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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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Fehlprogrammierung.« Gaba lachte. »Was sagst du dazu?«
    »Sehr lustig«, sagte Robert durch die Zähne. Er richtete sich auf und sah zum Himmel. Weit und breit blassblaue Leere und im Süden der gleißende Kamm der Welle. Sacht schloss er die Motorhaube und murmelte: »Mal sehen, ob’s jetzt geht« und ging um den Bus herum, wo niemand stand. Dort presste er die Stirn gegen den glänzenden Lack der Karosserie … Gaba stimmte unterdessen einen Abzählreim an, um die Kinder zu zerstreuen:
    »One is none, two is some,
    Three is a many, four is a penny,
    Five is a little hundred …«
    Als Robert die Augen wieder öffnete, sah er Gabas tanzenden Schatten auf dem Gras – erhobene Hände mit gespreizten Fingern. Dann gab er sich einen Ruck, öffnete den Wagenschlag und stieg ein. Im Pilotensessel saß ein Junge, der verbissen an den Schalthebeln zerrte, mit denen er ungewöhnliche Figuren beschrieb. Dabei pfiff und tutete er ununterbrochen.
    »Pass auf, du brichst sie ab«, warnte Robert. Der Junge beachtete ihn überhaupt nicht. Robert wollte das SOS-Signal einschalten, doch es war schon in Betrieb. Er besah sich erneut den Himmel. Durch den Sonnenschutz des Aerobusses schien er zartblau und leer. Ich muss zu einer Entscheidung kommen, dachte Robert. Er warf einen Blick zu dem Jungen hinüber, der gerade voller Eifer das Heulen des Windes nachahmte.
    »Komm mal raus, Robby«, bat Gaba, der jetzt neben der Fahrertür stand. Robert stieg aus.
    »Mach die Tür zu«, forderte ihn Gaba auf. Sie hörten, wie Tanja, etwas abseits stehend, den Kindern etwas erzählte und wie der Junge auf dem Fahrersitz kräftig tutete.
    »Wann wird die Welle hier sein?«, fragte Gaba.
    »In einer halben Stunde.«
    »Was ist mit dem Motor?«
    »Kein Treibstoff.«
    Gabas Gesicht wurde aschfahl. »Wieso denn das?«, fragte er konsterniert. Robert schwieg. »Und in deinem Flyer?«
    »Reicht keine fünf Minuten weit.«
    Gaba schlug sich mit der Faust vor die Stirn und setzte sich ins Gras.
    »Du bist Techniker«, sagte er heiser. »Du musst einen Ausweg finden.«
    Robert lehnte sich an den Bus.
    »Kennst du die Preisfrage vom Wolf, der Ziege und dem Kohlkopf, die alle über den Fluss wollen? Hier stehen ein Dutzend Kinder, eine Frau und wir beide. Die Frau, die ich über alles in der Welt liebe. Die Frau, die ich, koste es, was es wolle, retten werde. So sieht’s aus, Gaba. Und der Flyer hat nur zwei Plätze …«
    Gaba nickte abwesend. »Ich verstehe. Nichts dagegen zu sagen. Soll Tanja sich in den Flyer setzen und so viele Kinder mitnehmen, wie hineinpassen.«
    »Nein«, sagte Robert.
    »Warum nicht? In zwei Stunden werden sie in der Hauptstadt sein.«
    »Nein«, wiederholte Robert. »Das rettet Tanja nicht. Die Welle wird in drei Stunden die Hauptstadt erreichen. Dort steht die Landefähre startbereit, und Tanja muss mit ihr fort … Keine Widerrede!«, zischte er wütend und fuhr fort: »Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder fliege ich mit Tanja – oder du. Aber dann musst du mir bei allem, was dir heilig ist, schwören, dass Tanja auf die Landefähre kommt. Du hast die Wahl.«
    »Du hast den Verstand verloren«, sagte Gaba und stand langsam auf. »Es geht um Kinder! Komm zur Besinnung!«
    »Und die, die hierbleiben müssen – sind das vielleicht keine Kinder? Wer wird die drei aussuchen, die in die Hauptstadt und dann auf die Erde fliegen werden? Du? Also los, geh und triff deine Wahl!«
    Gaba mahlte lautlos mit den Kieferknochen. Robert schaute nach Süden. Die Welle war jetzt schon deutlich zu sehen. Der gleißende Streifen erhob sich immer höher und zog einen schweren schwarzen Vorhang hinter sich her.
    »Nun?«, fragte Robert. »Schwörst du?«
    Gaba schüttelte langsam den Kopf.
    »Dann leb wohl«, sagte Robert.
    Er machte einen Schritt nach vorn, doch Gaba versperrte ihm den Weg. »Die Kinder!«, sagte er tonlos.
    Robert packte ihn mit beiden Händen an den Jackenaufschlägen und zog ihn ganz dicht zu sich heran, sodass sie sich Auge in Auge gegenüberstanden. »Tanja!«, beharrte er.
    Einige Sekunden lang sahen sie sich schweigend an. »Sie wird dich hassen«, meinte Gaba leise.
    Robert ließ ihn los und lachte bitter auf. »In drei Stunden bin ich tot«, erwiderte er. »Mir kann es dann egal sein. Leb wohl, Gaba.«
    Sie trennten sich.
    »Sie wird nicht mit dir fliegen«, rief ihm Gaba leise hinterher.
    Robert gab keine Antwort. Das weiß ich selbst, dachte er. Er ging um den Bus herum und lief mit großen Schritten zum

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