«
    Bree zuckte die Achseln. »Und?«
    Payton verschränkte die Hände hinter dem Rücken, schlenderte zu EBs Schreibtisch und spähte ihr über die Schulter. Sofort deckte sie den Bildschirm mit der Hand ab und fuhr ihn an: »Unterstehen Sie sich!«
    »Huch!«, erwiderte Payton. »Sie jagen mir ja richtig Angst ein!«
    »Diese Klientendaten sind vertraulich.«
    »Was Sie nicht sagen!«
    EB starrte ihn finster an.
    Bree bildete sich einiges darauf ein, dass sie ruhig blieb. »Du hast zwei Optionen, Payton«, sagte sie. »Option A: zu verschwinden. Option B: schnellstens zu verschwinden.«
    »Und Option C wäre dann, dir mitzuteilen, was mit der alten Schraube, die gerade dein Büro verlassen hat, los ist, ja?«
    Er grinste süffisant.
    Bree dachte nach. Payton war zwar arrogant und eingebildet und betrachtete Anstand lediglich als etwas für Loser. Aber er war nicht dumm und verstand sich sehr gut darauf, andere zu manipulieren. »Du willst mich also aus einem ganz bestimmten Grund ärgern«, sagte sie. »Hm. Mein erster Gedanke dazu wäre: weil du Angst hast. Mein zweiter Gedanke übrigens auch. Was meinen Sie, EB? Was würde Payton McAllister wohl Angst einjagen?«
    »Mein Cousin Titus«, erwiderte EB. »Mit ziemlicher Sicherheit sogar.« Sie spitzte die Lippen und musterte Payton von oben bis unten. »Dass er noch kahler wird, könnte ihm ebenfalls Angst einjagen.«
    »Kahler?«, wiederholte Payton und strich sich automatisch mit der Hand über den Hinterkopf.
    »Selbstverständlich. Wie steht es also mit unserer Klientin? Glauben Sie, Justine Coville jagt ihm Angst ein, EB?«
    EB kicherte in sich hinein. »Diese nette alte Dame? Ach was. Aber wir jagen ihm Angst ein.«
    Payton zuckte die Achseln. »Na schön. Wie du willst. Ich bin hergekommen, um dir in der Sache Waterman gegen Coville eine kollegiale Gefälligkeit zu erweisen. Aber was soll’s. Wenn du möchtest, dass deine Klientin im Gefängnis landet, bitte sehr. Hab nichts dagegen. Und meine Klientin – Mrs. Waterman – dürfte noch weniger dagegen haben.«
    »Waterman?«
    »Mrs. Henry Newton Waterman, ja genau. Geborene Samantha-Rose Bulloch.«
    »Sammi-Rose Waterman«, erklärte EB, nachdem sie einen Blick auf ihren Stenoblock geworfen hatte. »Eine von Alexander Bullochs Töchtern.«
    Payton grinste spöttisch, was er ausgesprochen

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