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Gesammelte Werke 6

Gesammelte Werke 6

Titel: Gesammelte Werke 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkady Strugatsky
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ERLÄUTERUNGEN
    Kurzes Nachwort des kommissarischen Leiters
des FIFHUZ Rechenzentrums,
Forschungsassistent A. I. Priwalow
    Die hier ausgewählten Geschichten aus dem Alltag des Forschungsinstituts für Hexerei und Zauberkünste sind, meiner Meinung nach, nicht im engeren Wortsinn realistisch. Dennoch haben sie vieles, das sie gegenüber thematisch ähnlichen Werken von G. Pronitzatelny und B. Pitomnik positiv auszeichnet; deshalb möchte ich sie einem breiten Leserkreis empfehlen.
    Zunächst einmal ist hervorzuheben, dass sich die Autoren in der gegebenen Situation zurechtgefunden haben und die progressive Arbeit im Institut von der konservativen zu unterscheiden wussten. Die Geschichten lösen keine Entrüstung aus, wie dies z. B. beim Lesen der enthusiastischen Artikel über Wybegallos Hokuspokus der Fall ist oder bei den begeisterten Umdichtungen der verantwortungslosen Prognosen aus der Abteilung für Absolutes Wissen. Zudem fällt positiv auf, dass die Autoren einen Magier als Menschen sehen: Er ist für sie kein Objekt furchtsamer Bewunderung oder Anbetung. Ebenso wenig halten sie ihn für einen ärgerlichen, weltfremden Trottel aus dem Kino, der ständig seine Brille verlegt, vor Rowdys klein beigibt und seiner Herzensdame ausgewählte Passagen aus dem »Kurs der Differenzial- und Integralrechnung« vorliest.
    Insgesamt haben die Autoren also eine positive Richtung eingeschlagen. Zu den Qualitäten ihrer Geschichten gehört zudem, dass sie die Eindrücke vom Institut für Hexerei und Zauberkünste aus der Perspektive eines Neulings schildern, und auch die tieferen Verbindungen zwischen den administrativen und den magischen Gesetzen nicht übersahen.
    Was die Mängel dieser Geschichten angeht, so sind die meisten von ihnen auf die geisteswissenschaftliche Ausrichtung der Autoren zurückzuführen. Als Schriftsteller ziehen sie die sogenannte »künstlerische Wahrheit« immer wieder der »Wahrheit der Fakten« vor. Zudem zeigen sie sich – wie die meisten anderen Literaten auch – als nachgerade aufdringlich emotional und bedauerlich unwissend, was die moderne Magie anbelangt. Ich protestiere keineswegs gegen eine Veröffentlichung dieser Geschichten, halte es aber für notwendig, auf ein paar konkrete Fehler und Abweichungen hinzuweisen:
    1. Der Titel »Der Montag fängt am Samstag an« entspricht meiner Meinung nach nicht ganz dem Inhalt der Geschichten. Mit diesem, bei uns tatsächlich weit verbreiteten Spruch möchten die Autoren wohl aussagen, dass unsere Magier ununterbrochen arbeiten, selbst wenn sie freihaben. Und das ist auch beinahe der Fall. Doch aus den Geschichten selbst kann man das nicht herauslesen. Die Autoren ließen sich allzu sehr vom Exotischen beeindrucken und erlagen der Versuchung, spannende Abenteuer und effektvolle Episoden in den Mittelpunkt zu rücken. Die »Abenteuer im Geiste« hingegen, die das Wesen eines jeden Magiers ausmachen, finden in den Geschichten fast keine Erwähnung. Damit meine ich nicht das letzte Kapitel der dritten Geschichte, in dem sich die Autoren zwar bemühen, geistige Arbeit abzubilden, deren Potenzial jedoch durch eine ebenso simple wie dilettantische logische Aufgabe verschenken. (Übrigens habe ich den Autoren meinen Standpunkt hierzu mitgeteilt, aber sie zuckten bloß mit den Schultern und mein ten beleidigt, ich nähme diese Geschichten viel zu ernst).
    2. Die erwähnte Unkundigkeit hinsichtlich der Magie als Wissenschaft treibt mit den Autoren im Verlauf des Buches immer wieder Possen. So haben sie allein bei der Formulierung des Dissertationsthemas von M. F. Redkin vierzehn (!) faktische Fehler gemacht. Der feste Terminus »Hyperfeld«, gefällt den Autoren anscheinend so gut, dass er im Text durchweg deplatziert verwendet wird. Sie wissen vermutlich nicht, dass a) die Translator-Couch nicht ein »M-Feld«, sondern ein » μ -Feld« erzeugt; dass b) der Begriff »Lebendes Wasser« seit zweihundert Jahren nicht mehr verwendet wird; dass c) es weder das mysteriöse Gerät »Aquavitometer« noch einen Computer namens »Aldan« gibt, und dass d) der Leiter des Rechenzentrums sich nur selten um die Überprüfung von Programmen kümmert: Das übernehmen bei uns zwei qualifizierte Mitarbeiter, die sowohl Mathematiker als auch Programmierer sind, und die von den Autoren hartnäckig als »die Mädchen« bezeichnet werden. Die Beschreibung der Materialisierungsübungen im ersten Kapitel der zweiten Geschichte ist furchtbar; die haarsträubenden Begriffe

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