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Gesang der Untoten

Gesang der Untoten

Titel: Gesang der Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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es.«
    »Sie sehen gar nicht so
athletisch aus.« Er schien etwas überrascht zu sein, und ich war für jede
Emotion in seinem fürchterlichen Gesicht dankbar. »Warum tun Sie so, als wären
Sie Sophie Ventura?«
    »Um sie vor den Gangstern zu
schützen«, sagte ich, »und Sie gehören wahrscheinlich auch dazu, genau wie Lou
Rogers.«
    »Sie kennen Lou Rogers?«
    Ich fuhr zusammen. »Ich bin ihm
nur einmal begegnet und will ihn nie mehr sehen. Er hat am Tisch
herumgeschnitten und mir gesagt, er würde auch an mir herumschneiden, wenn ich
nicht bei ihm unterschreibe.«
    »Also hat er Sie damals für die
echte Sophie gehalten?«
    »Stimmt!« Ich nickte heftig.
»Er hat gesagt, Sie würden mit einem Gegenangebot kommen, aber ich sollte mich
nicht darum kümmern, weil Sie mich nicht vor seinem Messer bewahren können, und
Burt Delaware auch nicht.«
    »Delaware?« sagte er langsam.
»Arbeiten Sie für ihn?«
    »Ja, um die echte Sophie
Ventura zu schützen. Aber ich weiß nicht, wo sie ist.«
    »Aber Delaware weiß es?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »War die Tätowierung seine
Idee?«
    »Nein. Ich weiß nicht, wer auf
diese Schnapsidee gekommen ist, aber ich würde mich gern mit ihm treffen und
ihm ein Stuhlbein über den Kopf hauen.«
    »Wie ist das passiert?«
    Ich erzählte ihm von dem
Alptraum, der keiner gewesen war, und er hörte aufmerksam zu, was Johnny Rio
niemals tut, selbst wenn ich ihm etwas sehr Wichtiges erzähle.
    »Ich will das jetzt ganz genau
wissen«, sagte er, als ich fertig war. »Delaware hat Sie angestellt, um Sophie
Ventura zu spielen und als Köder für die Gangster zu dienen, die sie bedroht
hatten?«
    »Stimmt.«
    »Aber Sie wissen nicht, wer Sie
tätowiert hat, weil Sie vorher betäubt wurden?«
    »Stimmt wieder.«
    »Wissen Sie was?« sagte er.
»Diese Geschichte ist so blödsinnig, daß ich sie fast glaube.«
    »Sie ist wirklich wahr.«
    »Dann ist da noch etwas«, fuhr
er langsam fort. »Was ist eigentlich mit Ihrem Haar passiert?« Er hob rasch die
Hand. »Sagen Sie es lieber nicht, ich will es gar nicht wissen.«
    »Das war eine Horde Groupies.
Harry hat ihnen gesagt, ich sei Sophie Ventura, und da sind sie total verrückt
geworden.«
    »Harry?«
    »Der Typ, dem das schäbige
Hotel gehört. Dumbo kam in die Halle und — «
    »Ein Mann namens Harry hat das
Hotel?« sagte er. »Und dann ist Dumbo in die Halle gekommen? Ich kann es nicht
mehr aushalten, das ist einfach zuviel. Wie heißen Sie überhaupt?«
    »Ich bin Mavis Seidlitz.«
    »Mavis Seidlitz? Moment mal!«
Seine toten Augen schienen zu erstarren. »Beim erstenmal haben Carls Jungs die
Falsche erwischt, und die hieß Mavis Seidlitz.«
    »Das war ich auch«, fauchte
ich.
    »Wie kommt es, daß die zweimal
denselben Fehler machen?«
    »Weil ich die Tätowierung auf
dem Po und eine Perücke auf dem Kopf hatte.«
    »Seien Sie bloß still«, sagte
er. »Ich will nichts mehr wissen!«
    »Na gut.« Ich zuckte die
Achseln, um ihm zu beweisen, daß es mir gleich war. »Was geschieht jetzt?«
    »Carls Jungs haben Sie zweimal
entführt, weil sie nicht merkten, daß Sie die Dame Seidlitz waren, die sie
schon einmal geholt hatten? Und beim zweitenmal hatten Sie die Tätowierung und
die Perücke?«
    »Das habe ich doch gesagt.«
    »Und wo ist jetzt die Perücke?«
    Ich erklärte ihm, wie ich Anna
die Perücke aufgesetzt hatte, um Carl in die Irre zu führen, als er ins Zimmer
kam. Der Grindel hörte aufmerksam zu, nickte dann.
    »Holen Sie sie.«
    »Was?« Ich starrte ihn an.
    »Sie werden sie noch brauchen.«
    »Aber die beiden sind jetzt
bestimmt bei Bewußtsein«, jammerte ich. »Wenn ich in dieses Zimmer gehe,
bringen sie mich um!«
    »Da haben Sie vielleicht recht.
Haben Sie den Schlüssel?«
    »Sicher.« Ich reichte ihn
hinüber.
    »Ich gehe sie holen. Warten Sie
hier.«
    Er ließ mich allein zurück, und
ich wurde nervös, kaum daß er weg war. Er brauchte sehr lange, und als er
wiederkam, war ich gerade sicher, daß die Rüstungen gleich zu laufen anfangen
würden. Er warf mir die Perücke zu.
    »Okay. Wir gehen jetzt.«
    »Haben Sie die Perücke einfach
so bekommen?« fragte ich. »Wo sind Carl und Anna jetzt?«
    »Immer noch eingeschlossen.« Er
warf den Schlüssel auf den nächsten Sessel. »Irgendwann wird jemand sie wieder
rauslassen, nehme ich an.«
    »Und sie haben nichts gesagt,
als Sie so einfach ins Zimmer kamen, um die Perücke zu holen?«
    »Sie fingen an, Fragen zu
stellen, aber ich sagte ihnen, sie sollten den Mund

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